Was bedeutet stockduster: Bedeutung, Definition & Herkunft
Stockduster ist es, wenn nachts im Wald die Sonne untergeht oder bei einer Höhlenerkundung plötzlich die Taschenlampe ausfällt. Welchen Ursprung dieser Begriff hat und warum mit ihm eine gewisse Bedrohlichkeit mitschwingt, erklärt dieser Beitrag.
Inhalt
- 1 Was bedeutet stockduster: Definition und Bedeutung
- 2 Woher kommt der Begriff stockduster: Ursprung
- 3 Wo wird stockduster verwendet
- 4 Welche Synonyme gibt es stockduster
- 5 Wie wird stockduster verwendet
- 6 Wie ist stockduster gemeint
- 7 Welche Verwendungsbeispiele gibt es für stockduster
- 8 Begriffe mit ähnlicher Bedeutung
Was bedeutet stockduster: Definition und Bedeutung
Der Begriff stockduster steht für „sehr dunkel“ oder „sehr finster“. Mit ihm drückt man in der Regel aus, dass es so dunkel ist, dass man nichts mehr sehen kann.
Verwendet wird dieser Begriff, um eine extreme Dunkelheit zu beschreiben. Diese findet man zum Beispiel in einem Raum ohne eine Lichtquelle und ohne ein Fenster oder in der Nacht bei bedecktem Himmel vor.
Dabei ist es so dunkel, dass man oft die eigene Hand vor seinen Augen nicht mehr sehen kann. Man befindet sich folglich in vollkommener Dunkelheit und hat Schwierigkeiten, sich zu orientieren.
Woher kommt der Begriff stockduster: Ursprung
Der Begriff stockduster hat seinen Ursprung in der Zeit des Mittelalters.
Der Wortteil „Stock-“ stammt dabei von dem alt- und mittelhochdeutschem Wort „Stok“ ab. Dieses war zu dieser Zeit die Bezeichnung für einen Baumstumpf, einen Holzklotz oder ein grobes Holz. Während des Mittelalters wurden Gefangene an einen solchen Holzklotz gefesselt, damit sie nicht aus dem Gefängnis fliehen konnten. Das Gefängnis wurde zu dieser Zeit deshalb auch Stockhaus oder verkürzt schlicht Stock genannt.
Der Wortteil „-duster“ ist wiederum eine mundartliche Nebenform der Wortes „düster“. Es stammt ebenfalls aus dem Niederdeutschen und bedeutet so viel wie: dunkel oder ohne Licht.
In dem Gebäude oder dem Raum, in dem Gefangene während des Mittelalters eingesperrt wurden, gab es in der Regel weder ein Fenster noch eine andere Lichtquelle. Wer sich in diesem Raum aufhielt, befand sich deshalb in vollkommener Dunkelheit. Diese Dunkelheit, welche man zur damaligen Zeit in einem Gefängnis vorfand, wurde aus diesem Grund als Stockduster bezeichnet.
Der Begriff bedeutet deshalb: Es ist dunkel wie in einer Gefängniszelle.
Wo wird stockduster verwendet
Der Begriff stockduster wird im deutschen Sprachraum vor allem in der Umgangssprache verwendet. Am häufigsten trifft man auf diesen Begriff in Regionen, in welchen Dialekte und mundartliche Redewendungen noch eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen. In Deutschland sind das insbesondere Bayern sowie Baden-Württemberg. Außerdem ist der Begriff auch in Teilen von Österreich sowie der Schweiz geläufig.
In schriftlicher Form trifft man auf den Begriff stockduster hingegen hauptsächlichen in älteren Texten und seltener in der literarischen Sprache, hauptsächlich in Gedichten oder Skripten von Theaterstücken.
In der gesprochenen Sprache findet die Bezeichnung stockduster heutzutage allerdings nur noch sehr selten Verwendung. Im Alltagsgebrauch kommt er fast nur noch in ländlichen Regionen und bei älteren Generationen zum Einsatz.
Welche Synonyme gibt es stockduster
Synonyme für das Wort stockduster sind:
- stockdunkel
- stockfinster
- lichtlos
- pechschwarz
- kohlrabenschwarz
Wie wird stockduster verwendet
Aufgrund seines Ursprungs wird der Begriff stockduster vor allem in ernsten Situationen verwendet. Da der Begriff ursprünglich die bedrückende und aussichtslose Dunkelheit eines Gefängnisses beschrieben hat, schwingt mit ihm eine gewisse Bedrohlichkeit mit. Es kommt deshalb vor allem zum Einsatz, wenn mit der Dunkelheit auch eine gewisse Bedrohlichkeit oder Gefahr einhergeht.
Wie ist stockduster gemeint
Mit dem Begriff stockduster ist in der Regel gemeint, dass es draußen oder in einem Raum sehr dunkel ist. Er beschreibt eine extreme Dunkelheit, bei der man seine eigene Hand vor den Augen nicht mehr erkennen kann. Eine Dunkelheit, wie man sie vor allem bei Nacht im Wald oder in einem fensterlosen Raum ohne Lichtquelle vorfindet.
Mit dem Begriff schwingt zudem eine Bedrohlichkeit mit, da man aufgrund der Dunkelheit orientierungslos ist und eventuellen Gefahren hilflos ausgeliefert ist.
In manchen Fällen kann der Begriff stockduster jedoch auch metaphorisch gemeint sein. Dabei soll der Begriff in der Regel eine negative emotionale Stimmung beschreiben, die besonders bedrückend und aussichtslos ist.
Welche Verwendungsbeispiele gibt es für stockduster
Beispielsätze für die Verwendung von stockduster zur Beschreibung von extremer Dunkelheit:
- Als nachts im Wald die Sonne unterging, war es stockduster und wir mussten unsere Taschenlampen einschalten, um noch etwas sehen zu können.
- In der Nacht war es stockduster, und ohne Lichtquelle war es schwierig, das Schlüsselloch zu finden.
- Um nicht gesehen zu werden, schalteten sie alle Lichter aus. Es war nun stockduster.
- Als auch die letzte Taschenlampe ausfiel, wurde es in der Höhle stockduster und wir mussten uns den Weg zum Ausgang ertasten.
- In dem Raum gab es weder ein Fenster noch eine Lampe, es war stockduster.
Beispiel für die metaphorische Verwendung des Begriffs stockduster zur Beschreibung einer aussichtslosen Stimmung:
- Nachdem das Seil gerissen war, war auch der letzte Rettungsversuch gescheitert. Die Stimmung wurde stockduster.
Begriffe mit ähnlicher Bedeutung
Ein Begriff mit sehr ähnlicher Bedeutung ist zappenduster. Auch dieser Begriff beschreibt eine völlige Dunkelheit, hat jedoch einen anderen Ursprung und deshalb eine leicht abweichende Verwendung.
Was bedeutet zappenduster
Das Wort Zappenduster hat sein Ursprung im Zapfenstreich im Mittelalter. Damals hat der Wirt in der Kneipe den Abend beendet, indem er einen Zapfen in das Fass geschlagen hat. Damit wurde allen Anwesenden indirekt mitgeteilt, dass der Abend nun beendet ist und es Zeit ist, nach Hause zu gehen. Da es zu dieser Zeit draußen bereits dunkel war, entstand der Begriff Zappenduster, um die Dunkelheit auf dem Heimweg nach dem Zapfenstreich zu beschreiben.
Zappenduster wird deswegen meist in einem weniger ernsten, teils sogar humorvollen Kontext verwendet. Aufgrund seines Ursprungs aus dem Gefängnis wird stockduster hingegen in ernsthaften und bedrückenden Situationen genutzt.