Was bedeutet Grinch: Bedeutung, Definition & Herkunft
Bücher, Filme oder Videospiele gelten in der Jugendsprache als wichtige Einflüsse zur Schöpfung bestimmter Begriffe. Gleiches gilt für die Musik. Denn nur wenige Elemente der Wortschöpfungen, die unter jungen Menschen etabliert sind, wurden eigenständig von ihnen entwickelt. Besonders gut lässt sich das erkennen, wenn mal wieder jemand als Grinch bezeichnet wird. Ebenso zeigt die Verwendung auf, wie ein Name zur Charakterisierung einzelner Personen beiträgt.
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Was bedeutet Grinch: Definition und Bedeutung
Wohl die meisten Menschen haben es bereits einmal erlebt: In der Weihnachtszeit, wenn allseits gute Stimmung herrscht, muss es fast schon automatisch diese eine Person geben, die notorisch schlecht gelaunt ist und die auf alle Versuche, sie umzustimmen, abweisend reagiert.
Für derlei Mitmenschen ist im englischen Sprachraum bevorzugt der Begriff Grinch gebräuchlich. Allerdings hat es das Wort mittlerweile bis nach Deutschland geschafft – ohnehin ist eine vermehrte Etablierung rund um die Welt als fester Bestandteil der Jugendsprache zu erkennen.
Interessant dabei ist jedoch, dass sich die Bedeutung des Begriffs zuletzt ein wenig verändert hat und somit nicht mehr jemand gemeint ist, der unterm Weihnachtsbaum zu schlechter Laune neigt.
Anzeichen eines Generationenkonflikts
Als Grinch wird heute zumeist eine ältere Person angesehen, die mit den Freiheiten anderer Bürger – und bevorzugt der Jugendlichen – ein Problem zu haben scheint.
Spielen Kinder auf dem Bolzplatz mit dem Ball und fühlt sich ein Erwachsener dadurch gestört, so ist er ein Grinch.
Steht jemand den Jugendlichen im Wege, die auf dem Bürgersteig mit dem Skateboard fahren, so ist auch er ein Grinch.
Natürlich kann diese Bezeichnung jedermann treffen, der schlechte Stimmung verbreitet oder der den Spaß und die freie Entfaltung anderer unterbinden möchte. Gegenwärtig wird Grinch aber hauptsächlich von jungen Menschen gegenüber älteren Personen verwendet – und deutet somit auf Spannungen zwischen den Generationen.
Woher kommt der Begriff Grinch
Erstmalig gelangte der Grinch im Jahre 1957 in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit. Und das nicht nur in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo zu jener Zeit das Kinderbuch “How the Grinch Stole Christmas” – übersetzt als “Wie der Grinch das Weihnachtsfest gestohlen hat” auf dem deutschen Markt erschienen – durch den Autor Dr. Seuss veröffentlicht wurde.
Im Mittelpunkt steht ein grünes, pelziges Fabelwesen, das den Mädchen und Jungen des Landes den Spaß am Heiligen Abend und den Feiertagen verderben möchte. Die Geschichte wurde nur wenige Jahre später als Animationsfilm ausgestrahlt und war spätestens damit den meisten Kindern in den US-amerikanischen Haushalten ein Begriff.
Weitere Autoren verwendeten die Kunstfigur in ihren Büchern anschließend ebenfalls.
die Nähe zu dem Wort Cringe
Dr. Seuss hat sich bei der Namensfindung für seine Hauptfigur eines simplen Tricks bedient. So lehnt er den Grinch an das englische Verb “to cringe” an, was sich am besten mit “schaudern”, “zusammenschrecken” oder “sich gruseln” übersetzen lässt.
Auf diese Weise wird alleine über seine Bezeichnung bereits eine Charakterisierung des Wesens ermöglicht: Kindern ist sofort bewusst, dass es sich hier nicht um ein nettes Monster handelt, sondern dass es Böses im Schilde führt.
Zumal der Grinch unterschiedliche Verhaltensweisen erkennen lässt, die nicht unbedingt mit einem tadellosen Benehmen und einer guten Erziehung in Einklang zu bringen sind. Gegenüber den jungen Lesern wird damit zugleich ein pädagogischer Ansatz verfolgt.
Weltweiter Durchbruch dank Jim Carrey
Massiv zur Bekanntheit beigetragen hat darüber hinaus die Verfilmung der Geschichte durch Regisseur Ron Howard, der sich der Figur im Jahre 2000 annahm. Und das zu einem Zeitpunkt, als der Grinch im Zuge neuerer Kinderbücher ein wenig in Vergessenheit zu geraten drohte.
Mit “Der Grinch” – das Wesen wird in herausragender Weise von Jim Carrey porträtiert – gelang Howard nicht nur ein kommerzieller Erfolg an den Kinokassen. Vielmehr wurde der Film für unterschiedliche Preise nominiert und gewann sogar den Oscar für das beste Make-up. Zumal Carrey der etwas angestaubten Figur wieder Leben einhauchte und ihr somit 43 Jahre nach der ersten Veröffentlichung zur erneuten Popularität verhalf.
Der Trend nahm Fahrt auf
In den Jahren nach dem Kassenschlager wurde der Grinch in diversen Medien verarbeitet. Er kam als Animationsfilm ebenso wie als Serie mit kurzen Episoden ins Fernsehen.
In diversen Büchern tauchte er auf – wenn zuweilen auch lediglich als Nebencharakter in einzelnen Szenen.
Selbst bis in ein Computerspiel hat es das grüne Pelzwesen geschafft. Nicht immer entwickelten sich daraus Erfolge für die Schöpfer.
Dennoch trug das Vorgehen dazu bei, den Grinch wieder näher an die Zielgruppe von Kindern und Jugendlichen heranzuführen.
Ließen sich mit dem Buch aus dem Jahre 1957 kaum mehr Einnahmen erzielen, so wendete die Verfilmung mit Jim Carrey das Blatt und eröffnete einen milliardenschweren Markt.
Wie wird Grinch in der Jugendsprache verwendet
Neben dem bereits erwähnten Generationenkonflikt kommt der Grinch meist dort zum Einsatz, wo jemand als Spaßverderber auftritt.
- Das können die Eltern sein, die ihrem Nachwuchs den Besuch der angesagten Party verweigern.
- Oder die Lehrer, die sich bei der Benotung der Klassenarbeit mal wieder als besonders streng erwiesen haben.
- Vielleicht ist es aber auch der eine Freund, der nachmittags lieber daheim lernen möchte, statt sich mit Gleichgesinnten auf dem Fußballplatz zu treffen.
Solche Personen werden als Grinch bezeichnet. Und wer den ganzen Tag über schlechte Laune hat, darf sich gerne einmal den Vorwurf anhören:
“Du bist heute aber auch mal wieder ein ziemlicher Grinch”.
Die humorvolle Konnotation
In der Jugendsprache lassen sich viele Elemente finden, die als beleidigend gegenüber anderen Menschen eingesetzt werden.
Grinch gehört dagegen zu jenen Wörtern, die – auch wenn sie in dem Moment ein gewisses Maß an Frust erkennen lassen – eher spaßig, sarkastisch und damit durchaus respektvoll klingen. Sicherlich muss hier der Kontext beachtet werden. Die Frau, die vom Fenster aus den spielenden Kindern droht, dürfte auf wenig Gegenliebe stoßen.
Dennoch wird der Grinch häufig dort gebraucht, wo die Nutzer insgeheim wissen, dass die Eltern mal wieder recht haben, wenn sie dem Sohn den Gang auf die Party verweigern. Oder dass der Lehrer die schlechten Noten in der Klassenarbeit nicht zum Spaß vergibt.