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was bedeutet zappenduster: Bedeutung, Definition & Herkunft


zappenduster

Im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch wird das Wort zappen relativ häufig benutzt. Gemeint ist damit das schnelle Hin- und Herschalten zwischen den Fernsehsendern auf der Suche nach einem interessanten Programm.

Das Adjektiv zappenduster hat hiermit allerdings überhaupt nichts zu tun. Obwohl es für die meisten Menschen ein absolut gebräuchliches Wort ist, kennen doch nur wenige den Ursprung dieses Ausdrucks.

Was bedeutet zappenduster: Definition und Bedeutung

Zappenduster ist ein anderer Ausdruck für sehr dunkel, finster oder pechschwarz wie die Nacht. Mit zappenduster beschreibt man allgemein eine ganz extreme Form der Dunkelheit, in der man rein gar nichts sehen kann.

Es wird häufig aber auch im übertragenen Sinn gebraucht und steht dann für hoffnungslos, sehr schlimm oder ohne Aussicht auf Erfolg. Man verwendet es vornehmlich für aussichtslose Situationen und eine bedrückende Stimmung.

Wenn es irgendwo zappenduster ist, fehlt jegliche Lichtquelle. In dieser fast greifbaren Dunkelheit kann man sich unter Umständen orientierungs- und vielleicht sogar hilflos fühlen.

Welche Synonyme gibt es für zappenduster

Das Wort stockdunkel ist ebenfalls ein Ausdruck, der die völlige Dunkelheit beschreibt.

Auch finster hat ungefähr dieselbe Bedeutung und kann, ebenso wie zappenduster, auch im übertragenen Sinne benutzt werden.

Pechschwarz oder rabenschwarz sind ebenfalls Synonyme. Hier wird die Dunkelheit sehr bildlich beschrieben.

Woher kommt der Begriff zappenduster: Ursprung

Der genaue Ursprung von zappenduster ist nicht zweifelsfrei geklärt. Eine der möglichen Ableitungen ist, dass der Wortteil zappen vom Rotwelschen Begriff „Zofon“ kommt. In dieser alten Geheimsprache von Vagabunden und Bettlern bedeutete das nämlich „Mitternacht“.

Eine andere mögliche Erklärung bezieht sich auf eine Beziehung zum Zapfenstreich. Im Mittelalter war es üblich, dass auf einen Holzpflock in Zapfenform geschlagen wurde, wenn der Wirt Feierabend machen wollte und die Gäste mit dem Trinken aufhören sollten.

Besonders in der Sprache des Militärs ist der Ausdruck Zapfenstreich seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlich und wird teilweise bis heute verwendet. Er gab und gibt den Zeitpunkt an, an dem die Soldaten in ihre Kaserne zurückkehren oder das Licht löschen müssen. Da dieses natürlich spät am Abend passierte, wenn es stockfinster war, entwickelte sich eventuell der Begriff zappenduster.

Beim Wortteil duster ist es etwas einfacher, denn dieser stammt eindeutig aus dem Althochdeutschen. Duister, also düster im Sinne von dunkel, taucht in der romantischen Poesie relativ häufig auf und ist darum allgemein bekannt.

Beispiele für die umgangssprachliche Verwendung von zappenduster im alltäglichen, also physischen Sinn

  • Heute Nacht schien kein Mond und es war zappenduster im Wald.
  • Es gab einen Kurzschluss, der Strom fiel aus und es war zappenduster.
  • Die Nacht war zappenduster und man konnte die Hand nicht vor Augen sehen.

Zappenduster wird aber häufig auch in einem humorvollen oder einem etwas übertrieben dramatischen Kontext gebraucht.

Beispiele für die Benutzung von zappenduster im übertragenen und metaphorischen Sinn:

  • Wenn du dich in der Schule nicht verbesserst, sieht es mit deiner Versetzung zappenduster aus!
  • Der Wissenschaftler malte ein zappendusteres Szenario für die Erde.
  • Wir haben noch keinen Flug für Weihnachten gebucht. Bald sieht es für unseren Urlaub zappenduster aus.

Man versteht, dass es kaum Aussicht auf eine Lösung gibt oder die Chancen auf einen positiven Ausgang äußerst gering sind.

Fazit

Zappenduster beschreibt also auf eine sehr anschauliche Art sowohl eine tiefe Dunkelheit im tatsächlichen Sinn als auch eine große Hoffnungslosigkeit. Es ist aus und vorbei, es ist zu Ende im übertragenen Sinn. Zappenduster ist ein bekannter und häufig gebrauchter Ausdruck in der Alltagssprache.

Der Ausdruck „im Dunkeln tappen“ ist eine verwandte deutsche Redewendung. Auch hier wird die Dunkelheit mit Unsicherheit und Unwissenheit in Verbindung gebracht. Wer im Dunkeln tappt, ist nicht im Bilde darüber, was zu tun ist und wie es weitergehen soll. Bald könnte es für ihn oder sie zappenduster aussehen.