Was bedeutet Kiffen: Bedeutung, Definition & Herkunft |
Das Wort Kiffen bedeutet in der Jugend- und Umgangssprache das Rauchen von Cannabis, Marihuana oder auch Haschisch.
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Was bedeutet kiffen: Definition und Bedeutung
Kiffen bedeutet umgangssprachlich das Rauchen von Haschisch oder Marihuana. Gemeint ist damit vor allem der aktive Vorgang des Rauchens von Cannabisprodukten. Cannabis kann ähnlich wie eine Zigarette in einem selbstgedrehten Joint, mit einer Wasserpfeife oder einem Vaporizer geraucht werden.
Weiterhin wird die Pflanze in mehreren Formen und Varianten angeboten und dementsprechend divers konsumiert.
Woher kommt der Begriff kiffen
Der Begriff Kiffen geht auf das osmanisch-türkische كيف (keyf/käif) zurück, welches für Befinden und Wohlbefinden steht. Das Wort keyf wurde jedoch schon über 1.000 Jahre zuvor aus dem Arabischen abgeleitet und in seiner Bedeutung verändert.
Karl Lokotsch schrieb 1927, das mit Wohlbefinden im früheren orientalischen Sinne vor allem der Zustand träumerischen Nichtstuns beim Kaffee trinken oder Rauchen gemeint gewesen sei.
Doch schon 1772 berichtete Carsten Niebuhr davon, dass Araber Keif liebten. Gemeint war damit der vergnügte und zufriedene Zustand nach dem Rauchen von Haschisch.
In den Maghreb Staaten des 19. Jahrhunderts ist die Nutzung des arabischen Wortes كَيْف (kayf, kif) belegt, welches den Rauschzustand nach dem Cannabiskonsum bezeichnete.
Eine weitere Ableitung des Ausdrucks Kiffen ergibt sich aus dem arabischen Begriff كَفّ (kaff). Dieser bedeutet übersetzt so viel wie Handfläche oder auch Handteller, welche der Blattform des Cannabis ähnlich sehen.
1963 hielt das Wort Kiffen letztendlich seinen Einzug in die Liste neuhochdeutscher Verben. Zu dieser Zeit wurde es von dem englischen Begriff Kif abgeleitet, welcher ebenfalls auf das arabische und später türkische Keyf zurückging und ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts für einen Rauschzustand, eine Dröhnung oder Aufheiterung durch Drogen stand.
Wer führte das Wort in die Jugendsprache ein
In den 1970’er Jahren wurde der Begriff vor allem durch die Hippie-Bewegung populär, in deren Kreisen häufig Cannabis konsumiert wurde. Viele Hippies lasen spezielle Literatur aus der Beat Generation, einer Literaturgattung der späten 1950’er Jahre. Deren Autoren sahen sich als Vorreiter einer neuen Bewegung und liebten Jazz, Literatur und Drogen.
Vor allem Schriftsteller wie Jack Kerouac mit Werken wie „Engel, Kif und neue Länder“ berichteten von Kif in Marokko im Zusammenhang mit dem Rauschzustand durch den Cannabiskonsum.
Durch die Popularität der Hippie-Bewegung in Deutschland von der Mitte der 1960’er bis zur Mitte der 1970’er Jahre verbreitete sich auch das Wort Kiffen rasant und fand 1963 den offiziellen Einzug in den nordhochdeutschen Sprachgebrauch.
Wie wird das Wort kiffen verwendet
Das Wort gehört inzwischen fest zum deutschen Sprachgebrauch und wird daher nicht nur von der Jugend genutzt.
Seine Verwendung ist breit gefächert und wird für viele unterschiedliche Arten des Rauchens von Cannabiskonsum verwendet.
Weibliche Cannabis sativa Pflanzen enthalten den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (kurz THC), welcher für den Rauschzustand nach dem Konsum sorgt. Die Blüten produzieren ein Harz, in welchem der Hauptteil an THC konzentriert ist. Daher verwenden Konsumenten vor allem die weiblichen Blüten in getrockneter Form. Sie werden zerrieben, zerbröselt oder klein gemahlen und meist zusammen mit Tabak zu einem Joint gedreht.
Die Mischung kann jedoch auch in einer speziellen Wasserpfeife (umgangssprachlich Bong) geraucht werden. Alternativ wird ein festes Harz, welches aus den Blüten gewonnen und zu Blöcken gepresst wird, zusammen mit Tabak geraucht.
Weitere Varianten des Cannabisrauchens sind die Verwendung von THC-haltigem Öl, welches auf Tabak geträufelt oder in die Flüssigkeit in einem Verdampfer/Vaporizer gegeben wird.
Egal für welche Variante des Cannabisrauchens sich eine Person entscheidet, der Begriff Kiffen wird für alle dieser Konsumarten verwendet.
Das Essen von Cannabis in Form von Keksen oder Kuchen ist damit allerdings nicht gemeint. Den anschließenden Rauschzustand durch Marihuana bezeichnet man hingegen unabhängig von der Art der Einnahme als bekifft sein.
Welche Synonyme gibt es für das Wort Kiffen
- Haschisch rauchen
wird mehrheitlich mit dem Begriff Kiffen bezeichnet. Darüber hinaus gibt es in der Jugendsprache noch einige weitere Worte, die synonym dafür verwendet werden. Dazu gehören:
- Gras rauchen
- einen durchziehen
- barzen
- baffen
- heizen
- einen vernichten
- einen smoken
- haschen
- dabbing
Beispiele für die Verwendung des Wortes Kiffen
Der Ausdruck für das Rauchen von Marihuana, Haschisch, Gras oder auch Weed (alles Cannabisprodukte) wird oftmals zusammen mit anderen Jugendworten verwendet.
So bedeutet die Frage
„Bock zu kiffen?“,
ob jemand Lust hat, Cannabis zu rauchen.
„Lass mal einen durchziehen“
oder
„lass mal kiffen“
ist hingegen die Aufforderung zum gemeinschaftlichen Konsum.
Auch in erwachsenen Konversationen findet das Wort immer häufiger Gebrauch.
Seit dem 01.04.2024 ist in Deutschland der Konsum für volljährige Personen legal. So wird auch der Begriff fürs Rauchen von Cannabis immer häufiger verwendet. Dies gilt für kritische sowie für befürwortende Sätze wie “
Kiffen kann starke gesundheitliche Risiken mit sich bringen“
oder
„Kiffen ist harmlos und legal“.