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Was bedeutet Azzlack: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache


AZZLACK

Die deutsche Sprache wird ständig durch Wortschöpfungen mit internationalem Ursprung erweitert. Fremd- und Lehnwörter fließen in den deutschen Wortschatz mit ein und etablieren sich in der Alltagssprache.

Der Begriff Azzlack gelangte über Jugend- und Szenesprachen nach Deutschland. Seine Bedeutung wird an dieser Stelle analysiert. Darüber hinaus stehen die Herkunft und Verwendung des Szenebegriffs im Fokus.

Was bedeutet Azzlack: Definition und Bedeutung

Azzlack setzt sich aus den Worten asozial und Kanake zusammen. Dabei handelt es sich um eine Bezeichnung, welche nicht im allgemeinen Hochdeutsch angewandt wird. Die ursprüngliche Bedeutung rückte in den Hintergrund. Azzlacks sind beste Freunde, attraktive Frauen oder man selbst. Der inhaltliche Kontext bestimmt die Wortbedeutung des Einzelfalls.

Die türkische Vokabel Asalak bedeutet frei übersetzt schmarotzender Mensch. In seiner originalen Bedeutung ist der Terminus pejorativ. Diese Stilebene hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Azzlack wird als artikuliertes Lob genutzt oder kritisiert stereotype Charakterzüge. Aufgrund seiner Variabilität lässt sich der Begriff vielfältig einsetzen.

Woher kommt der Begriff Azzlack: Ursprung

Der deutsche Rapper Haftbefehl hat das Wort einer breiteren Bevölkerungsgruppe bekannt gemacht. Er verwendete den Begriff Azzlack in seinen Songtexten. Das Album „Azzlack Stereotyp“ gelangte im Jahr 2010 auf den Markt. Die Inhalte seiner Lieder gelten mitunter als kontrovers; die Bezeichnung Azzlack hat sich dennoch in Insiderkreisen schnell verbreitet und etabliert.

Die Ursprünge von Azzlack gehen jedoch nicht auf den Künstler Haftbefehl zurück. Über die Herkunft existieren verschiedene Theorien: Ein Großteil der fachkundigen Personen vermutet Wurzeln im arabisch-türkischen Sprachraum. Andere Experten gehen von innerdeutschen Regiolekten aus.

Wo wird Azzlack verwendet

Der Verwendungszweck von Azzlack weist Parallelen zur Nutzung der Bezeichnung Talahon auf. Beide Begriffe haben abhängig vom Kontext eine wertschätzende oder abwertende Bedeutung. Sie lassen sich als Charakterisierung für andere Personen und als Selbstdefinition verwenden.

Azzlack findet sowohl im verbalen als auch im schriftlichen Sprachgebrauch Verwendung. Hier ein paar Beispiele für die Nutzung:

  1. In einem Gespräch mit Freunden:
    „Der Typ ist so Azzlack, ich liebe ihn.“
  2. Im Austausch von Kurznachrichten:
    „Muss jetzt los, mein bester Bro wartet schon auf mich. HDGDL, du Azzlack.“
  3. Im Kontext von charakterlichen Zuschreibungen:
    „Voll die Azzlack-Lady. Sagt immer, was sie denkt, geil.“
  4. Definition von eigenen Persönlichkeitszügen:
    „Ich bin ein Azzlack par excellence, ich chille voll mein Leben.“

In den beispielhaften Formulierungen werden zwei Gegebenheiten deutlich: Azzlack wird ausschließlich in der Umgangssprache verwendet. Der Gebrauch des Wortes ist in der gehobenen Sprache nicht üblich.

Neben der Bezeichnung von männlichen Personen lässt sich der Begriff auch für Frauen anwenden. In dem Fall ist die gleichbedeutende Variante Azzlack-Lady gängig. Mit beiden Termini werden charakterliche Merkmale beschrieben, welche einen Azzlack ausmachen. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle.

Gibt es noch andere Schreibweisen von Azzlack

Die analogen Begriffe weisen eine andere Schreibweise auf:

  • Azzlak,
  • Asslack oder
  • Asalack

Wie wird Azzlack verwendet

Der Zweck und die Art der Verwendung weichen nicht von der Grundform des Begriffs ab. Die oben aufgeführten Synonyme eignen sich für die schriftliche oder mündliche Kommunikation unter Freunden und engen Bekannten.

Wie ist Azzlack gemeint

Auch bei der Bedeutung gibt es keine Unterschiede zur ursprünglichen Form des Begriffs. Alle Varianten von Azzlack lassen sich für positive oder negative Zuschreibungen von Eigenschaften verwenden. Darüber hinaus ist die Selbstbeschreibung mit den Synonymen möglich.

Beispiele für die Verwendung

Die ausgewählten Textpassagen aus dem Lied „Azzlack Stereotyp“ von Haftbefehl stehen sinnbildlich für die Nutzung des Begriffs:

  • Azzlacks drehen ab (Zeile 2)
  • Was ist ein Azzlack Stereotyp (Zeile 30)
  • Wiederholung des Satzes aus Zeile 30 als Teil des Refrains

Die Frage nach einem stereotypen Azzlack liest sich wie ein Diskurs oder eine Kritik. Über den Zweck dieses Stilmittels lässt sich spekulieren: Es klingt wie ein kritisches Hinterfragen der Wortbedeutung oder eröffnet neue Möglichkeiten zur Nutzung des Begriffs. Den typischen Azzlack scheint es nicht zu geben. Es steht jedem frei, eine eigene Definition für das Szenewort zu finden.

Wer hat das Wort in die Jugendsprache eingeführt

Haftbefehl hat den Terminus nicht erfunden, sondern zu seiner Verbreitung beigetragen. Der Prozess der Einführung in die Jugendsprache erstreckte sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Er begann mit großer Wahrscheinlichkeit im Jahr 2010. Zu diesem Zeitpunkt wurde das gleichnamige Album von Haftbefehl veröffentlicht.

Gibt es durchweg positiv konnotierte oder neutrale Pendants zu Azzlack

Die ambivalente Wortbedeutung von Azzlack führt zu Missverständnissen. Bezeichnungen wie Askim, Chaya oder Chabo haben eine neutrale beziehungsweise positive Aussagekraft.

In welchem Kontext werden sie verwendet

Bei der Verwendung lassen sich Ähnlichkeiten zum Kontext von Azzlack feststellen. Ein Gebrauch in der formellen Sprache kommt zumindest in Deutschland nicht vor. Die Nutzung solcher synonymen Begriffe beschränkt sich auf Szenesprachen im informellen sozialen Gefüge.

Welche Synonyme haben eine ausschließlich negative Bedeutung

Dulli, Honk oder Kek sind negativ konnotierte Rollenzuschreibungen. Dulli und Honk haben ihre Wurzeln in der deutschen Umgangssprache. Kek ist ein Lehnwort aus dem Internet. Die ersten beiden Begriffe nehmen Bezug auf einen tollpatschigen Charakter. Für den ebenfalls schlichten Kek lässt sich die Steigerung Top-Kek verwenden.

Anmerkung: Die ursprüngliche Aussage aller drei Termini war negativ oder herabwürdigend. Dieser Umstand hat sich deutlich gewandelt. Im Kontext von Selbstbeschreibungen sind sie durchaus ironisch zu verstehen. Als Charakterisierung von Freunden drücken sie oft Sympathie aus. Somit ist die Negativität der Begriffe fluide.

In welchem Kontext werden sie verwendet

  • Im Austausch von Kurzmitteilungen:
    „Hab ich dir doch letztes Mal gesagt, du Dulli“
  • Als Grußformel für Freunde:
    „Da bist du ja, alter Kek.“
  • Bei der Verabschiedung von Freunden:
    „Hauste rein, Kek. Bis nächste Woche, mach was draus.“
  • Als Reaktion auf ein Missgeschick:
    „Voll in die Pfütze gelaufen, du Honk.“
    „Ich bin so ein Honk, ich übersehe die Einfahrt. Mal wieder typisch.“