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Was bedeutet Isso: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendwort


isso

Jugendsprache mag nicht für jedermann verständlich sein – isso. Sie richtet sich eben an eine bestimmte Generation und erzeugt bei ihr ein Gefühl der Gemeinsamkeit. Auch das lässt sich nicht leugnen. Einige der Begriffe haben sich aber längst in die Alltagssprache eingeschlichen und werden somit von Menschen aller Altersklassen verwendet. Wie das isso selbst. Doch was bedeutet es eigentlich und wie konnte es sich in weniger als einem Jahrzehnt zum festen Bestandteil der umgangssprachlichen Kommunikation entwickeln?

Was bedeutet Isso: Definition und Bedeutung

Isso stellt eine Kurzform von “Ist so” dar. Das wiederum ist aber selbst bereits eine verkürzte Phrase, die eigentlich “Das ist so” oder “Es ist so” meint. Der Begriff ist dabei als Zustimmung zu verstehen.

Beklagt sich jemand über das schlechte Wetter, über die schwierigen Mathematik-Hausaufgaben oder über den schwachen Auftritt des Fußballklubs, so folgt vom Gegenüber nur ein knappes Isso. Damit ist alles gesagt, die vorherige Aussage wird vollends unterstützt.

Neben einigen anderen Wörtern wie YOLO, Digga oder cringe gehört Isso heute zu den bekanntesten Bestandteilen der Jugendsprache – und blickt in den sozialen Medien mittlerweile auf mehrere Millionen Einträge, die mit diesem Hashtag markiert sind.

Isso hat sich ebenso schnell wie mühelos etabliert und ist längst auch im Sprachgebrauch Erwachsener anzutreffen.

Wie wird Isso verwendet: Verstärkung der eigenen Aussage

Allerdings muss Isso nicht immer vom Gesprächspartner als Antwort auf eine bereits getätigte Aussage verwendet werden. Es kann auch bei derselben Person innerhalb eines Satzes zum Einsatz kommen:

“In den Ferien werde ich einmal nicht an die Schule denken und mich sorgenfrei entspannen – isso!”.

In diesem Kontext ist der Begriff als ein Unterstreichen des Gesagten zu verstehen. Einem Ausspruch wird damit eine besondere Betonung verliehen. Und nicht selten folgt dann doch die Replik des Gegenübers, der nun seinerseits natürlich mit einem Isso kontert.

Der Themenbereich ist damit abgearbeitet, einer weiteren Vertiefung bedarf es nicht. Für Erwachsene und Außenstehende mag solch ein Gespräch nicht immer verständlich sein, für die Jugendlichen wird damit aber alles Relevante ausgedrückt. Und nur darum geht es schließlich – isso.

Woher kommt der Begriff Isso

Obwohl Isso heute vorwiegend unter jungen Menschen gebräuchlich ist, so handelt es sich um eine Phrase, die in einigen deutschen Dialekten und traditionellen Mundarten durchaus seit einigen Jahrzehnten verwendet wird.

Sprache unterliegt immerhin einem steten Wandel – sie wird vom Nutzer oftmals so einfach wie möglich gestaltet, wenn dafür ein Bedarf besteht.

Überliefert ist etwa, dass das “Ist so” unter Hamburger Hafenarbeitern bereits im frühen 20. Jahrhundert eingesetzt wurde.

Im Schwäbischen war und ist das “’S is‘ so” häufig zu hören.

Aus derlei Redewendungen hat sich Isso als schnell ausgesprochene Kurzform ergeben, bei der sich eigentlich nie die Frage stellte, wie der Begriff genau gemeint ist. Isso wird dort verwendet, wo für ausschweifende Antworten gerade keine Zeit, keine Lust oder keine Möglichkeit vorhanden ist.

Wann wurde Isso in die Jugendsprache eingeführt

Vor allem Jugendliche kamen mit Isso erstmalig im Jahre 2014 in Kontakt.

Seinerzeit hatte der deutsche Musiker Mateo – eigentlich Mitglied der Band Culcha Candela – sein Debütalbum “Unperfekt” veröffentlicht, aus dem die Single “Isso” ausgekoppelt wurde. Der Song besticht mit seiner durchaus eingängigen Melodie sowie dem fast schon zurückhaltenden und dadurch sehr entspannt klingenden Beat.

Auf diese Weise hat der Künstler das Lebensgefühl einer ganzen Generation eingefangen und für sie beinahe so etwas wie eine eigene Hymne erschaffen. Mateo weist in dem Text auf die zahlreichen Höhen und Tiefen hin, die das Leben bietet – und die es eben hinzunehmen gilt.

Zugleich stellt er aber die Hoffnung in Aussicht, dass sich die Dinge nicht immer so negativ entwickeln müssen, wie das manchmal befürchtet wird.

Isso – Nominierung für das Jugendwort des Jahres 2016

Da dank des Songs von Mateo der Begriff Isso unter Jugendlichen bereits recht beliebt war und er zugleich in den sozialen Netzwerken häufiger auftauchte, wurde er zur Endauswahl für das Jugendwort des Jahres 2016 nominiert.

Dort unterlag Isso zwar gegenüber Am fly sein und Bae, belegte aber dennoch einen guten dritten Platz.

Dass es nicht zu mehr reichte, ist leider der Entscheidung der Jury zu verdanken, die der Langenscheidt-Verlag als Ausrichter in den Prozess einbezogen hatte. Denn in der Onlineabstimmung hatte Isso bis zum Schluss in Führung gelegen, konnte seinen Platz in der Endabrechnung aber nicht bestätigen.

Dennoch zeigt gerade das Votum der Onlinenutzer, dass Isso bereits im Jahre 2016 überaus bekannt war – und durch die Abstimmung abermals an Popularität gewann.

Isso – Auch als Pokémon beliebt

Und wer dem Begriff Isso selbst bis dahin nicht begegnet war, der wird ihn wohl spätestens in einem der zahlreichen Pokémon-Spiele angetroffen haben. Denn Isso ist dort ein kleines, blaues Monster, das zumeist mit einem breiten Grinsen durch die Welt läuft – und das nur selten einmal wütend wird.

Vermutlich hat es daher in der deutschen Version den Namen Isso erhalten. Er entspricht jedoch nicht dem japanischen Original. Denn das Pokémon heißt ursprünglich “Sounano”, was sich mit der Frage “Ist das so?” übersetzen lässt.

Issos Freund, das Pokémon “Sounansu” – übersetzt: “Das ist so!” – wäre also der eigentliche Kandidat gewesen, der den Namen Isso erhalten müsste. Trotz dieses kleinen Übersetzungsfehlers ergeben beide aber ein niedliches Paar.

Fazit: Ausdruck des sich verändernden Sprachgefüges

Natürlich stellt sich die Frage, warum verkürzte Worte und Phrasen, zu denen Isso, YOLO, Bro oder sus gehören, unter Jugendlichen gegenwärtig so beliebt sind.

Doch hier gilt die bereits erwähnte Erkenntnis, dass sich Sprache stetig verändert. Jungen Menschen ist es heute wichtig, möglichst viel Inhalt in eine denkbar knappe Form zu verpacken – und nicht zuletzt in den sozialen Medien unter ihresgleichen verstanden zu werden.

Damit wird ein Gemeinschaftsgefühl untereinander entwickelt und über die Sprache eine Gemeinsamkeit etabliert. Noch kürzer kann eine Aussage nur getätigt werden, indem statt Worten ein Emoji zum Einsatz kommt, wie das in den Chatgruppen längst üblich ist. Zumal sich auf diese Weise auch wertvolle Zeit einsparen lässt.