Was bedeutet Micro-Cheating: Bedeutung, Definition & Herkunft | Dating-Trend

Was bedeutet Micro-Cheating: Definition und Bedeutung

Micro-Cheating bezeichnet laut Definition den Betrug der Partnerin oder des Partners, ohne dass es dabei zur körperlichen Interaktion käme. Es wird daher oft mit der Bezeichnung des emotionalen Betrugs gleichgesetzt.

In der Praxis kann dies bei platonischen Bekanntschaften, aber auch der Anbahnung eines Flirts der Fall sein. Entscheidendes Merkmal ist, dass der Cheater im Zuge der Ereignisse zu Lügen greift oder wesentliche Sachverhalte verschweigt.

Die Grenzen, ab wann es sich um Micro-Cheating handelt, sind fließend und hängen von der Einstellung aller Beteiligten ab.

Woher kommt der Begriff Micro Cheating

Das Wort Micro Cheating ist ein Neologismus. Die Wortneuschöpfung setzt sich zusammen aus dem griechischen Präfix -micro (= klein) und dem englischen Begriff cheating (= Betrug). Bei einem Micro-Cheater handelt es sich somit um einen kleinformatigen Betrüger.

Wie fühlt sich Micro-Cheating an

Micro-Cheating fühlt sich für die betrogene Person wesentlich schlimmer an als für die betrügende. Auch wenn es zu keiner körperlichen Handlung kam, bleibt das Gefühl, belogen worden zu sein. Das nagt nicht nur am Selbstwertgefühl, sondern kann das Vertrauensverhältnis innerhalb einer Beziehung empfindlich stören. Insbesondere Opfer von Micro-Cheating mit geringem Selbstbewusstsein stellen sich oftmals selbst infrage und hegen starke Zweifel an der eigenen Liebenswürdigkeit.

Für den fremd-flirtenden Part ist das Cheaten hingegen mit einem Gefühl der Überlegenheit verbunden. Als Hahn oder Henne im Korb trägt es zu einem höheren Selbstwertgefühl bei, indem man von gleich mehreren Seiten begehrt wird. Menschen mit hohem Selbstbezug neigen dazu, ihren Marktwert bei der Partnersuche regelmäßigen Prüfungen zu unterziehen, ohne dabei auf die Gefühle der besseren Hälfte Rücksicht zu nehmen.

Beispiele für was ist Micro-Cheating

Micro-Cheating kann unterschiedliche Gestalt annehmen. Beispiele sind:

• Aktivitäten bei Online-Partnerbörsen
• heimliche Dates wie eine Verabredung mit dem netten Nachbarn zum Kaffee
• heiße WhatsApp-Chats; beispielsweise mit dem neuen Bekannten
• heimliche Begegnungen
• vorgeblich platonische Beziehungen, die verheimlicht werden
• Anbahnungsphasen & Flirts

Ab wann es sich um einen Mikro-Betrug handelt, hängt von den individuellen Wertvorstellungen und Beziehungsvereinbarungen ab. Da Ehrlichkeit keine Frage der Interpretation ist, sind bereits kleine Unwahrheiten als emotionaler Betrug zu bezeichnen.

Wie funktioniert Micro-Cheating

Beim Micro-Cheating ist der betrügende Part darum bemüht, anderweitige romantische oder platonische Bekanntschaften in der Partnerschaft zu verheimlichen. Dies funktioniert, indem Betrügende heimliche Profile oder doppelte Accounts anlegen. So können sie unangenehme Fragen vermeiden, ohne auf die prickelnde Selbstbestätigung verzichten zu müssen.

Gelegentlich steht dem eine Partnerin oder ein Partner mit Neigung zur Verdrängung gegenüber. Dann werden unbequeme Wahrheiten – mehr oder minder bewusst – um des eigenen Seelenfriedens willen ignoriert. Dies kann jedoch eine regelrechte Negativspirale bedingen, da Zweifel sich mit aller Macht ihren Weg bahnen und so früher oder später den Beziehungsfrieden stören.

Wer betreibt Micro-Cheating

Micro-Cheating wird meist von Personen mit geringem Selbstwertgefühl und wenig Empathie für die Bedürfnisse Anderer betrieben.

Menschen mit betrügerischen Neigungen sind charakterbedingt auf Bestätigung von außen angewiesen, um sich wertvoll zu fühlen. Nicht selten handelt es sich dabei um selbstunsichere, narzisstische oder schlimmstenfalls psychopathische Persönlichkeiten.

Menschen mit stabilem Selbstbewusstsein empfinden hingegen ehrlichen Respekt für die Gefühle des Gegenübers und werden daher eher selten zu Cheatern.

Was bewirkt Micro-Cheating bei Betroffenen: Folgen

Micro-Cheating bewirkt bei den Betroffenen zunächst Enttäuschung darüber, belogen worden zu sein. Diese wandelt sich später in Trauer oder auch Wut, welche nur durch eine Auflösung des Konflikts verarbeitet werden können.

Langfristig gesehen stört das Betrugsereignis das Vertrauensverhältnis der Liebenden. Selbst wenn der cheatende Part von Reue gezeichnet ist, bleibt ein schaler Beigeschmack zurück, der die Beziehung nachhaltig belasten kann.

Warum findet Micro-Cheating statt: Gründe und Ursachen

Micro-Cheating kann aus verschiedenen Gründen stattfinden:

• um ein geringes Selbstwertgefühl zu stärken
• um sich wieder begehrenswert zu fühlen
• um den Beziehungsalltag durch einen prickelnden Flirt hinter sich zu lassen
• aus Ignoranz
• aus schlechter Gewohnheit
• aufgrund schädlicher, erlernter Beziehungsmuster
• bei fehlender emotionaler Geborgenheit
• als Sprungbrett, um sterbende Beziehungen zu beenden

Micro-Cheating ist dabei stets der Versuch, gewünschte Bewunderung und Aufmerksamkeit zu erhalten.

Wie können Betroffene auf Micro-Cheating reagieren bzw. sich schützen

Um sich vor Micro-Cheating zu schützen, gibt es kein Patentrezept. Einige Maßnahmen können jedoch helfen, das Risiko zu reduzieren.

• Hüten dich davor, trotz vorhandener Warnzeichen grenzenlos zu vertrauen.
• Höre auf Ihr Bauchgefühl.
• Vergegenwärtigen dir deine eigenen Bedürfnisse und stehe dazu.
• Reflexion ist der Schlüssel zu einer aufrichtigen Beziehung; auch was eigene Beziehungsmuster betrifft.
• Pflegen eine klare, transparente Kommunikation, welche Erwartungen auf den Punkt bringt.

Ist es bereits zum Micro-Cheating gekommen, hilft Besonnenheit.

• Sinne nicht auf Rache. Gleiches mit Gleichem zu vergelten, hat noch niemandem geholfen.
• Gehe innerlich auf Distanz.
• Thematisiere den Vorfall zeitnah und möglichst sachlich.
• Formuliere dir deine eigenen negativen Gefühle.
• Lasse deinem Gegenüber die Gelegenheit, sich zu erklären. Manchmal herrscht kein Bewusstsein über die Motivation des eigenen Handelns oder aber das betrügerische Verhalten lässt sich aufgrund psychologischer Konflikte nicht ohne Weiteres ablegen.
• Bist du dir über dein Empfinden im Klaren, ziehe dir die für dich folgerichtige Konsequenz. Kannst du kein Vertrauen mehr aufbauen, hilft nur die Trennung.

Woran erkennt man Micro-Cheating: Anzeichen

Micro-Cheating ist nicht immer einfach zu erkennen. Besonders bei jungen Beziehungen, in denen man sein Gegenüber noch nicht gut kennt, kann es schwer sein, entsprechende Anzeichen korrekt zu deuten.

Auf lange Sicht zeichnen sich jedoch meist typische, sich wiederholende Verhaltensweisen ab, welche nur schwer zu verbergen sind – die Bereitschaft vorausgesetzt, diese auch wahrnehmen zu wollen.

Alarmzeichen sind ein diffuser Verdacht, dumme Zufälle, auffällige Reaktionen oder allgemein verändertes Verhalten; etwa Ausweichen bei bestimmten Themen.