Was bedeutet Relatable: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache
Relatable ist eines dieser Wörter, die man auf Social Media und in Messenger-Apps ständig liest. Besonders junge Menschen nutzen es oft – ob auf TikTok, Instagram oder in WhatsApp-Gruppen.
Aber was genau bedeutet relatable? Warum verwenden es so viele und was steckt eigentlich dahinter?
Inhalt
- 1 Was bedeutet Relatable: Definition und Bedeutung
- 2 Woher kommt der Begriff Relatable: Ursprung
- 3 Wie und wo wird Relatable verwendet
- 4 Welche Synonyme gibt es für Relatable
- 5 Wie ist Relatable gemeint
- 6 Beispiele für die Verwendung
- 7 Beispiele aus Songtexten
- 8 Wer hat das Wort in die Jugendsprache eingeführt
- 9 Fazit: Was steckt hinter dem Wort Relatable
Was bedeutet Relatable: Definition und Bedeutung
Mit dem Wort relatable werden Inhalte, Aussagen oder Situationen, mit denen sich andere Menschen identifizieren können, beschrieben. Wenn jemand etwas als relatable empfindet, meint die Person also: Das kenne ich, das fühle ich nach oder es geht mir genauso.
So ein Wiedererkennen – oft von Gefühlen, Gedanken oder alltäglichen Momenten – schafft Verbindung.
Das, was diese Verbindung erzeugt, das was also relatbale ist, kann dabei lustig, traurig, peinlich oder erleichternd sein. Besonders häufig geht es aber um Missgeschicke, Unsicherheiten oder kleine Schwächen, die viele betreffen.
Woher kommt der Begriff Relatable: Ursprung
Relatable stammt aus dem Englischen. Es ist ein Adjektiv, abgeleitet vom Verb to relate – was so viel bedeutet wie „sich auf etwas beziehen“ oder „eine Verbindung herstellen“. Heute nutzt man es im Sinne von „etwas ist nachvollziehbar“, „wiedererkennbar“ oder – freier übersetzt – „man kann sich damit identifizieren“.
So gebraucht hat es vor allem online an Bedeutung gewonnen. In sozialen Medien wie TikTok, Reddit oder Tumblr begannen User, Inhalte als relatable zu bezeichnen – meist kurze Clips, Memes oder Posts, die ein kollektives Gefühl oder ein alltägliches Erlebnis beschreiben.
Typischerweise findet man unter Content, der auch als relatable bezeichnet werden kann, Aussagen wie: „Oh mein Gott, das bin so ich“ oder „exakt so fühle ich mich auch“.
Wie und wo wird Relatable verwendet
Relatable ist ein klassisches Internetwort. Es findet sich also vor allem auf Plattformen wie Instagram, TikTok, Reddit, Tumblr oder YouTube. Aber auch im sonstigen Alltag – zum Beispiel in WhatsApp-Nachrichten oder auch Gesprächen – wird es vermehrt gesagt oder geschrieben.
Mehrheitlich wird es jedoch noch immer als Kommentar unter einem Video, Meme oder Post verwendet.
Zum Beispiel:
Ein Bild zeigt jemanden, der im Matheunterricht so tut, als würde er mitschreiben – obwohl er den Anschluss längst verloren hat. Kommentar: relatable.
Oder: Jemand beschreibt den Moment, wenn man das Haus verlässt, nur um, sobald die Tür zugefallen ist, festzustellen, dass man den Haustürschlüssel vergessen hat. Wieder: relatable.
Oft geht es um kleinere oder größere Misserfolge – Dinge, über die man früher vielleicht eher geschwiegen hätte, die heute aber öffentlich geteilt und geradezu gemeinsam gefeiert werden.
Es gibt ganze Threads oder TikTok-Serien, in denen Menschen bewusst ihre Schwächen oder ihr vermeintliches „Versagen“ zeigen – etwa unter Titeln wie „ADHD moments that are too relatable“ oder „Things only socially anxious people will understand“.
Die Idee: Sich nicht für Fehler schämen, sondern sie gemeinsam als Teil des Menschseins annehmen. Das Wort relatable wird so zu einem Werkzeug gegen Scham.
Relatable kann aber auch ironisch verwendet werden – zum Beispiel, wenn man mit übertriebenen Darstellungen oder absurden Situationen konfrontiert ist. Wenn also unter einem Post zu einer Jungfernfahrt eines Supermilliardärs mit einer neuen Jacht und dessen Klagen darüber, dass sein Jetski nicht so passt, wie gewünscht relatable steht, dann ist der Kommentar wohl mit einem Augenzwinkern gemeint.
Welche Synonyme gibt es für Relatable
Eine deutsche Übersetzung für relatable gibt es nicht. Aber man kann es mit folgenden Begriffen umschreiben:
- nachvollziehbar,
- verständlich,
- vertraut oder
- typisch, so bin ich auch oder das kann ich voll nachempfinden.
Im Jugendjargon wird auch oft einfach statt relatable gesagt:
- Fühl ich,
- Same,
- Kenn ich oder
- Bin ich.
Wie ist Relatable gemeint
Relatable ist (wenn nicht ironisch) in der Regel positiv oder neutral gemeint. Es zeigt: Ich erkenne mich wieder.
Gleichzeitig ist es ein Ausdruck von Nähe. Wer einen Beitrag als relatable bezeichnet, sagt damit auch: Du bist nicht allein.
Besonders spannend: relatable ist oft dort am stärksten, wo es um persönliche Schwächen oder Unsicherheiten Erfahrungen geht.
Ein TikTok, in dem jemand zeigt, wie er zum zehnten Mal denselben Raum betritt und trotzdem vergisst, was er wollte, kann mehr Verbindung schaffen als jeder Hochglanz-Post.
Relatable ist also nicht nur ein Begriff, sondern auch ein Zeichen für ein wachsendes Bedürfnis nach Ehrlichkeit im Netz.
Beispiele für die Verwendung
Typische Sätze und Kommentare, in denen relatable vorkommt, sind:
- „Dieser Clip ist so relatable, ich könnte heulen.“
- „Relatable Moment, als ich fünf Tabs offen hatte und keinen davon benutzte.“
- „Kenn ich – ultra relatable.“
- „Fühl ich – 100 Prozent relatable.“
Beispiele aus Songtexten
Relatable taucht auch in Songtexten auf – nicht immer wörtlich, aber oft wird das Gefühl dazu ausgedrückt.
Die Künstlerin Olivia Rodrigo ist hier ein gutes Beispiel. In ihrem Song „drivers license“ singt sie etwa:
„I still hear your voice in the traffic, we’re laughing over all the noise“
– so etwas ist ein Moment, der vielen bekannt vorkommt.
Fans schätzen sie gerade deshalb – weil sie sich in ihren Texten wiederfinden können.
Wer hat das Wort in die Jugendsprache eingeführt
Es lässt sich nicht genau sagen, wer den Begriff in dieser Verwendung eingeführt hat. Vielmehr ist relatable in seiner jetzigen Verwendung durch viele kleine Beiträge, Creator und Influencer und vor allem die Kommentarspalten geprägt worden.
Heute ist es ein Standardbegriff in der Online-Jugendsprache – ganz ohne offiziellen Startpunkt.
Fazit: Was steckt hinter dem Wort Relatable
Relatable ist mehr als nur ein Wort. Es ist ein Gefühl, ein Erkennungszeichen – und oft ein Gegengewicht zur Hochglanzwelt von Social Media.
In einer digitalen Welt, die oft perfekt, gefiltert und unerreichbar wirkt, bietet relatable einen ehrlichen Blick auf das Menschliche.
Es zeigt Unsicherheiten, Scheitern, peinliche Momente – und verwandelt sie in etwas Verbindendes.
Relatable ist deshalb nicht nur Jugendwort, sondern auch Teil einer Kultur der Offenheit.