Was bedeutet shippen: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendwort
Das Wort shippen hat sich in den letzten Jahren fest in der aktuellen Jugendsprache etabliert. Insbesondere auf Social Media, aber auch in verschiedenen Communities, ist es häufig anzutreffen. Dabei bezieht es sich fast ausschließlich auf den Wunsch, dass bestimmte fiktive Charaktere eine romantische Beziehung eingehen.
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Was bedeutet shippen: Definition und Bedeutung
Der Begriff shippen stammt aus dem Englischen und ist eine Abkürzung für das Wort „relationship“, was übersetzt „Beziehung“ bedeutet. Dieses Ursprungswort kann sich auf unterschiedliche Arten von Beziehungen, beispielsweise zwischen Freunden, Liebenden oder im Business, beziehen. Shippen bezieht sich hingegen fast ausschließlich auf eine romantische Beziehung.
Interessant dabei ist, dass das Wort shippen normalerweise für den Wunsch steht, dass es zwischen fiktiven Charakteren zu einer romantischen Beziehung kommt. Dies umfasst sowohl die Charaktere aus Büchern als auch aus Filmen, Serien, Videospielen oder anderen Medien. Grundsätzlich sind auch reale Menschen davon nicht ausgeschlossen.
In deutschen Online-Communities oder auf Social Media wird diese Überzeugung häufig von Fans diskutiert und geteilt. Diese Diskussionen sind wiederum eine Grundlage für die Entstehung zahlreicher Fan-Fiction-Werke. Die durch den Wunsch des Shippens erweiterte Handlung kann dabei vollkommen unabhängig von der Intention des Autors sein.
Woher kommt der Begriff shippen
Das Wort shippen leitet sich vom englischsprachigen Wort „relationship“ ab, das sich mit „Beziehung“ übersetzen lässt. Dabei wird „relationship“ zu „ship“ abgekürzt und wiederum in ein Verb umgewandelt („to ship“ bzw. „shipping“, was im Deutschen zu shippen wird), um die proaktive Handlungs- und Denkweise sowie die persönliche Überzeugung und Befürwortung einer solchen Beziehung zum Ausdruck zu bringen.
Während das Wort selbst vergleichsweise neu ist, lässt sich das Konzept bis in die 1990er-Jahre zurückverfolgen. Hier diskutierten Fans der Fernsehserie „The X-Files“ und ähnlicher Formate erstmals auf Online-Plattformen über solche erweiterten Handlungsstränge fiktiver Geschichten. Anhänger dieser Konzepte bezeichnete man zu dieser Zeit als shippers.
Aufgrund der zunehmenden Globalisierung und der immer stärkeren Präsenz von Social Media gelangte dieser Begriff aus der englischsprachigen Popkultur schließlich in unsere Jugendsprache.
Wo wurde shippen ursprünglich verwendet
Obwohl der Begriff shippen ursprünglich ein Nischenwort darstellte, hat er heute einen festen Platz in der Online-Welt.
In den 1990ern und den frühen 2000ern verwendeten ausschließlich Online-Fan-Communities auf Plattformen wie Usenet und Foren diesen Begriff. Mit dem Aufstieg von Social Media und der wachsenden globalen Vernetzung hat er sich jedoch rasant verbreitet. Hashtags auf Twitter und TikTok tragen ebenfalls zu seiner enormen Relevanz in der gegenwärtigen Online-Kommunikation bei.
Zudem ist das Thema heute ein zentraler Bestandteil der weltweiten Popkultur. Die Grundlage dafür bildet die internationale Verbreitung von Serien, Büchern und anderen Medien sowie die stetig wachsenden Fangemeinden. Da hierzu auch die jüngere deutschsprachige Generation gehört, wurde dieses Wort nach und nach in den alltäglichen Sprachgebrauch integriert und wurde somit zu einem Bestandteil der deutschen Jugendsprache.
Wer und wo wird shippen verwendet
Der Begriff shippen findet sich hauptsächlich in der digitalen Kommunikation innerhalb von Fan-Communities oder auf anderen Kommunikationsplattformen wieder.
Im Zusammenhang mit Diskussionen über Filme, Serien, Bücher, Videospiele und andere Medien spielt er eine zentrale Rolle.
Allerdings lässt sich das Wort auch auf reale Personen wie Influencer oder Prominente anwenden.
Grundsätzlich wird shippen immer dann verwendet, wenn es darum geht, sich für die romantische Beziehung zweier Personen auszusprechen. Es ist lediglich so, dass fiktive Erzählungen deutlich mehr Spekulations- und Diskussionspotenzial bieten.
Welche typische Verwendungsmöglichkeiten gibt es für shippen
- Fandoms und Fan-Communities: Hier diskutieren Fans üblicherweise über die romantische Beziehung zwischen fiktiven Charakteren. An dieser Stelle ist das shipping häufig die Grundlage für Fanfiction und Fanart. Dieses shipping kann komplett losgelöst von der eigentlichen Geschichte erfolgen.
- Social Media: Auf Twitter, TikTok, Tumblr und Instagram sind Hashtags wie #ship oder #shipping allgegenwärtig. Besonders beliebt sind dabei kurze, humorvolle Videos oder Memes, die die eigene Anschauung widerspiegeln.
- Popkultur: In diesem Bereich kommt das Shippen in Rezensionen, Podcasts und Videoanalysen zum Einsatz. Gehen die Autoren auf die Wünsche ihrer Fans ein, dann lässt sich so die Handlung der Erzählung beeinflussen.
- Reale Beziehungen: Auch bei realen Personen wie Prominenten oder Influencern ist das Shippen nicht ausgeschlossen. Hier diskutieren die Fans, welche Liebesbeziehungen ihrer Meinung nach am vielversprechendsten sind. Letztendlich lässt sich shippen jedoch auch auf den Privatbereich anwenden, wenn auch in einem deutlich kleineren Rahmen.
Welche Synonyme gibt es für shippen
Ein richtiges Synonym, das das Jugendwort shippen ersetzen könnte, gibt es nicht. Shippen ist der geläufigste Begriff für die Befürwortung einer Beziehung zwischen realen Personen oder fiktiven Charakteren.
Allerdings gibt es Begriffe, die teilweise dieselbe Bedeutung haben:
- OTP (One True Pairing): Bezeichnet das perfekte Liebespaar nach Ansicht der Fans. OTP ist in Fan-Communities ein weit verbreiteter Begriff.
- Pairing: „Pairing“ bezieht sich auf die Existenz einer romantischen Beziehung zwischen den Charakteren. Anders als beim Shippen fehlt hier die aktive Befürwortung seitens der Fans.
- Crackship: Dieser Begriff bezieht sich auf die romantische Beziehung von Charakteren, die für Fans absolut abwegig und unwahrscheinlich ist. Häufig sprechen Charaktereigenschaften oder Weltanschauungen gegen eine solche Verbindung.
- Endgame: Dieser Begriff beschreibt die endgültige und perfekte Beziehung zwischen zwei Charakteren. Hier hoffen Fans darauf, dass das Shippen zur absoluten Erfüllung in puncto Liebesbeziehung führt.
Welche Beispiele gibt es für shippen
Da das Wort shippen in der Jugendsprache ein normales Verb ist, lässt es sich auch als solches verwenden. Das bedeutet, es kann unterschiedliche grammatikalische Formen annehmen und in informelle Gespräche eingebettet werden. Dabei wird es wie ein reguläres deutsches Verb konjugiert und in die passende Zeit gesetzt. Beispiele dafür sind:
„Die beiden wären das perfekte Paar – ich shippe sie so sehr!“
„Hast du das neue Video gesehen / Buch gelesen / etc.? Ich shippe die beiden total!“
„Warum shippt ihr die beiden eigentlich? Sie sind doch nur gute Freunde!“
„Ehrlich gesagt… Ich shippe die beiden schon, seit ich sie kenne!“
Die genaue Verwendung des Jugendwortes hängt vom Kommunikationsmedium ab. In den meisten Fällen findet man es in der Umgangssprache oder in Hashtags.
aus den Medien
Die Welt des Shippens in den Medien ist ausgesprochen groß, sodass es unzählige Beispiele dafür gibt. Allerdings gibt es einige Werke, mit denen ein Großteil der Leser vertraut ist. Die folgenden Konstellationen sind Beispiele für eine aktive Befürwortung innerhalb der Fan-Communities:
- BBC Sherlock: Sherlock Holmes und John Watson (Gute Freunde in der Serie)
- Die Tribute von Panem: Katniss Everdeen und Gale, aber auch Katniss Everdeen und Peeta Mellark, wobei das Diskussionspotenzial vom Band abhängt.
- Frozen: Elsa und Jack Frost (Hier stammen beide Charaktere aus unterschiedlichen Filmen, werden aber dennoch geshippt.)
- Harry Potter-Serie: Harry Potter und Hermine Granger (in den Büchern lediglich Freunde)
- Star Wars: Rey und Kylo Ren (Die neue Trilogie bietet dynamische und spannungsgeladene Interaktionen)
- Supernatural: Dean Winchester und Castiel (in der Serie überwiegend in einer platonischen Beziehung)
Solche Charaktere erhalten von der Fangemeinde häufig einen neuen Namen, der die beiden Namen der Hauptcharaktere kombiniert. Das erleichtert die Diskussion in der Online-Welt und macht es einfacher, die eigene Zustimmung aktiv auszudrücken.