Was bedeutet TW: Bedeutung, Definition & Herkunft | Abkürzung
Ein Trigger ist aus der Traumatherapie als Auslöser emotionaler Reaktionen bekannt. Online wird mit dem entsprechenden Kürzel TW also vor Inhalten gewarnt, die auf User negative emotionale Auswirkungen haben könnten. Im Grunde genommen ist es jedoch nur eine warnende Kennzeichnung mit deutlich subjektiver Einschätzung durch die warnenden Personen.
Inhalt
- 1 Was bedeutet steckt hinter TW: Definition und Bedeutung
- 2 Woher kommt tw: Ursprung
- 3 Wann wird TW verwendet
- 4 Was bedeutet TW in der Netzwelt
- 5 Welche Synonyme gibt es für tw
- 6 Wie wird TW verwendet
- 7 Welche Beispielsätze mit dem Hinweis TW gibt es
- 8 Wie sehen TW konkret aus
- 9 Wann gibt es eine Triggerwarnung
- 10 Fazit:
Was bedeutet steckt hinter TW: Definition und Bedeutung
TW wird manchmal auch kleingeschrieben. Es ist die Abkürzung des Begriffs Triggerwarnung. Diese wiederum besteht aus zwei Wortbestandteilen, dem englischen Wort Trigger für Auslöser und dem deutschen Wort Warnung.
Diese Warnung soll Inhalte im Internet als potenziell schädlich in einer emotionalen Reaktion kennzeichnen. Verhindern lässt sich die Einsicht in solche gekennzeichneten Inhalte damit nicht.
Allerdings können achtsame Personen Alternativen zum gleichen Inhalt mit positiverem Kontext finden. Bestenfalls wird damit ein Zusammenhang mit Diskriminierung, Rassismus oder Cybermobbing hergestellt.
Woher kommt tw: Ursprung
Wissenschaftlich etablierten sich tw in den 2000er Jahren in angloamerikanischen Universitäten. Ziel der Triggerwarnung war es, eine Retraumatisierung bei Menschen mit Gewalterfahrung zu verhindern.
Zeitgleich führten feministische Online-Foren die Warnung ein, um ebenfalls andere User vor emotionalen Folgen solcher negativen Auslösereize zu bewahren.
Allmählich findet tw auch in der Offline-Kunst Verwendung, bleibt jedoch weiterhin ein Kürzel der Internetsprache.
Eher vor körperlichen Triggern warnen bestimmte Verfilmungen Epileptiker vor Auslösefolgen, beispielsweise durch Lichtblitze oder Flackerlicht einer Veröffentlichung.
Wann wird TW verwendet
Triggerwarnungen sind wohlgemeinte Voranstellungen oder Kennzeichnungen sensibler Inhalte. Allerdings ist tw vor sexistischen, gewaltträchtigen oder ähnlichen Inhalten kein Freibrief. Denn Trigger, also die Auslöser emotionaler Reaktionen, sind äußerst individuell.
Autoren oder Produzenten können nur in geringem Umfang eindämmen, was möglicherweise bei Usern durch das Betrachten an seelischen und körperlichen Folgen ausgelöst werden kann.
TW als Kennzeichnung kann nicht als Versuch einer Zensur verstanden werden. Es ist höchstens ein Schutzversuch in geringem Umfang, der immerhin von Traumata Betroffenen beim Vermeiden entsprechender Reize (der Trigger) helfen kann.
Was bedeutet TW in der Netzwelt
Häufig wird die Kennzeichnung Triggerwarnung in der Jugendkommunikation verwendet. Hier öffnet die Anonymität der gängigen sozialen Netzwerke die Tür für extreme und triggernde Inhalte.
Durch die Voranstellung vor bestimmten Inhalten sollen Gefahren durch Weiterlesen, Weiterhören oder Weiterschauen ausdrücklich benannt werden. Jedoch sollte weder im Mainstream noch auf Social Media tw mit einer Altersfreigabe verwechselt werden. Damit gekennzeichnete Inhalte sind dadurch nicht verboten, sondern nur als sensibel erkennbar.
Welche Synonyme gibt es für tw
Anstelle von tw können sensible Inhalte auch mit einer Warnung durch einen vorangestellten Hashtag (#) versehen sein. Dennoch bleibt die Verantwortung des Inhaltskonsums weiterhin den Usern überlassen.
Deutlicher, ausführlich und deutsch ist die deutliche Voranstellung – Warnhinweis – statt Triggerwarnung.
Oft verwechselt, aber auch gelegentlich als Synonym verwendet wird das Wort Spoilerwarnung. Es weist jedoch nicht ausreichend deutlich auf die Sensibilität der Inhalte hin.
Besser eignet sich daher das Wort Content warning, als Inhaltswarnung, im gängigen Sprachgebrauch der Netzwelt.
Wie wird TW verwendet
TW sind sinnvoll, um Personen vor verstörenden Inhalten zu schützen. Die eigene Entscheidung, wegzuklicken, bleibt dennoch bei ihnen. H
äufige Warninhalte mit der Voranstellung tw sind Darstellungen von Tod (durch Unfall, Verbrechen oder Suizid) oder Themen wie Essstörungen, Selbstverletzung bzw. Sucht (Drogen, Spiel oder Alkohol).
Nicht nur Personen mit einer Sensibilität für Online-Trigger erfahren hierdurch eine Schutzmöglichkeit. Oft dienen die gekennzeichneten Inhalte auch dazu, das Bewusstsein für ausgelöste Traumata zu stärken und so bei anderen Usern Empathie für die traumatischen Erfahrungen anderer zu stärken.
Welche Beispielsätze mit dem Hinweis TW gibt es
So können Sätze als Triggerwarnung im Internet beispielsweise aussehen:
Vor Videospielen:
»Manche Lichtsequenzen können epileptische Anfälle verursachen.«
In klassischen und online verfügbaren Printmedien:
»Dieser Artikel spricht über Selbstverletzung/Suizid/Essstörungen …«
Auf Streamingplattformen vor Inhalten mit Altersbeschränkung:
»Der folgende Inhalt enthält Drogenkonsum/Nacktheit/sexualisierte Gewalt …«
Wie sehen TW konkret aus
TW werden nicht nur inhaltlich dem folgenden Content vorangestellt. Optisch sind sie durch eine besondere Schriftart, Fettdruck oder eine farbige Warnbox leicht vom eigentlichen Inhalt zu unterscheiden.
Vor Videoinhalten wird die Triggerwarnung häufig zusätzlich von einem Sprecher vor alles Folgende gestellt. Möglich ist der Warnausspruch in Gänsefüßchen oder durch eine Entscheidungspause zwischen Warnung und Anschauen des Inhalts.
Leider erfüllen jedoch nicht alle tw ihren Zweck, User vor möglichen emotionalen Folgen oder einer versehentlichen Retraumatisierung zu schützen.
Wann gibt es eine Triggerwarnung
Vor einer Darstellung von Tiermisshandlungen gehört eine vorausgehende tw zum Standard.
Ebenso sind Inhalte über Suchtinhalte wie Drogenkonsum, psychische Störungen wie eine Essstörung, P*rnografie oder Suizid nahezu ausschließlich so gekennzeichnet.
Entsprechend der Häufigkeit im realen Alltag jenseits des Internets gehören zu den Beispielen für eine tw auch Inhalte über verbalen, körperlichen oder emotionalen Missbrauch, jede Art von Gewaltdarstellungen und Inhalte mit Altersbeschränkung.
Lückenlos besteht der Schutz allerdings nicht, weshalb betroffene Personen den besseren Schutz in einer Traumabewältigung durch eine reale Psychotherapie außerhalb von Internetinhalten in Anspruch nehmen sollten.
Fazit:
TW soll User im Internet vor Inhalten warnen, die beim Betrachten durch auslösende Inhalte Traumata oder Verstörung auslösen können.
Der Warnhinweis ist auf Social Media und vielen Plattformen online ein Versuch, durch die Triggerwarnung User eigenverantwortlich vor Auslösereizen bestimmter Inhalte zu schützen.
Wie die jeweiligen Betrachter mit der Warnung umgehen, bleibt allerdings ihrer persönlichen Verantwortung überlassen.