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Was bedeuten No Front vs. fronten innerhalb der modernen Jugendsprache


no front vs fronten

Die zwei gegensätzlichen Peergroup-Begriffe: No Front und fronten zeigen, wie kreativ und dynamisch die zeitgemäße Jugendsprache ist. Fortlaufend bringt die junge Generation neuartige Ausdrücke hervor, um komplexe soziale Interaktionen zu artikulieren.

Beide Wortschöpfungen No Front sowie fronten stammen aus der englischen Sprache. Sie finden häufiger Verwendung im Social-Media-Bereich oder im Alltag der Jugendlichen.

Eine genauere Klärung der zwei Wortbedeutungen

No Front beinhaltet semantisch so viel wie „es ist nicht böse gemeint“ oder „nimm es nicht tragisch“. Das verbale Duo will in eine leicht provokante Aussage einleiten, die auf den ersten Blick zwar als kritisch oder gar verletzend interpretierbar ist. Gleichzeitig will der Sprecher/die Sprecherin jedoch hiermit klarstellen, dass keine arge Absicht in der nachfolgenden Formulierung mitschwingt.

Das Verb fronten hingegen bedeutet innerhalb der Jugendszene, eine andere Person bewusst mit böswilligen Worten anzugreifen oder zu kompromittieren. Es stammt ursprünglich aus der Hip-Hop- oder Rapper-Kultur.

Mit fronten kommen bestehende Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten in der Clique intensiv zum Ausdruck. Wenn ein junger Mensch gefrontet wird, ist gewöhnlich gemeint, dass er/sie auf Widerstand stößt und sich darum in einer Verbalattacke befindet.

Beispiele aus der Jugendszene für No Front

Lydia sagt zu Max:

„No Front, aber ich finde deine Jeans nicht so richtig cool.“

Hierdurch teilt Lydia Max mit, dass er die sich anschließende Kritik nicht als einen persönlichen Angriff werten soll.

Ben meint zu Michael:

„No Front, aber ich habe selten so etwas krass Dummes gesehen.“

Ben signalisiert mit diesem Ausruf zwar eine durchaus kritisch gemeinte Bemerkung. Er schwächt diese aber zugleich durch den eher beschwichtigenden Vorspann No Front ab.

Elli sagt zur Arzthelferin Susan:

„Gibt’s eigentlich einen normalen Grund, warum Fachärzte Termine erst für eine ferne Zukunft vergeben? No Front, doch sechs Wochen warten, ist jetzt nicht so toll.“

Elli drückt gegenüber Susan deutlich ihre Unzufriedenheit aus. Der Einschub No Front besagt jedoch, dass diese Kritik nicht persönlich gemeint ist.

Die drei Musterbeispiele demonstrieren die typische Verwendung von No Front im Rahmen der modernen Jugendsprache. Das vorrangige Ziel der verbalen Interjektion ist, kritische oder potenziell verletzende Aussagen abzumildern. Hierdurch sollen etwaige Missverständnisse oder negative Fehldeutungen vermieden werden.

Zwei Beispiele aus der Jugendsprache für fronten

Kevin ruft Tom zu:

„Hey Alter, willst mich fronten?“

In dem Beispiel will Kevin erfahren, ob Tom zuvor eine extrem konfrontative oder provokante Bemerkung gemacht hat.

Bob sagt zu Chris:

„Alter, der frontet mich so, der soll mal nicht so Auge machen.“

Hierbei betont fronten, dass sich Bob verbal angegriffen oder kritisiert fühlt.

Die zwei Beispiele verdeutlichen, wie das Modewort fronten zum Einsatz gelangt, um Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten auszudrücken.

Fazit

In der modernen Jugendsprache bedeutet No Front so viel wie „ist nicht böse gemeint“ oder „ist keine Beleidigung“. Im Gegensatz dazu meint fronten das Gegenteil davon: Es geht darum, jemanden schonungslos und unvermittelt anzugreifen, zu kritisieren oder bloßzustellen.

Beide Szenebegriffe helfen jungen Leuten aus den Peer-Groups, die Absicht ihrer Aussagen klar zu verdeutlichen. Bei No Front dreht es sich darum, eine harmlose Kritik unmissverständlich von persönlichen Angriffen abzugrenzen. Oder alternativ liegt bei fronten die Intention vor, zu kommunizieren, dass ein Gegenüber soeben eine bewusst provozierende Bemerkung gemacht hat.