Was bedeutet Caspering: Bedeutung, Definition & Herkunft | Dating-Trend

Was bedeutet Caspering: Definition und Bedeutung

Caspering bezeichnet das langsame Ausschleichen aus einer Form der Beziehung.

Diese Strategie beinhaltet, dass eine Person sich Schritt um Schritt aus dem Leben eines Betroffenen schleicht, um nicht unhöflich oder verletzend zu wirken.

Die Menschen, die Caspering anwenden, möchten den Kontakt nicht einfach plötzlich abbrechen. Somit ziehen sie sich leise zurück und entfernen sich dabei von ihrem Opfer.

Der Casper zielt darauf aus, sich so lange zurückzuziehen, bis der Betroffene aufgibt und versteht, dass er nicht mehr interessiert ist.

Der Prozess des Casperings löst bei den Hinterbliebenen negative Gefühle aller Art aus, denn ihre Kontaktversuche werden nicht beachtet oder nur unbefriedigend erwidert.

Woher kommt der Begriff Caspering

Der Ausdruck kommt von einem Comicgeist namens Casper. Dieses Gespenst nehmen sich die Caspers als Vorbild, um unscheinbar und vermeintlich manierlich, wie ein Geist, aus dem Leben der Betroffenen zu verschwinden.

Caspering ist die „freundliche“ Variation von Ghosting. Deswegen ist das Wort nach dem höflichen Comicgespenst benannt.

Wie funktioniert und erkennt man Caspering

• Der Casper lässt die Kommunikation langsam verebben. Er schleicht die Beziehung also aus.
• Ehrlichkeit wird hier durch Hinhalten und Ausreden ersetzt.
• Er verwendet Floskeln, um so vorsichtig auszudrücken, dass er kein Interesse an einem Fortsetzen einer Beziehungsart hat. Er gibt nur vage Andeutungen, falls die Sprache auf eine Intensivierung des Kontaktes kommt.
• Der Casper antwortet auf Nachrichten erst sehr viel später, telefoniert fast nie und sagt Treffen ab. Er schreibt nur kurz angebunden und Belangloses. Die Person geht dem Betroffenen in jederlei Weise aus dem Weg.
• Weiterhin kann als Anzeichen gelten, wenn nur das Opfer selbst agiert. Der Casper bringt sich dagegen nicht in die Beziehung, Freundschaft oder eine andere Beziehungsform ein.
• Irgendwann meldet er sich gar nicht mehr und er ist geisterhaft völlig verschwunden.

Welche Personen betreiben Caspering

Caspers fehlt der Mut, eine klare Ansage zu tätigen und sie sind – ihrer Meinung nach – zu höflich, den Kontakt abrupt abzubrechen. Sie wollen nicht als „Der oder die Böse“ dastehen und trauen sich nicht, einen angemessenen Schlussstrich zu ziehen.

Es handelt sich also meistens um konfliktvermeidende Personen, die ihre Bedürfnisse in dieser Hinsicht nicht konkret kommunizieren können oder wollen.

Sie vermeiden so in ihren Augen stressige Diskussionen oder Situationen, in denen sie sich etwas stellen müssten.

Welche Gründe und Ursachen gibt es für Caspering

Weil der Casper keine unangenehmen Gespräche möchte und Konflikten aus dem Weg geht, entfernt er sich ohne viel Umstände aus dem Leben der Betroffenen.

Der Casper möchte sein Gegenüber nicht verletzen und würde sich schlecht fühlen, wenn er den Kontakt abrupt abbricht. So wählt er den leichten Weg, ohne sich groß erklären zu müssen und um Diskussionen und harte Worte zu vermeiden.

Dies geschieht vom Casper oft nicht einmal bewusst. Er möchte keinen Streit und Ghosting findet er unmoralisch, deshalb zieht er sich nach und nach zurück.

Manche genießen es auch, da sie dadurch noch mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Welche Folgen hat Caspering für die Hinterbliebenen

Caspering kann eine sehr schmerzhafte Erfahrung für die Betroffenen sein, da sie nicht wissen, woran sie sind und die Person langsam durch ihre Hände rinnt.

Die Ungewissheit ist äußerst belastend. Sie werden nie eine Antwort auf die Frage erhalten, warum sie jemand nicht mehr in seinem Leben haben will.

Das lange Warten auf Nachrichten führt bei den Hinterbliebenen zu Grübeleien. Generell verursacht es Anspannung und eine deprimierte Stimmung.

Sie haben die Hoffnung, dass sich aus dem Kontakt etwas entwickeln könnte, weil eben kein Schlussstrich gezogen wurde. Stattdessen sitzen die Opfer nun auf der Wartebank.

Endloses Nachdenken und Selbstzweifel sind Konsequenzen, die das Caspering bei Hinterbliebenen auslösen kann.

Dieses Ausschleichen kann für die Betroffenen auch spätere Beziehungen schwierig gestalten und ihnen das Vertrauen in Partner und Freunde nehmen.

Wichtig ist, dass man sich aus Frustration nicht die gleichen Verhaltensmuster aneignet, sondern wieder Hoffnung und Mut für neue Kontakte fasst.

Wie kann man auf Caspering reagieren: Schutzmaßnahmen

Wird jemand Opfer von Caspering, dann ist es am besten, einen Schlussstrich zu ziehen, sich abzulenken und die Aufmerksamkeit anderen Tätigkeiten zuzuwenden.

So wird andauerndes Grübeln vermieden und ebenso werden Schuldzuweisungen an sich selbst vermindert.

Des Weiteren verhindert es die Gefahr einer erneuten Kontaktaufnahme zum Casper.

Wenn die andere Person nicht interessiert ist, ist es wichtig, einen Umgang mit der Verletzung und der Wut zu finden.

Folgende Fragen dienen dem Aufbau der Seele:

• „Was kann ich tun, um aus der Situation gestärkt heraus zu gehen?“ oder
• „Wie gehe ich nun mit der Lage generell um?“

Es ist bedeutsam, durch schlechte Erfahrungen nicht sein Urvertrauen zu verlieren. Außerdem ist von großer Wichtigkeit, wieder zu vertrauen, vor allem sich selbst und seiner Intuition. Das Selbstwertgefühl sollte erneut aufgebaut werden.

Unerlässlich ist es ebenfalls, darüber mit der Familie und Freunden zu reden. So wird eine objektivere Sicht auf das Ganze geliefert. Und das Spüren von Zusammenhalt und Zuneigung heilt ebenso.