Was bedeutet lowkey: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendwort

Der Begriff hat seinen Weg aus dem traditionellen US-amerikanischen Sprachgebrauch in die Moderne gefunden. Wurde er einst vor allem im Bereich der Kunst verwendet, so kann er heute unzählige Bedeutungen annehmen. Oft wissen nur Eingeweihte, wie genau er gemeint ist.

Was bedeutet lowkey: Definition und Bedeutung

Wenn etwas oder jemand lowkey ist, dann wird damit ein Zustand beschrieben, der arm an Emotionen und Ereignissen ist.

Das Wort, das sich aus der englischen Phrase “to be low key” ableitet, kann mit “leise”, “zurückhaltend” oder “unbedeutend” übersetzt werden.

Der Begriff kennt mit lowkey, low-key und low key übrigens unterschiedliche Schreibweisen. Auf welche Variante zurückgegriffen wird, hängt meist von der sozialen Prägung des Nutzers ab. Gegenwärtig gebräuchlich ist in den sozialen Netzwerken sowie in den Chatgruppen aber lowkey.

Allerdings ist es auch lowkey, sich überhaupt Gedanken darüber zu machen, wie ein Wort geschrieben wird. Wichtiger – und daher highkey – ist doch, wie es gemeint ist.

Wie wird low key verwendet

Lebewesen können lowkey sein

Im Rahmen der unterschiedlichen Bedeutungen wird der Begriff low key besonders häufig als Adjektiv für Menschen und Tiere verwendet. Eine Person, auf die dieses Attribut zutrifft, ist zurückhaltend, nicht sehr gesprächig oder vielleicht sogar schüchtern.

Das kann der Mitschüler sein, der nur redet, wenn er etwas gefragt wird. Oder die Lehrerin, die Abseits des Nennens von Daten, Fakten und sonstigen Inhalten keinen lustigen Spruch kennt, um die Stimmung aufzubessern.

Mit low key muss zunächst keine negative Wertung verbunden sein. Es geht lediglich darum, den Charakter einer Person zu beschreiben. Gleiches gilt für Tiere: Hat der Hund einmal einen faulen Tag und will er nicht recht spielen, so ist er low key.

Momente der Zurückhaltung

Zugleich kann es aber sein, dass selbst eine extrovertierte Person sich einmal lowkey verhält.

In einer einzelnen Situation vermeidet sie es, ihren Gefühlen und Gedanken freien Lauf zu lassen – vielmehr finden die Emotionen nur im Inneren statt und sind nicht für jedermann sichtbar.

Vielleicht handelt es sich dabei um einen Schüler, der eine überraschend gute Schulnote erhält und der das Resultat lediglich zur Kenntnis nimmt. Oder um den Sportler, der im Augenblick des großen Erfolges auf einen überbordenden Jubel verzichtet.

Lowkey ist somit nicht der Mensch, sondern sein Verhalten in diesem Moment. Der Begriff kann daher auch eine gewisse Würde und Selbstbeherrschung meinen.

Lowkey kann auf tiefe Gefühle deuten

Doch Vorsicht, low-key bedeutet nicht, dass eine Person in all ihrer Zurückhaltung als Eigenbrötler oder Langweiler bezeichnet wird. Low-key kann vielmehr gerade einen Menschen beschreiben, dessen Gefühlswelt sehr stark in seinem Bewusstsein verwurzelt ist.

Hier wäre das deutsche Sprichwort passend, dass stille Wasser besonders tief sind. Wenn jemand ein lowkey-Interesse an dem Buch hat, das er gerade liest, so kann ihn die Story auf besondere Weise berühren.

Und wer sich low-key in einen anderen Menschen verliebt, versinkt bis über beide Ohren in wunderbaren Gefühlen.

Oft ergibt sich also erst aus dem Kontext, wie genau der Begriff gemeint ist.

Ausdruck von Heimlichkeiten

Lowkey kann darüber hinaus ein Verhalten sein, dass sich eher im Verborgenen abspielt.

Wer beispielsweise eine Überraschung für einen Freund plant, macht das in aller Regel lowkey – bis auf ein paar notwendige Mitwisser wird niemand in den Plan eingeweiht.

Lowkey kann somit auch eine negative Konnotation annehmen und etwa in der Vorbereitung und der Durchführung einer Straftat verwendet werden.

Was low key ist, soll nicht für jedermann sichtbar sein. Es kann sich dabei also um Geheimnisse handeln. Oder um die eigene Fantasie, die ein Entkommen aus der Realität erlaubt.

Im Denken und Fühlen umschreibt low key einen Bereich, der nur für ganz wenige Vertraute zugänglich ist.

Beschreibungen einer Situation

Demgegenüber können Zeitabschnitte low-key sein. Heißt, dass sich gerade nichts Spannendes ereignet. Der Moment plätschert dahin, es ist ruhig und eventuell ergibt sich die Möglichkeit, einmal den eigenen Gedanken nachzuhängen.

Lowkey meint somit nicht, dass der Augenblick langweilig verläuft und dass er nur schwer zu ertragen ist. Sondern er ist lediglich von einer gewissen Leere gefüllt.

Wer etwa im Sommer auf einer Wiese liegt und den Wolken am Himmel zusieht, erlebt einen solchen lowkey-Moment. Ebenso kann aber die Halbzeitpause eines Fußballspiels, das Warten auf den Bus oder das Stehen in der Schlange an der Supermarktkasse als low key bezeichnet werden.

Situationen sind lowkey, wenn aus ihnen kein besonderer Stress hervorgeht.

Woher kommt der Begriff lowkey

Im englischen Sprachgebrauch ist der Begriff lowkey vornehmlich aus der Kunst bekannt.

Zu denken wäre an die Musik, wo der Key durchaus direkt mit dem Schlüssel – nämlich dem Notenschlüssel – übersetzt werden kann. Lowkey sind tiefe Töne, denen ein wenig Melancholie anzumerken ist und die ein Gefühl der Zurückhaltung oder der Trauer transportieren.

Low key wird demgegenüber zugleich unter Malern und Fotografen verwendet. Gemeint sind Bilder, die auf dunkle Farben, auf Schatten und auf nicht immer klar erkennbare Objekte abstellen – denen somit etwas Geheimnisvolles innewohnt.

Unter den Jahreszeiten sind folglich der triste Herbst und der verschneite Winter lowkey – der aufblühende Frühling und der strahlende Sommer sind highkey.

Wie wird low key im Slang verwendet

Insbesondere in der US-amerikanischen Gesellschaft ist der Begriff in mehreren Subkulturen verbreitet – entsprechend kommt ihm dort mehr als eine Bedeutung zu.

• Lowkey kann etwa eine Person sein, die neu in der Gegend ist und der noch niemand vertraut.
• Lowkey ist eine Situation, in der etwas in der Luft liegt und wo schon das Bauchgefühl der Betroffenen andeutet, dass hier etwas nicht stimmt.
• Lowkey können Getränke und Drogen sein, die verunreinigt wurden oder die eine allzu geringe Dosierung an Wirkstoffen aufweisen.

Oft bedarf es der Zugehörigkeit zu einer gewissen Gruppe und der Kenntnis des dortigen Sprachgebrauchs, um den Wesensgehalt des Wortes abschließend zu erkennen. Für Außenstehende ist eine Interpretation kaum möglich.