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Was bedeutet Sorun: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache


sorun

Der Begriff Sorun ist in der deutschen Jugendsprache angesagt. Er klingt vertraut, wirkt lässig und wird ganz selbstverständlich verwendet.

Doch was verbirgt sich dahinter? Woher stammt das Wort und welche genaue Bedeutung hat es?

Was bedeutet Sorun: Definition und Bedeutung

Der Ausdruck Sorun stammt aus der türkischen Sprache und bedeutet wörtlich übersetzt „Problem“.

In der deutschen Jugendsprache wird er jedoch als umgangssprachlicher Begriff verwendet, um auf eine Herausforderung oder ein Problem hinzuweisen.

Nicht selten wird der Begriff mit einem ironischen oder humorvollen Unterton genutzt.

Woher kommt der Begriff Sorun: Ursprung

Wie oben bereits beschrieben, ist Sorun das türkische Wort für Problem.

Durch den Einfluss türkischer Migrantengemeinschaften in Deutschland hat sich dieser Begriff in bestimmten urbanen Jugendkulturen etabliert. Besonders in großen Städten mit multikultureller Prägung wie Berlin oder Frankfurt, findet Sorun Verwendung in der Alltagssprache von Jugendlichen.

Verwendung und Bedeutung von Sorun

In der deutschen Jugendsprache bezeichnet der Begriff Sorun eine schwierige Situation oder ein Problem. Je nach Kontext kann das ernst gemeint sein oder genutzt werden, um eine Situation humorvoll zu kommentieren.

Welche Synonyme gibt es für das Wort Sorun

Synonyme für Sorun sind zum Beispiel:

  • Problem,
  • Stress,
  • Ärger,
  • Herausforderung,
  • Schwierigkeit,
  • Sorgen.

Beispiele für die Verwendung von Sorun

  • „Bruder, kein Sorun, wir machen weiter“ – hier wird Sorun im Sinne von „Problem“ verwendet, um auszudrücken, dass trotz Schwierigkeiten weitergemacht wird.
  • „Wenn du zu spät kommst, ist das dein Sorun.“
  • „Kein Sorun, ich regel das.“
  • „Habibi, mach keinen Sorun daraus.“
  • „Sorun gemacht“ – etwas unnötig kompliziert machen.
  • „Sorun-Level 3000“ – ein übertrieben großes Problem.
  • „Sorun-Modus“ – ironisch für Stress oder Drama.
  • „Was guckst du so? Sorun oder was?“ – In diesem Fall bedeutet das soviel wie: „Hast du ein Problem mit mir?“, und ist eher provokant bis aggressiv gemeint.

Manchmal bedeutet es auch einfach: „Egal, ist halt so“ – so eine Art Schulterzucken im Wortformat. An der vielseitigen Verwendung kann man die facettenreiche Bedeutung dieses Wortes erkennen.

Verwendung des Wortes Sorun in der Musik

In dem Song „Hade“ von KC Rebell, Eno & Hakim Lokman wird der Begriff Sorun verwendet. Ein Textauszug lautet:

„Hade
Mach schnelle, mach dalle
Hausflur riecht nach Galle
Heut‘ Abend ist Randale
Oglum, was hast du für ein’n Sorun?
Teniyo
Amına korum
Ich mach dich zu mein’m Taro (hey, hey)“.

Hier bedeutet das Wort Sorun so viel wie: „Warum zögerst du? Was hast du für ein Problem?“

Neben Rap-Songs wie Hade gibt es noch andere Titel im Deutschrap, in denen Sorun beiläufig vorkommt. Das verstärkt die Bekanntheit und Verbreitung enorm, auch über TikTok, Instagram oder YouTube.

Wer hat das Wort in die Jugendsprache eingeführt

Es gibt keinen spezifischen Urheber für die Einführung von Sorun in die deutsche Jugendsprache. Vielmehr ist es durch den alltäglichen Sprachgebrauch in multikulturellen Gemeinschaften und durch die Verbreitung in Musik und sozialen Medien populär geworden.

Sorun ist ein Beispiel dafür, wie Wörter aus anderen Sprachen in die deutsche Jugendsprache integriert werden und dort neue Bedeutungen und Verwendungsweisen entwickeln.

Sorun ist zudem ein typisches Beispiel für das sogenannte Codeswitching – das Vermischen von Sprachen innerhalb eines Satzes oder Gesprächs. In der urbanen Jugendsprache, die oft beeinflusst von mehreren Sprachen ist, sind solche Wörter identitätsstiftend und spiegeln eine gewisse Zugehörigkeit wider.

Beispiel:

„Bruder, chill, kein Sorun wallah.“

Hier treffen Deutsch, Englisch (chill) Türkisch (Sorun) und Arabisch (wallah) aufeinander. Für Außenstehende klingt das seltsam, für viele Jugendliche aber authentisch.

Derartige Wörter können auch als ein Marker für Szenezugehörigkeit fungieren. Wer sie benutzt, zeigt, dass er oder sie „dazugehört“ oder zumindest weiß, „wie man spricht“.

Im Kontrast zu formeller Sprache zeigen Jugendliche am Beispiel Sorun deutlich, dass sie so reden wollen, wie sie sich fühlen und nicht wie es im Duden steht. Das macht solche Wörter zu Symbolen von Lockerheit und Authentizität, aber auch von Rebellentum.