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Was ist ein Joint: Bedeutung, Definition & Herkunft


joint

Der Begriff Joint ist ein Slangausdruck der sich bereits im 19. Jahrhundert in Amerika etabliert hat. Seit dem ersten April 2024 ist es in Deutschland offiziell gestattet, Cannabis zu konsumieren. Der legale Konsum beschränkt sich allerdings auf geringe Mengen, ist nicht überall erlaubt und auch nur Erwachsenen vorbehalten.

Was bedeutet Joint: Definition und Bedeutung

Das Wort Joint leitet sich vom lateinischen Wort „iunctus“ und von dem daraus entstandenen altfranzösischen Wort joint für „zusammengefügt“, „verbunden“, „Gelenk“ und „Verbindungsstelle“ ab.

Unter einem Joint versteht man seit einigen Generationen eine selbst gedrehte Cannabis- oder Marihuana-Zigarette. Dafür wird Haschisch oder Marihuana, oft mit Tabak gemischt und zu einer „Tüte“ zusammengedreht.

Woher kommt der Begriff Joint

Der Slangausdruck entwickelte sich in den 1870er Jahren in Amerika im Baugewerbe und wurde bald auch in Verbindung mit Rauchsalons und Opiumhöhlen gebraucht.

Mitte der 1930er Jahre bezeichnete man Injektionen von Heroin oder anderen Drogen als Joints. Wenig später sprang die Bezeichnung auf die Marihuana-Zigarette über.

Ein Joint wird üblicherweise geraucht, was unter anderem kiffen und löten genannt wird. Alternativ kann man sich einen Joint auch reinziehen. Es ist durchaus auch üblich, dass ein Joint herumgereicht wird und ihn sich mehrere Personen für einen kleinen kollektiven Rausch teilen.

Der Zustand des Bekifftseins wird als „stoned“, „baked“, „wasted“ oder „breit“ beschrieben.

Wird ein Joint gedreht oder gestopft

Drehen

Joints werden üblicherweise gedreht.

Es können normales Zigarettenpapier oder spezielle Papiere verwendet werden.

Long Papers sind beispielsweise extra lange Zigarettenpapiere und Papiere von der Rolle werden als rips bezeichnet.

Bei normalem Zigarettenpapier werden in der Regel mehrere Blätter zu einem größeren zusammengeklebt. Man spricht dann von Zweiblatt, Dreiblatt und so weiter.

Stopfen

Auch das Stopfen eines Joints ist möglich.

Dafür wird das Blatt zunächst vorgedreht und die Rauchmischung anschließend mittels eines dünnen Werkzeuges hineingestopft. Vorgedrehte leere Blätter, sogenannte Cones, gibt es, teilweise mit Filtern, in stationären Headshops oder online zu kaufen.

Komplette vorgedrehte Joints können in niederländischen Coffeeshops käuflich erworben werden.

Die Filter beziehungsweise Papiermundstücke von Joints werden als Tip bezeichnet.

Selbst gedrehte Joints haben immer ein individuelles Aussehen. Meist sind sie konisch geformt und am brennenden Ende dicker. Daher kommt die Bezeichnung Tüte.

Wie ist die Wirkung eines Joints

Die Wirkung eines Joints kann sehr unterschiedlich ausfallen und hängt natürlich von der Menge, Qualität und Sorte des verwendeten Cannabis ab. Der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol, kurz THC, wird ausschließlich von weiblichen Cannabispflanzen gewonnen. Wie ein Joint wirkt, hat aber letztlich auch mit dem Konsumenten selbst zu tun. Während er bei manchen die pure Euphorie erzeugt, gibt es durchaus auch Menschen, die nur eine geringe Wirkung verspüren oder denen es vom Kiffen schlichtweg übel wird.

Unterschieden werden auch die Wirkungen „Head-High“, „Body-high“ und „Couch lockt“ für inspirierend, entspannend oder so extrem entspannend, dass man sich kaum noch von der Couch erheben kann. Manche chronisch kranke Menschen schwören auf die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung von Joints. Medizinisches Cannabis mit den Wirkstoffen THC und CBD kann deshalb bei chronischen Schmerzen auch medizinisch verordnet werden.

Welche Synonyme gibt es für Joint

Die Geschichte von Cannabis

Cannabis (Cannabis sativa), das auch als Hanf bezeichnet wird, nutzen die Menschen schon seit Tausenden von Jahren.

Vor der Erfindung des Joints wurde es beispielsweise in Pfeifen geraucht.

Cannabis kommt ursprünglich aus Asien. In alten medizinischen Texten aus China wird Cannabis unter anderem als Heilmittel gegen Rheuma und Malaria beschrieben. In alten chinesischen Gräbern entdeckte man Cannabis als Grabbeigabe.

Über die antiken Hochkulturen auf dem Gebiet des heutigen Irak und über Indien verbreitete sich Cannabis schließlich in ganz Europa.

Die ältesten, über 5.000 Jahre alten Funde aus Europa stammen aus Thüringen.

Der römische gelehrte Plinius der Ältere, der die wegweisende Enzyklopädie Naturalis historia verfasste, berichtete, dass Cannabis Schmerzen lindern konnte.

Der griechische Arzt Pedanios Dioscurides schrieb im ersten Jahrhundert nach Christus ebenfalls von dieser Wirkung.

Im Mittelalter und in der Neuzeit benutzte man Cannabis bei Geburten zur Linderung der Wehen und nachgeburtlichen Schmerzen bei Müttern.

Hanf wurde zu einer wichtigen Nutzpflanze in Europa, die nicht nur als Medizin und Rauschmittel, sondern auch als Faserpflanze für Textilien und Seile, als Dämmstoff sowie für die Papierherstellung genutzt wurde.