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Was bedeutet thicc: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendwort


thicc

Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Das gilt insbesondere beim Körperbau von Menschen. Was der eine attraktiv und schön findet, lehnt der andere gänzlich ab. Interessant ist hier aber, welche unterschiedlichen Wörter im Slang der Jugend- und Subkulturen in den letzten Jahrzehnten entstanden sind, um äußere Merkmale zu beschreiben. Zumal es zu feinen Unterschieden kommen kann. Wird eine Frau als thick bezeichnet, kann das eine Beleidigung sein. Die Verwendung von thicc kommt dagegen einem Lob gleich. Und wer jemanden als thiccq definiert, drückt sein persönliches Gefallen aus. Doch was hat es mit alledem eigentlich auf sich?

Was bedeutet thicc: Definition und Bedeutung

Wenn heutzutage jemand eine andere Person als thicc bezeichnet, dann handelt es sich um eine Anerkennung für den etwas drallen, runden, kurvigen und üppigen Körperbau des Gegenübers – bei dem es sich zumeist um eine Frau handeln wird.

Thicc ist aus dem englischen Sprachgebrauch abgewandelt, wo thick direkt als “dick” übersetzt werden kann. Allerdings trifft das nicht recht den Wortgehalt von thicc. Denn thicc bezieht sich auf eine weibliche Körperform, die tatsächlich gar nicht dick ausfällt. Sondern bei der vornehmlich die Hüften und die Oberweite etwas umfangreicher gestaltet sind. Gemeint ist ein Körper, der an eine stehende Sanduhr erinnert.

Auf was bezieht sich thicc

Thicc soll sich dabei aber nicht nur auf das Aussehen einer Frau beziehen, sondern ist immer auch auf ihr Selbstbewusstsein gerichtet.

Zwar hat sich das Schönheitsideal in den letzten Jahren stark verändert. Dennoch fällt es vor allem vielen Teenagerinnen und jungen Damen schwer, die eigenen Rundungen zu akzeptieren.

In einer Zeit, in der schlanke, sportliche und weitgehend makellose Damen als gesund gelten und in denen schon geringe Fettpolster als Mangel angesehen werden, können offen erkennbare Kurven durchaus zur Belastung der eigenen Psyche beitragen.

Der Begriff thicc möchte somit auch jene Frauen anerkennen, die sich ihrer Formen bewusst sind und die stolz dazu stehen.

Woher kommt der Begriff thicc

Der heute vor allem in den sozialen Medien, im Slang sowie in der Jugendkultur verwendete Ausspruch Thicc findet seine Wurzeln in der afro-amerikanischen Bevölkerung der 1990er Jahre.

Oft waren es hier gerade die Frauen, die ihren – wenn auch langsamen – gesellschaftlichen Aufstieg mit ein paar Pfunden mehr auf dem Körper zur Schau stellten. Nicht selten handelte es sich um Menschen, die über lange Zeit hinweg in Armut lebten und die kurz vor der Jahrtausendwende von günstigen Rahmenbedingungen profitierten.

Gut bezahlte Jobs, ein Leben in Unabhängigkeit und das Erfüllen eigener Wünsche kennzeichnen diese Ära. Thicc war hier als Kompliment gemeint. Und diesen Wesensgehalt besitzt das Wort auch heute noch.

Wann wurde thicc in die Jugendsprache eingeführt

Dass sich ein Begriff der afro-amerikanischen Subkultur innerhalb von drei Jahrzehnten als fester Bestandteil der Slang- und Jugendsprache etablieren konnte, liegt aber überwiegend an einem sich wandelnden Schönheitsideal.

Während gerade in den 1980er Jahren viele Modehäuser mit aufreizend schlanken Modellen warben, galt es zunehmend als schick, natürliche Kurven aufzuweisen – und sich dieser bewusst zu sein.

Das Wort stellt somit einen Gegenpol zu Menschen dar, die um jedes Gramm zu viel an ihren Hüften besorgt sind oder die ernsthafte Essstörungen aufweisen.

Thicc ist, was gefällt und was ein gewisses Lebensgefühl ausdrückt. Was dem Italiener “La Dolce Vita”, ist insbesondere in der afrikanischen Kultur eben Thicc.

Thicc als Synonym für Körperpositivität

Grundsätzlich hat sich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten ein Wandel eingestellt. Was als schön empfunden wird, hängt immer mehr vom einzelnen Menschen ab.

Zwar stehen auf der einen Seite jene Gesellschaftsgruppen, die einen schlanken, wohlgeformten und fitten Körper schätzen. Demgegenüber wächst aber die Zahl jener, denen schlichtweg egal ist, wie andere Menschen aussehen – und die es zu würdigen wissen, wenn jemand selbstbewusst mit seinen kleinen Makeln umzugehen weiß.

Körperpositivität ist eine Einstellung, die in vielen Ländern erst seit wenigen Jahren häufiger zu erkennen ist und die das Denken in engen Mustern ablehnt. Jeder Mensch darf heute so sein, wie er sein möchte. Was attraktiv ist, liegt im Auge des Betrachters.

Wo wird thicc verwendet

Thicc wird zudem ausdrücklich dort verwendet, wo ein Körper als schön empfunden wird. Zwar werden üppige Rundungen bevorzugt – letztlich ist es dem Betrachter aber egal, ob eine Frau schlank, sportlich, füllig oder dick gebaut ist. Vielmehr geht es in erster Linie darum, ihre Attraktivität zu bewundern.

Der Begriff ist überwiegend positiv besetzt, wird also nicht für das Bodyshaming genutzt.

Überhaupt lässt sich hier eine Entwicklung vor allem bei Jugendlichen erkennen: Immer seltener findet eine Abwertung von Äußerlichkeiten statt.

Junge Menschen setzen ihren Sprachgebrauch bewusster ein, sie hinterfragen einzelne Worte und verzichten gerne auf sie, wenn damit eine verletzende oder gar beleidigende Aussage verbunden wäre.

weitere Verwendungsbeispiele

Allerdings ist thicc nicht nur dort gebräuchlich, wo sich die Unterhaltung um Frauenkörper dreht.

Der Begriff kann darüber hinaus als direkter Ableger des Begriffs “dick” und dem aus der englischen Sprache übernommenen “thick” angesehen werden.

Beide Wörter sind in der Regel als Lob und Anerkennung gemeint.

Gleiches gilt somit für thicc: Wenn etwas thicc ist, dann ist es in der Wahrnehmung des Betrachters bewundernswert.

Thicc kann das neue Auto des Freundes sein. Oder das tolle Tor des Fußballspielers.

Vielleicht auch eine nicht zu erwartende Note in der Schulprüfung.

Ein gut klingender Bass innerhalb eines Songs, der vor wenigen Jahren noch “dick” oder “fett” war, ist heute eben thicc.

Thiccq als Ausdruck des Gefallens: Bedeutung

Während thicc eine Anerkennung für einen Körperbau darstellen soll, darüber hinaus aber keine individuelle Bewertung einer Frau stattfindet, geht die Abwandlung thiccq weiter.

Wie genau der Begriff gemeint ist, wird ausgiebig diskutiert. Einerseits heißt es, das angehängte Q soll bedeuten, dass eine Dame derart mollig gebaut ist, dass sie nicht mehr in das Wort thicc passt – diese Konnotation wäre beleidigend. Andererseits wird argumentiert, das Q nehme jene Stellung ein, die der Buchstabe im Slang ohnehin hat: Ihm kommt die Aussage “cute” – also hübsch, niedlich, süß – zu.

Thiccq kann also bedeuten, eine Frau wegen ihrer Kurven zu loben, gleichzeitig aber auszudrücken, dass man sie auch hübsch findet.