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Was bedeutet YOLO: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendwort



YOLO steht für die Vergänglichkeit und ist eine Aufforderung, eine Gelegenheit zu nutzen. Der Begriff YOLO hat sich seit dem Jahr 2011 zu einem regelrechten Trend entwickelt – und beschreibt heute sogar einen Lifestyle. YOLO ist ein beliebtes Jugendwort und steht zur Wahl für das Jugendwort des Jahres 2024.

Was bedeutet YOLO: Definition und Bedeutung

Bei dem Ausspruch YOLO handelt es sich um ein Akronym. Um ein Wort, das aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Begriffe innerhalb einer Phrase zusammengesetzt wird.

YOLO bedeutet ausgeschrieben “You only live once”, was sich am besten mit “Man lebt nur einmal” oder “Du lebst nur einmal” übersetzen lässt.

Hierin kann eine Erinnerung an die eigene Vergänglichkeit und Sterblichkeit gesehen werden.

Oft wird YOLO als Aufforderung verstanden, den Tag bestmöglich zu nutzen und das eigene Leben somit nicht zu vergeuden.

Im Gegensatz zu anderen Wörtern der Jugendsprache ist YOLO in relativ weiten Teilen der Gesellschaft verankert und wird zunehmend auch von erwachsenen Personen im Alltag eingesetzt.

Woher kommt der Begriff YOLO

Vor allem die älteren Kinofans fühlen sich bei You only live once natürlich an einen Film der Reihe “007 – James Bond” erinnert.
In dem 1967 erstmals ausgestrahlten Klassiker wird der Titel “You only live twice” – Man lebt nur zweimal – verwendet. Er bezieht sich auf eine Aussage der von Sean Connery gespielten Hauptfigur: “Man lebt zweimal. Einmal, wenn man geboren wird. Ein zweites Mal, wenn man dem Tod ins Gesicht blickt”.

YOLO, das der Popkultur erstmals im Jahre 2004 auf einem T-Shirt des Börsenmaklers Adam Mesh im Rahmen einer Fernsehsendung präsentiert wurde, deutete die Aussage um: Man lebt nur einmal – und sollte daher keine Chance ungenutzt lassen.

Die tatsächliche Aussage hinter YOLO

YOLO wird gerade von den jüngeren Menschen oft etwas anders interpretiert. Jugendliche sehen darin den Wunsch, Grenzen zu überschreiten und sich vielleicht auch in gefährliche Situationen zu begeben.

Das Leben soll in vollen Zügen genossen werden. Keine Erfahrung – egal, ob sie gut oder schlecht sein könnte – bleibt ungenutzt. Es gilt, Neues zu entdecken. Selbst dann, wenn die negativen Konsequenzen des eigenen Handelns bereits absehbar sind.

Das Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel ohne Fahrschein, die absichtlich nicht erledigten Hausaufgaben, das Überziehen des Kontos: YOLO – man lebt halt nur einmal und sollte sich daher nicht den Kopf über Banalitäten zerbrechen.

Was ist der Unterschied zu dem Begriff Carpe Diem

Oberflächlich betrachtet scheint sich YOLO an den Ausspruch Carpe Diem anzulehnen, der vor mehr als 2.200 Jahren erstmals in der Lyrik der römischen Antike erwähnt wurde und der sich heute in der Sprache vieler Länder als geflügelter Begriff finden lässt.

Mit ihm ist der Wunsch verbunden, im Hier und Jetzt zu leben, anstehende Aufgaben nicht auf die Zukunft zu verschieben oder seine knappe Lebenszeit gar zu verschwenden.

Nutze den Tag – so die mittlerweile gebräuchliche Übersetzung – bezieht sich aber auf ein demütiges und tugendhaftes Leben im Einklang mit den Gesetzen sowie den Moralvorstellungen der Gesellschaft. Hier ist ausdrücklich kein Verhalten gemeint, das Grenzen überschreitet oder das mit Risiken verbunden ist.

Verwendung in der Popkultur

Seit dem erstmals von Mesh getragenen Shirt hat sich YOLO fest im Sprachgebrauch etabliert. So wird es in Kurznachrichten und den sozialen Medien millionenfach verwendet.

Das Akronym besitzt sogar ein eigenes Handzeichen, bei dem alle vier Buchstaben nacheinander mit nur einer Hand geformt werden. Zur Bekanntheit der Abkürzung dürfte zudem der US-amerikanische Rapper Drake mit seinem im Jahre 2011 erschienenen Song “The Motto” beigetragen haben, indem er You only live once als Aufforderung versteht, sein Leben bewusst zu genießen und lieber Risiken einzugehen, als wertvolle Erfahrungen zu verpassen.

In unterschiedlichen Sprachen sind anschließend diverse Songs entstanden, die den Begriff YOLO in ähnlicher Weise aufgreifen.

Der Wandel zur negativen Bedeutung

Durch den Song „The Motto“ erlebte YOLO in den Jahren 2011 und 2012 eine stark anwachsende Bekanntheit und wurde weltweit gebraucht.
Die Auszeichnung zum deutschen Jugendwort des Jahres 2012 war da nur folgerichtig.

Dennoch tendiert die Bedeutung von YOLO seither etwas zum Negativen. So wird es häufiger nicht mehr als Anerkennung, sondern als schwacher Vorwurf eingesetzt. Es soll Ablehnung gegenüber jenen Mitmenschen zeigen, die sich in unvernünftige Situationen begeben und die auf ihr eigenes Verhalten auch noch stolz sind.

YOLO gehört damit zu den wenigen Begriffen der modernen Sprache, die in dem recht kurzen Zeitraum ihrer Existenz bereits einen Wandel durchlaufen haben.

FOLO und FOMO – die Steigerung von YOLO

Im Gegensatz zu YOLO, das sich auf nicht immer vollständig durchdachte Aktionen und deren negative Folgen bezieht, existieren mit FOLO und FOMO zwei Begriffe, die YOLO noch zu verstärken scheinen.

“Fear of losing out” und “Fear of missing out” – im Deutschen etwa: Die Angst, etwas zu verpassen – bezeichnen die Sorge, wichtige Erfahrungen im Leben zu verpassen. Hier geht es also nicht darum, einzelne Momente zu nutzen – und sei es auch nur mit Dummheiten. Sondern darum, möglichst oft die eigene Komfortzone zu verlassen und sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen, an denen der Einzelne reifen kann und die das eigene Leben eventuell verbessern.

JOMO – das Gegenteil von YOLO

Es gibt auch junge Menschen, die die Tragweite des eigenen Handelns hinterfragen und die nicht bereit sind, jedes Risiko einzugehen. Sie verwenden oft den Begriff JOMO Joy of missing out. Gemeint ist damit die bewusste Entscheidung, sich nicht an jedem Unsinn zu beteiligen und sich eher auf all das zu besinnen, was das Leben den Betroffenen bereits bietet.

Oft handelt es sich dabei um etwas stille und zurückgezogene Menschen, die lieber die Abgeschiedenheit der Natur suchen, statt sich unentwegt in neue Abenteuer zu stürzen.

JOMO kann als das Leben im Augenblick verstanden werden – ohne die Angst, etwas zu verpassen.