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Die 3 aktuellen Formen der Angst (bei den Jugendlichen): Bedeutung, Definition & Herkunft |


angst

Angst ist eine wichtige Reaktion auf ein Gefühl der Bedrohung, ohne dass die Menschheit und jeder einzelne Mensch wohl nicht überleben könnte. Angst kann konkret sein, aber auch diffus.

Was bedeutet Angst: Definition und Bedeutung

Der deutsche Begriff Angst hängt mit dem lateinischen Wort „angustus“ zusammen, welches wörtlich übersetzt „eng“ bedeutet.

Angst kann somit auch als „Enge“ oder „Beklemmung“ bezeichnet werden.

Lexika unterscheiden zudem zwischen „Angst“ und „Furcht“, wobei sich letztere auf eine bestimmte Bedrohung beziehen soll.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Angst und Furcht kaum unterschieden. Denn wie bereits gesagt, kann durchaus auch Angst begründete Ursachen haben.

Welche Ursachen hat Angst in der Psychologie und Philosophie

In der Psychologie versteht man Angst als einen Affekt oder Gefühlszustand, der mit Bedrückung, Beklemmung in der Brust- und Herzgegend, Erregung und häufig quälender Verzweiflung einhergeht. Hervorgerufen wird Angst durch real erlebte oder durch lediglich vorgestellte Bedrohungen oder Beeinträchtigungen, die nicht einmal voll bewusst sein müssen.

In der Philosophie, insbesondere in der Existenzphilosophie etwa bei Sartre, Heidegger und Kierkegaard, versteht man unter existenzieller Angst die allgemeine Befindlichkeit des Menschen, der sich immer wieder die Fragen nach der Sinnhaftigkeit seines Seins stellt. Durch die Hinterfragung des Daseins nach dem Warum, Woher und Wozu wird sich der Mensch der Fragwürdigkeit seiner Existenz und der Möglichkeit des Scheiterns immer wieder bewusst und sieht sich mit Leere, Sinnlosigkeit und letztlich dem Nichts konfrontiert.

Was sind Ursachen von Ängsten

Man kann sich vor jemandem oder etwas ängstigen oder fürchten. Unsere steinzeitlichen Vorfahren hatten sicher mit recht Angst vor wilden Tieren und flohen vor ihnen, um zu überleben. Anderseits mussten sie ihre Angst auch überwinden, um wilde Tiere jagen zu können. Auch das diente dem Überlegen. Angst hat damit meistens zwei Seiten und kann in ganz verschiedenen Abstufungen in Erscheinung treten.

Der sprichwörtliche Angsthase ist eher ein kleiner Feigling, der sich nichts traut und sich selbst im Wege steht. „Angst essen Seele auf“ lautet der Titel eines Films von Rainer Werner Fassbinder, der zum Ausdruck bringt, wie fundamental bedrohlich Angst auch sein kann. Angst kann durchaus mit körperlichen Symptomen einhergehen. Man kann vor Angst zittern, die Angst kann einem in den Knochen sitzen, es kann einem der Angstschweiß ausbrechen, weshalb man Angst auch riechen kann.

Die Ursachen für Angst können vielfältig sein. Unsere Welt ist gerade wieder voller Bedrohungen durch Kriege, den Klimawandel oder drohende Epidemien. Viele Menschen auf der Welt haben zu Recht Angst vor Naturkatastrophen, Armut, Hunger und Absturz. Diese konkreten Bedrohungen sind in der westlichen Welt relativ gering, aber, wie sich immer wieder zeigt, durchaus vorhanden.

Jeder Mensch ist ein eigener Kosmos, der auch von Ängsten durchwoben ist. Dazu gehören die Angst vor dem Altern, Angst vor Krankheiten und Verlust sowie Angst vor Einsamkeit. Man kann auch Angst vor einer bestimmten Person empfinden, beispielsweise vor einem Stalker. Oder man hat Angst um jemanden, was nicht selten bei Eltern und ihren Kindern der Fall ist.

Den Deutschen wird ihre ganz eigene „German Angst“ nachgesagt, die sich in typischen Verhaltensweisen wie Zögerlichkeit äußern soll. Man kann sogar Angst vor sich selbst haben, Angst nicht zu genügen und im Leben zu bestehen. Das kann wiederum zur Angst vor Nähe führen. Angst ist demnach nicht gleich Angst, sondern sie ist ein Oberbegriff für vielzählige Verunsicherungen und Gefühlsregungen.

Welche Funktion hat Angst

Wie bereits angedeutet, hat Angst durchaus eine wichtige evolutionsgeschichtliche Funktion. Denn sie ist ein Überlebens- und Schutzmechanismus, welcher die Sinne schärft und die eigenen Kräfte aktiviert.

Angst führte und führt dazu, entweder die Flucht zu ergreifen oder zu kämpfen. Eine „gesunde“ Angst ist also durchaus wünschenswert, denn wenn man zu wenig Angst hat, kann man Risiken und reale Gefahren nicht erkennen.

Angst sollte jedoch nicht dazu führen, dass sie das Handeln vollkommen blockiert. An Stärke und Selbstbewusstsein kann man gewinnen, wenn man seine Ängste überwinden oder besiegen kann.

Welche Symptome der Angst gibt es

Neben den bereits genannte Symptomen der Angst, wie Zittern und Schwitzen, führt Angst zu weiteren körperlichen Reaktionen. Die Aufmerksamkeit erhöht sich und die Sinne werden empfindlicher. Die Muskeln spannen sich an und die Reaktionsgeschwindigkeit steigt. Die Herzfrequenz und der Blutdruck erhöhen sich. Die Atmung wird flacher und die Pupillen weiten sich. Auch Übelkeit, Hitze- oder Kälteschauer können auftreten.

Was ist der Unterschied zwischen Angststörungen und Angst

Eine gewisse Disposition für Ängste wird wahrscheinlich schon im Mutterleib angelegt. Weitere Veranlagungen können sich im Kindesalter bilden. Die Verhaltenspsychologie geht davon aus, dass Ängste erlernt, aber auch wieder verlernt werden können.

Ganz so einfach ist das bei Angststörungen aber nicht, die sich in neurotischen Ängsten, Phobien und Panikattacken ausdrücken können. Neurotische Ängste können zu zwanghaften Handlungen, etwa zu einem Wasch- oder Kontrollzwang, führen. Phobien sind meist an bestimmte Situationen, Plätze oder Objekte geknüpft, wie Enge, Höhe, belebte Plätze oder Spinnen.

Panikattacken hingegen scheinen aus dem Nichts zu kommen und versetzen Betroffene in extrem unangenehme Zustände mit körperlichen und psychischen Symptomen, die ausgesprochen bedrohlich wirken. Oft setzt nach ersten Panikattacken eine Art Angst vor der Angst ein, welche die Attacken und ihre Häufigkeit noch verstärken. Wie in einem Teufelskreis können sich die Panikattacken manifestieren und Betroffene in die völlige Isolation zwingen. Aus dieser furchtbaren Situation scheint es kein Entrinnen zu geben und ärztliche sowie psychologische Hilfe ist unbedingt erforderlich.

Die 3 aktuellen Formen der Angst (bei den Jugendlichen)

Im Zeitalter von Internet und Social Media gibt es vier neue Arten einer Zivilisationskrankheit. Sie sind gewissermaßen psychische Störungen.

Wir leben in einer Zeit, in der wir fast 24/7 mit Informationen überflutet werden. Um nichts zu verpassen, was uns wichtig erscheint, schalten wir Benachrichtigungen ein, stehen früh auf, um zu erfahren was passiert ist.

Wir scrollen und swipen ständig durch die sozialen Medien und werfen sogar während eines Gesprächs einen Blick auf das Telefon oder wenn wir irgendwo warten müssen, halten wir die „Langweile“ nicht aus und schauen auf unser Smartphone.

FOBO

FOBO: Fear of Better Options – ist die Angst, sich auf Pläne festzulegen, da jede Entscheidung in Frage gestellt wird.

FOLO

FOLO: Fear of Losing out – ist die Angst, die Momente im Leben zu verpassen.

FOMO

FOMO: Fear of Missing Out – ist die Angst, dass etwas wirklich Interessantes und Spannendes ohne unser Wissen zu verpassen bzw passiert.

Wie können negative Folgen von Stress vorgebeugt werden

  • den oder die Auslöser finden
  • den belastenden Auslöser bearbeiten
  • wenn möglich den Auslöser vermeiden
  • Entspannungsübungen, wie : Pilates, Mediation, Yoga und
  • Bewegung

Wie kann man die Ängste besiegen

  • Benachrichtigungen deaktivieren
  • Prioritäten setzen: Zeit und Energie investieren in Dinge die wirklich wichtig sind
  • ME-Time – Spazieren gehen, ein Buch lesen, Wellness – ohne Smartphone
  • Begrüsse JOMO: Joy of missing out
  • auf das eigene Bauchgefühl hören
  • Dankbar sein – für das was man hat – den Fokus auf das Positive lenken

Fazit/h2>

Ängste gehören bis zu einem gewissen Maße zum Leben dazu.

Wir sollten sie zulassen, denn sie können auch ein guter Ratgeber sein.

Von zwanghaften Vorstellungen sollten wir uns jedoch lösen und die daraus resultierenden Ängste besiegen.

Man kann als gesunder Mensch auf positive Erfahrungen zurückgreifen und sich sogar mit seinen Ängsten konfrontieren, um sie zu überwinden. Wenn man genau das tut, wovor man Angst hat, merkt man oftmals, dass es gar nicht so schlimm ist, beispielsweise vor einer größeren Menschenmenge einen Vortrag zu halten.

Falls man sich einmal überwunden hat, kann die Angst für immer gebannt sein.

Bei größeren Ängsten sollte psychologische Unterstützung in Anspruch genommen werden.