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Was bedeutet Goon: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache


goon

Der Ausdruck Goon ist in den letzten Jahren in der deutschen Jugendsprache als Ausdruck für eine bestimmte Art Menschen immer präsenter geworden. Doch woher stammt der Begriff und was ist ein Goon eigentlich genau?

Was bedeutet Goon: Definition und Bedeutung

Das Wort Goon hat mehrere Bedeutungen. In der Jugendsprache wird der Ausdruck aber vor allem als Beschreibung für etwas naive, aber loyale Mitläufer verwendet, die in der Hackordnung einer Clique weit unten stehen.

Daneben gibt es noch eine zweite, weniger weit verbreitete Bedeutung, nach der ein Goon ein Freund des exzessiven Alkoholgenusses ist.

Woher kommt der Begriff Goon: Ursprung

Der Begriff Goon in seiner am weitesten verbreiteten Form hat sich im frühen 20. Jahrhundert als Kurzform von gooney entwickelt. Gooney ist ein Begriff aus dem 16. Jahrhundert, mit dem etwas dümmliche Menschen beschrieben wurden.

Der Ausdruck fand zunächst vor allem in der Zeit der amerikanischen Prohibition (1920-1933) Verwendung. Gangsterbanden, die mit dem illegalen Verkauf von Alkohol viel Geld verdienten, nannten so ihre oft minderjährigen Handlanger, die für sie die Schmutzarbeit auf der Straße erledigten.

Bis heute ist der Begriff im Bereich des Drogenhandels in dieser Bedeutung verbreitet. Von dort fand er Eingang in die Populärkultur. Insbesondere im Rap und Hip-Hop finden Goons immer wieder Erwähnung. Häufig werden Goons dort als toughe, angsteinflößende Schlägertypen beschrieben, die loyal zu ihren kriminellen Bossen stehen. Davon wiederum leitet sich unmittelbar die aktuelle jugendsprachliche Verwendung ab.

Die Bezeichnung Goon als Beschreibung eines Trinkers stammt aus dem australischen Englisch. Dort werden große Drei-Liter-Weinkartons als Goon-Boxes bezeichnet. Davon abgeleitet spricht man mitunter vom Gooning, wenn jemand größere Mengen Weins auf einmal verkonsumiert. Der betreffende Weinfreund wird dann auch Goon genannt.

Wo wird der Begriff Goon verwendet

In seiner am weitesten verbreiteten Bedeutung wird Goon vor allem im Bereich des Drogenhandels als Beschreibung für Schläger und andere Handlanger genutzt. Auch im Hip-Hop wird der Begriff oft unmittelbar in dieser Form verwendet. Mitunter finden dort aber bereits Übertragungen in andere Kontexte und Bedeutungen statt.

Was bedeutet Goon in der Gamer-Szene

Auch beim Online-Gaming wird der Begriff Goon mitunter angewandt. Insbesondere in Team-Spielen, die Strategie- und Action-Komponenten vereinen, wird der Ausdruck mitunter scherzhaft zur Bezeichnung von Teammitgliedern genutzt, die vor allem im Kampf aktiv sind und die Kommandos der Teamleader ausführen.

Welche Synonyme gibt es für das Wort Goon

Für Goon gibt es eine ganze Reihe von Synonymen, die aber jeweils eine etwas andere Bedeutung haben können.

Das Wort Handlanger reduziert den beschriebenen Menschen zum Beispiel auf seine Hilfstätigkeit.

Die ursprüngliche englische Langform Gooney dagegen legt den Fokus auf das simple Gemüt des Goons.

Gleiches gilt für Begriffe wie Simpel, Simpleton oder Lakai.

Auch die synonyme Verwendung von Mitläufer, wie sie mitunter in Jugendcliquen verwendet wird, repräsentiert nicht die gesamte Bedeutungsbandbreite des Begriffs.

Wie wird Goon verwendet

Das Wort Goon kann in unterschiedlichen Weisen genutzt werden. Zum einen als einfache Beschreibung eines niederrangigen Helfers. Bei dieser Verwendung schwingt eine gewisse negative Konnotation mit. Sie wird aber nicht immer explizit zum Ausdruck gebracht. Zum anderen kann Goon auch ganz ausdrücklich als Beleidigung eingesetzt werden, um jemandem zu sagen, dass er oder sie keine eigenen Gedanken und Leistungen erbringt, sondern ausschließlich auf Befehl anderer handelt.

Teilweise findet inzwischen zudem aber mitunter auch eine Redefinition statt. Speziell im Hip-Hop gibt es immer wieder Versuche, einzelner als Goons abgestempelter Rapper, den Begriff für sich zu erobern und sich so von einer Vergangenheit im kriminellen Milieu zu emanzipieren.

Wie ist der Begriff Goon gemeint

Meist wird die Bezeichnung Goon abwertend genutzt. Den damit bezeichneten Menschen wird dann die Fähigkeit, eigenständig zu denken oder zu handeln, abgesprochen.

Es gibt aber auch Situationen, in denen Goon mit einer positiveren Assoziation verbunden ist. So kann ein Goon als Repräsentant einer mächtigen Gruppe (etwa eines Verbrecherkartells) wahrgenommen und als solcher hofiert werden. Auch werden mit dem Begriff Qualitäten wie Loyalität und Durchsetzungsfähigkeit verbunden.

Beispiele für die Verwendung von Goon

  • Der Goon als dummer Gehilfe: „Leo ist ein totaler Goon. Bei dem ist geistig nicht viel los.“
  • Goons als Teil einer sozialen Gruppe: „Ich bring’ meine Goons mit, dann machen wir Party.“
  • Der Goon als gewissenloser, brutaler Schlägertyp: „Der Goon hat ihm den Finger gebrochen.“

Beispiele für die Verwendung in der Popkultur

Goons spielen vor allem im Hip-Hop immer wieder eine Rolle. Im Song „Move“ der deutschen Rapperin Badmómzjay heißt es zum Beispiel:

„Bist du nicht auf mei’m Level, Boy, move, move
Komm mit Baddies und den Goons
Let that ass shake, make your boys move, move
Bottles poppen wie Balloons…“

Goons zu haben, wird im Text als prestigeträchtig beschrieben. Die Sängerin (bzw. ihr lyrisches Alter-Ego) sieht sich mit eigenen Goons für die Auseinandersetzung mit einer vor allem männlich dominierten Gesellschaft gewappnet.

Ganz anders sieht es im Lied „Goon“ des amerikanischen Rappers Forghetto aus:

„Ima goon, ima fuckin goon, she call me a goon
Yes its true, I ain’t even gave a fuck bout me or you cuz ima Goon“

(zu deutsch: „Ich bin ein Goon, ich bin ein verdammter Goon, sie hat mich einen Goon genannt. Ja, es stimmt, ich hab mich einen Scheiß für mich und dich interessiert, weil ich ein Goon bin“).

Als Goon bezeichnet zu werden, ist in diesem Song eine schwere Beleidigung.

Wer hat das Wort Goon in die Jugendsprache eingeführt

Als Begriff in der deutschen Jugendsprache ist Goon ein noch relativ junges Phänomen. Es wurde vor allem über Rapsongs (wie den oben zitierten Song von Badmómzjay) in die Jugendkultur eingeführt.