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Was bedeutet Guilty Pleasure: Bedeutung, Definition & Herkunft


guilty pleasure

Ein Guilty Pleasure ist etwas, das wahrscheinlich jeder Mensch hat. Es kann ein alter Schlager sein, ein romantischer Liebesfilm, eine spezielle Süßigkeit oder etwas ganz anderes. Im Grunde bestimmt der Mensch selbst, was genau das persönliche Guilty Pleasure ist.

Was bedeutet Guilty Pleasure: Definition und Bedeutung

Guilty Pleasure bedeutet wörtlich übersetzt schuldbewusstes oder heimliches Vergnügen. Schuldig fühlen muss man sich in aller Regel aber nicht, wenn man seinem Guilty Pleasure nachgeht, denn es handelt sich um kleine, harmlose Sünden, die moralisch nicht verwerflich sind.

Beschrieben wird das Guilty Pleasure als ein Vergnügen, das eventuell von anderen als peinliche, unangenehme und vielleicht sogar Niveau unterschreitende Aktivitäten angesehen wird, bei einem selbst aber eine Art Genuss hervorruft.

in der Filmwelt

Guilty Pleasures werden in vielen Fällen für TV-Formate, Serien oder Filme genutzt. Dabei kann es sich um Reality-Formate bzw. Trash-TV, Serien ohne inhaltlichen Tiefgang, Cartoons oder Filme handeln, die von Kritikern eher als schwach oder albern bewertet werden.

Netzwelt

In der Netzwelt werden als Guilty Pleasure häufig Online- oder Smartphonespiele bezeichnet, die eher einfach aufgebaut sind und weder viel Überlegung noch Anstrengung bei der Nutzung benötigen.

Musikwelt

Musikalische Guilty Pleasures sind hingegen sehr subjektiv und hängen von dem eigenen Musikgeschmack und dem des direkten Umfelds ab. Häufig werden insbesondere Partyschlager in diese Kategorie einsortiert.

Woher kommt der Ausdruck Guilty Pleasure: Ursprung

Sprachlich setzt sich der Ausdruck aus den englischen Wörtern „guilty“ und „pleasure“ zusammen. Zurück geht das Wort guilty auf das altenglische Wort gylt, das übersetzt „Schuld“ bedeutet. Pleasure hingegen entstammt der altfranzösischen Sprache und dem bis heute gängigen französischen Wort „plaisir“, das „Vergnügen“ oder „Freude“ bedeutet.

Etymologisch hat dieser Begriff seine Wurzeln im Lateinischen „placere“, das als „gefallen“ übersetzt wird.

Was löst der Begriff Guilty Pleasure aus

Insbesondere der Schuldbegriff in der Übersetzung von Guilty Pleasure das Gefühl, das eng mit diesem Ausdruck in Verbindung gebracht wird. Wenn man als Kind gelernt hat, dass man wenig Süßigkeiten essen soll, kann der Kauf einer großen Menge an Süßigkeiten unangenehm sein.

Wurde einem Kind gesagt, dass es man schnell erwachsen werden muss, kann demjenigen als Erwachsenen eine spielerische Aktivität peinlich sein.

Regelmäßig liegt die eigene Begründung für ein Guilty Pleasure darin, was als Kind gelernt wurde, und steht zudem in der Abhängigkeit der Personen, mit denen wir uns umgeben.

Wo wird Guilty Pleasure verwendet

Guilty Pleasure wird vorwiegend in der Umgangssprache verwendet. Nachdem der Ausdruck zunächst eher in der Jugendsprache genutzt wurde, findet es sich nun um Sprachgebrauch nahezu aller Altersklassen wieder.

Jüngere Menschen nutzen diesen Begriff aber weiterhin häufiger als ältere Personen. Gebraucht wird der Begriff vorwiegend, wenn man einen Bezug zu Filmen, Musik, Kleidung, Essen oder anderen entspannenden Tätigkeiten herstellen möchte.

Wichtig ist dabei stets, dass es sich um etwas handelt, das von weiten Teilen der Gesellschaft nicht als vermeintlich normal angesehen wird.

Welche Synonyme gibt es für Guilty Pleasure

Häufig werden Synonyme wie Laster oder heimliches Vergnügen genutzt. Allerdings kommen beide Begriffe dem Kern des Guilty Pleasures nur sehr begrenzt nahe. Mit einem Laster wird in der Regel eher etwas verbunden, das tatsächlich moralisch verwerflich sein kann oder gar eine Sucht beschreibt. Ein Guilty Pleasure muss als Vergnügen auch nicht zwangsweise heimlich stattfinden.

Im Englischen kommen Secret Indulgence (geheimer Genuss) und Closet Enjoyment (wörtlich übersetzt: Genuss im Kleiderschrank) dem Kern noch am nächsten.

Wie wird Guilty Pleasure verwendet

Wenn etwas als Guilty Pleasure bezeichnet wird, kann man diese Bezeichnung mit einem gewissen Augenzwinkern deuten. Da es sich um eine Leidenschaft handelt, die nicht tatsächlich unmoralisch oder verwerflich ist, wird die wörtliche Bezeichnung nicht streng und im engeren Sinne ausgelegt. Vielmehr stellt man dar, dass diese Sache etwas ist, das andere Personen vermutlich nicht verstehen werden, sie aber dennoch nicht so unangenehm ist, dass man gar nicht darüber spricht.

Durch den Zusatz Guilty Pleasure erlaubt derjenige sich selbst, darüber öffentlich sprechen zu dürfen.

Wie ist Guilty Pleasure gemeint

Das Guilty Pleasure ist einerseits ein selbstironisches Stilmittel und andererseits auch eine Art Spiegel für das gesellschaftliche Umfeld. Die Verwendung leitet eine Aussage ein, die anzeigt, dass man vorhat, etwas zu machen, das andere Personen nicht verstehen werden, weil es möglicherweise nicht viele Menschen gibt, die die gleiche Leidenschaft teilen.

Gleichzeitig kann die Kennzeichnung Guilty Pleasure auch dafür sorgen, dass andere Personen lernen, zu verstehen, dass man etwas Außergewöhnliches mag.

Warum sind Guilty Pleasures wichtig für das Wohlbefinden

Ein Guilty Pleasure trägt dazu bei, die Laune zu heben und sich besser zu fühlen. Im besten Fall kann es sogar dazu beitragen, einen unschönen oder stressigen Tag zu einem angenehmen Ende zu führen.

So kann ein Guilty Pleasure-Song oder die Folge einer Guilty Pleasure-Serie eine unschöne Nachricht, die man an dem Tag erhalten hat, zumindest zeitweise vergessen lassen.

Ebenso kann das Guilty Pleasure aus einem schönen Tag einen noch besseren Tag machen und für glückliche Momente sorgen. Gerade in einer Zeit, in der nach immer mehr Perfektionismus gestrebt wird, sind kleine Guilty Pleasure-Auszeiten ein guter Motor der Entschleunigung. Daher werden Guilty Pleasures zunehmend als eine Art Selfcare bezeichnet.

Diese Momente der selbst gewählten Auszeit mit einem Guilty Pleasure tragen dann zu einer Pflege der Seele und Steigerung des Wohlbefindens bei.

Welche Verwendungsbeispiele gibt es für Guilty Pleasure

Guilty Pleasures können sehr unterschiedlich und vielseitig sein. Sie sind abhängig von den eigenen Werten und dem Umfeld, in dem man lebt. Eindeutige, für die Allgemeinheit gültige Beispiele gibt es daher nicht.

So kann für einen Weinkenner der Genuss einer günstigen Sangria aus einem Plastikeimer ein Guilty Pleasure sein. Weiterhin bezeichnet vielleicht der Gourmet den Genuss eines Döners als Guilty Pleasure. Wenn man aber eigentlich ein Heavy-Metal-Fan ist und heimlich Helene Fischer hört, kann das ebenfalls ein Guilty Pleasure sein.