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Checkst du?–Wenn Teens mehr sagen als Worte: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache


checkst du

Vitalii Vodoazskyi / Shutterstock

Die Phrasierung Checkst du gehört zum Repertoire der Jugendsprache und kommt meist zum Einsatz, wenn es darum geht, das Gegenüber hinsichtlich seiner Verständnisfähigkeit zu überprüfen.

Woher der Begriff stammt, wie er im alltäglichen Leben eingesetzt wird und welche Synonyme existieren, erläutert der folgende Text.

Herkunft und Bedeutung von Checkst du

Der Ausdruck Checkst du hat seinen Ursprung im Englischen und rührt vom Verb „to check“ her. Wer etwas checken möchte, ist auf eine Überprüfung aus und gebraucht dafür eine Nachfrage. Vereinfacht gesagt, geht es darum, eine Erkundigung einzuholen, ob das Gegenüber das zuvor Gesagte verstanden hat. Es wird gecheckt, ob der Gesprächspartner einer Absichtserklärung, einer Idee oder Aussage folgen kann. Die Phrase wird meist von Jugendlichen genutzt und entspricht deren Umgangston, der häufig von fremdsprachigen Wörtern, meist Anglizismen geprägt ist.

Checkst du zieht nicht unbedingt eine Antwort nach sich, da die Satzendung eher einer rhetorischen Frage entspricht. So erfordert der Satz „Wir sehen uns Samstag im Club, checkst du?“ nicht zwangsläufig einer positiven Zustimmung, da mithilfe der Aussage indirekt vorausgesetzt wird, dass ein Treffen zustande kommt. In gewisser Weise handelt es sich um einen Code, der ohne Probleme vom Empfänger entschlüsselt werden kann.

Verbaler und nonverbaler Gebrauch

Checkst du wird in unterschiedlichen Zusammenhängen und Gesprächssituationen gebraucht. Dies gilt für den direkten Kontakt zwischen zwei Personen oder die indirekte Kommunikation über ein digitales Medium. Die Absicht bleibt indes gleich. So geht es etwa in einem direkten Gespräch darum, ein Missverständnis auszuschließen und zugleich abzuchecken, ob das Gegenüber die Message verstanden hat. Kommen mehrere Personen zusammen, muss eventuell schnell überprüft werden, ob hinsichtlich einer bestimmten Absicht Konsens herrscht. Checkst du hilft dabei, Infos direkt und unkompliziert miteinander zu teilen.

Kommt eine Unterhaltung über soziale Medien zustande, dient die Phrase dazu, das Pendant abzufragen. Zwischen Sender und Empfänger muss in puncto Absichtserklärung Einklang herrschen. Hat der Empfänger gecheckt, was der Sender möchte, sind beide Parteien auf einer Wellenlänge. Dies geschieht ebenso, wenn statt Sprache nonverbal kommuniziert wird. Etwa mit den Augen oder per Geste. Dazu muss allerdings eine gewisse Vertrautheit zwischen den Parteien herrschen, da es darum geht, eine Hand- oder Augenbewegung zu entschlüsseln. Dies ist zudem nur auf direktem Weg möglich.

Die Popkultur als prägender Einflussfaktor

Da Sprache ein dynamischer Sachverhalt ist, ist sie permanenten Veränderungen unterworfen. Es handelt sich um einen fließenden Prozess, der sich wandelnden Moden und wechselnden Kulturen anpasst. Die beherrschende Kultur ist in diesem Zusammenhang die angloamerikanische. Mode, Musik, Filme, Serien und Lebensgefühl werden stark von der britischen beziehungsweise nordamerikanischen Einflusssphäre geprägt. Dem passt sich die Sprache an. Sie ist Teil der Popkultur.

Somit ist Checkst du ebenfalls Teil der popkulturellen Bewegung, da der Ausdruck häufig von Künstlern oder Schauspielern verwendet wird. Die Nachahmung signalisiert eine Affinität für die zitierten Vorbilder, transportiert aber zugleich eine Abgrenzung. Durch den Einsatz eines Begriffs wie Checkst du, grenzen sich Jugendliche und junge Erwachsene von der älteren Generation ab. Parallel docken sie an die Gefühls- und Sprachwelt gleichaltriger Menschen an.

Bedeutung für Gamer

Die Phrasierung Checkst du ist problemlos übertragbar und nicht auf einen bestimmten Bereich begrenzt. Sie kann in vielen Lebensbereichen eingesetzt werden und fragt das Einverständnis des Gegenübers ab („Kapiert?“). Dies trifft selbstverständlich auch auf Gamer zu.

Gebraucht ein Zocker im Austausch mit einem anderen die Satzendung Checkst du, möchte er sicherstellen, dass sein Gegenüber die Spielregeln oder die angewandte Taktik verstanden hat. Ein Erfolg ist demnach nur möglich, wenn Einigkeit zwischen den Spielern besteht und man in die gleiche Richtung strebt. Konkret geht es um die Synchronität der Absicht.

Welche Synonyme gibt es für Checkst du

Checkst du kommt meist im großstädtischen Raum zum Einsatz und meint so viel wie

  • kontrollieren,
  • überprüfen,
  • abgleichen.

Man könnte auch sagen:

  • „Alles klar?“,
  • „Capito?“ oder
  • „Mitgekriegt?“,
  • „Verstehst du?“
  • „Begreifst du?“

was aber deutlich uncooler wäre. Daher nutzen viele Heranwachsende den Ausdruck Checkst du.

Beispiel aus der Musikszene

Ein wesentlicher Grund besteht in der Nachahmung. Idole werden in der Hoffnung imitiert, ebenso attraktiv und erfolgreich zu erscheinen. Beispielsweise so erfolgreich wie die Rapperin Badmomzjay, die im Jahr 2021 den Song Checkst du?! veröffentlichte.

Textauszug:

„God damn, checkst du? Lipgloss glänzt, also checkst du? Nimm und renn, checkst du? Cause I´m doing what they told me that I can´t do, checkst du?“