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Was bedeutet FMA bzw. Was sind FMA-Videos: Bedeutung, Definition & Herkunft | Abkürzung


FMA

Unter der Weltliteratur lässt sich auch manches Tagebuch finden, das der eine oder andere große Schriftsteller vor Jahrhunderten angefertigt hat. Doch was wäre eigentlich möglich gewesen, hätten diese Künstler damals schon die Gelegenheit gehabt, ihren Alltag mit einer Kamera zu filmen und das Beste daraus einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen?

Genau das ist es nämlich, was den Reiz der sogenannten FMA-Videos ausmacht: Menschen schneiden in weitgehend normal erscheinenden Situationen einen Clip mit. Das mag banal klingen, weckt mitunter aber das Interesse von einigen Millionen Fans.

Was bedeutet FMA: Definition und Bedeutung

FMA ist die Abkürzung der Phrase Follow Me Around, die sich aus dem englischen Sprachgebrauch sehr gut mit “Folge mir, wohin ich gehe” übersetzen lässt.

Und exakt das ist das Ziel der Videos: Sie sollen dem Zuschauer einen Einblick in den privaten und zuweilen auch beruflichen Alltag des Produzenten geben. Die Kamera – meist wird das Smartphone verwendet – darf überall dort mitlaufen, wo etwas vermeintlich Interessantes passiert. Was das ist, lässt sich an den Klickzahlen ablesen.

Nicht immer muss es sich dabei aber um wirklich relevante Ereignisse handeln. Auch wenn die Vorbereitungen der Sängerin auf ein Konzert oder die Kabinenansprache des Trainers vor dem Basketballspiel für FMA-Videos genutzt werden können. Häufiger kommt es demgegenüber vor, dass nur Herkömmliches gezeigt wird – wobei auch darin ein Reiz liegen kann.

Woher kommt der Begriff FMA: Ursprung

Die Aufforderung Follow Me Around und das damit verbundene Videoformat werden etwa ab den Jahren 2008 bis 2010 verwendet. Sie kamen also in einer Zeit auf, da mancher Content Creator nicht mehr nur auf der persönlichen Webseite oder im Blog mit Texten und Fotos über sich berichtet hat, sondern in denen dank moderner Technik sogar eigene Filmchen gedreht werden konnten.

Die FMA-Clips entstanden parallel zu den GRWM-Videos: Beim Get Ready With Me läuft die Kamera vor allem bei den Vorbereitungen für den Tag, also etwa beim Schminken oder der Auswahl der Kleidung. Das Follow Me Around geht indes manchen Schritt weiter, nimmt es den Betrachter doch in genau diesen Tag dann auch mit – und gewährt ihm dabei einen Blick hinter die Kulissen.

Warum sind FMA-Videos so beliebt

Vor dem Trend des Follow Me Around hatten viele Fans kaum eine Ahnung, wer ihre Lieblingskünstler – vom kleinen Videoproduzenten bis hin zum weltbekannten Star – eigentlich sind. Dank dieses Formats ist es nun aber möglich, den Menschen hinter seinem Schaffen zu erleben. Und das sogar in alltäglichen, banalen, privaten und eventuell sogar intimen Momenten.

FMA-Clips stellen dar, was mitunter als zu belanglos angesehen wird. Dennoch ist dafür eine Nachfrage erkennbar. Immer mehr Betrachter wünschen sich diese Einblicke in ein Leben, das sich vielleicht mit ihrem Alltag deckt – oder sich aber von diesem gänzlich unterscheidet. Sicherlich wird damit stets eine gewisse Neugier der Zuschauer befriedigt, die in einigen Fällen vermutlich nahtlos in den Voyeurismus übergeht.

Häufig landen nur die Highlights im Video

Natürlich geht es vielen Videoproduzenten mit ihren Clips darum, eine möglichst hohe Zahl an Likes und neuen Followern zu bekommen. Entsprechend interessant müssen die kurzen Zusammenschnitte aus dem Alltag aufgebaut werden.

Denn wer möchte der Influencerin schon dabei zusehen, wie sie beim Zahnarzt im Wartezimmer sitzt, sie mit dem Auto im Stau steht oder sich ihre Reihe an der Supermarktkasse nur im Schneckentempo fortbewegt?

FMA-Videos besitzen stets ein wenig Action und Spannung, sie verfügen über ein Storytelling und sie lassen neben dem Ergebnis immer auch den Entstehungsprozess erkennen. In zumeist 30 bis 60 Minuten wird – zuweilen unter Nutzung rasanter Schnitte – das Wichtigste des Tages präsentiert. Und somit der Fokus auf genau das gelegt, was die Zuschauer sehen wollen.

Streams setzen sich zunehmend durch

Die bislang übliche Videolänge mag jedoch damit zusammenhängen, dass Streams in den letzten Jahren nur schwer umzusetzen waren. Mittlerweile hat sich der technische Fortschritt aber derart rasant entwickelt, dass sogar mehrstündige Liveproduktionen auf dem Smartphone verfolgt werden können – für viele Menschen stellt die dabei zu ladende Datenmenge kein Hindernis dar.

Streams erfreuen sich daher unter den FMA-Videos gegenwärtig einer hohen Nachfrage. Der Vorteil für den Produzenten liegt darin, dass er bei allen seinen Unternehmungen lediglich das Handy mitlaufen lassen muss – das Zusammenschneiden von einzelnen Clips entfällt für ihn.

Manche Künstler drehen auf diese Weise ein vier oder vielleicht auch sechs Stunden umfassendes Video, das rund um den Globus ein Publikum von einigen einhundert oder sogar eintausend Menschen anlockt.

Was ist der Unterschied zwischen einen Vlog und einem FMA-Video

Allgemein werden FMA-Videos und Vlogs gerne einmal im gleichen Zusammenhang erwähnt. Ebenso kommt es vor, dass beide Begriffe mit einer ähnlichen Bedeutung verwendet werden.

Das ist jedoch falsch. Während es beim Follow Me Around darum geht, den Betrachtern einen Einblick in den Alltag zu geben und die Zuschauer fast schon sprichwörtlich an die Hand zu nehmen, steht beim Vlog meist das eingesprochene Update zum eigenen Leben im Vordergrund.

Beim FMA-Video wird gezeigt, was die betroffene Person gerade erlebt. Beim Vlog wird hingegen erläutert, was sich bei ihr zuletzt ereignet hat oder welche privaten und beruflichen Neuigkeiten es gibt.

Natürlich können Vlogs im Café, im Auto oder während des Fußballspiels gedreht werden – dennoch entsprechen sie auch mit diesem Setting nicht dem klassischen Follow Me Around.

Fazit

FMA-Videos werden immer häufiger aber nicht nur von einzelnen Menschen genutzt, um sich selbst darzustellen. Vielmehr nimmt hier die Produktplatzierung eine wichtige Rolle ein. Beiläufig abgestellte Dinge, die eben zum Alltag der betroffenen Person gehören, landen so im Blickfeld – und damit im Interesse – des Zuschauers.

Beauty-Influencerinnen erhöhen mit diesem Vorgehen die Nachfrage nach einzelnen Lippenstiften oder nach speziellen Haarshampoos.

Vielen Unternehmen wird zudem direkt oder indirekt eine Bühne geboten, um für sich zu werben. Und das nicht mit den Mitteln der herkömmlichen Reklame, sondern deutlich subtiler – und zugleich eben auch erfolgreicher.

Das Format Follow Me Around zeigt allmählich, warum es derart beliebt ist und welches Potenzial eigentlich in ihm steckt.