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Was bedeutet fav (fave): Bedeutung, Definition & Herkunft | Abkürzung


fav

Wohl jeder Mensch hat im Internet bereits eine Liste über seine liebsten Songs, Filme und Kindheitserinnerungen angelegt. Häufig kommt dabei das Kürzel fav zum Einsatz, das sich seit einigen Jahren auch zunehmend in den Kommentarspalten unter und neben den Postings in den sozialen Medien finden lässt. Das Wort hat eine lange und interessante Geschichte durchlaufen und wird vor allem durch junge Menschen heute wieder vermehrt eingesetzt. Doch was bedeutet es eigentlich?

Was bedeutet fav: Definition und Bedeutung

Der Ausdruck fav wird weniger als eigenständiges Wort verwendet, sondern als Bestandteil einer Aussage oder als Hashtag genutzt. Mit ihm wird eine positive Meinung zum besprochenen Thema formuliert. Denn fav gilt als Abkürzung für etwas, das favorisiert – und somit gemocht, bevorzugt oder befürwortet – wird.

Der verkürzte Begriff kann dabei als typisches Beispiel der modernen Jugendsprache angesehen werden, die aufgrund der geringen Platzverhältnisse in den sozialen Medien immer stärker auf eine Verknappung ihrer Aussagen abstellt. Für Erwachsene und Außenstehende ergeben sich damit zuweilen unverständliche Kommentare – wichtig ist einzig, dass Teenager wissen, wie die Formulierungen gemeint sind.

Das Wort fav wird hingegen in Dialogen zwischen Menschen, die sich gegenüberstehen, kaum einmal ausgesprochen. Es existiert nahezu ausnahmslos in geschriebener Form.

Woher kommt der Begriff fav: Ursprung

Fav ist als Abkürzung aus dem englischen Sprachgebrauch entnommen worden. Denn eigentlich ist damit das Substantiv „Favorite“ in amerikanischer und “Favourite” in englischer Schreibweise gemeint. Auch das Verb “to favor” – also jemanden oder etwas bevorzugen – kann so reduziert werden.

Der Begriff fav und das umgangssprachlich verwendete Synonym fave sind vor allem in den afro-amerikanischen Subkulturen der Vereinigten Staaten von Amerika bereits seit der zweiten Hälfte der 1930er Jahre bekannt. Wenn sich zwei Personen über ihr Lieblingsessen, die bevorzugte Musikrichtung oder das geliebte Sportteam unterhalten haben, dann kam häufig die Frage “What’s your fave?” – “Was ist Dein Favorit, wen und was magst Du?” – auf.

Sowohl fav als auch fave werden übrigens gleichklingend, sehr weich und ein wenig in die Länge gezogen ausgesprochen.

Fave setzte sich durch

Innerhalb der afro-amerikanischen Gesellschaft waren fav und fave durchaus verbreitet und wurden häufig verwendet. Und das sogar so sehr, dass selbst die Medien beide Begriffe allmählich aufgriffen.

Hier ist zudem eine spannende Entwicklung zu sehen: Fave setzte sich gegenüber fav durch. Denn wenn in Zeitungen die Musikjournalisten ihre “fave music band” oder die Filmkritiker ihre “fave movies of the year” nannten, dann wurde bevorzugt der Begriff fave eingesetzt.

Geändert hat sich das erst in den späten 1990er Jahren, als die US-amerikanische Autorin Alix Strauss, die bekannt ist für ihre modernen und kreativen Wortschöpfungen, den Ausdruck fav vermehrt in Artikeln, Interviews und Büchern einsetzte. Auf diese Weise wurde landesweit und zunehmend auch international ein breites und zumeist junges Publikum auf diesen Begriff aufmerksam.

Der Slang auf der Fernbedienung

Etwa ab der Jahrtausendwende ließ sich daher ein Kuriosum entdecken: Auch Anbieter technischer Geräte wie Fernseher oder Musikanlagen nutzten das Wort fav immer häufiger.

Bei allen elektrischen Gebrauchsartikeln, bei denen sich eine Favoritenliste anlegen und diese per Knopfdruck über die Fernbedienung ansteuern ließ, wurde der entsprechende Button mit dem Kürzel fav versehen.

In der Umgangssprache etablierte sich der nun sehr kurz und härter als zuvor formulierte Ausdruck vor allem in den Jahren zwischen 2000 und 2010. Zumal er sich ab dieser Zeit auch vermehrt im Internet und in den sozialen Medien ausbreitete.

Gerade das Anlegen von Favoritenlisten aus den unterschiedlichen Themenbereichen erfolgte vielfach mit dem Hashtag #fav. Eine Entwicklung, die bis heute anhält und die in ihrer Intensität sogar zunimmt.

Längst in den seriösen Medien angekommen

Noch eine weitere Besonderheit lässt sich finden: Die Begriffe fave und fav, die bislang eher umgangssprachlich gebraucht wurden, haben ihren Weg längst in die angesehenen Medien gefunden.

Kolumnen und Kommentare in der weltweit bekannten New York Times stellen immer wieder auf solche Bestandteile des Slangs ab. Auch, um zum Teil längst vergessene Worte von kleinen Subkulturen wieder zum Leben zu erwecken und damit zu zeigen, wie die Sprache vor vielen Jahrzehnten aussah – und welche Wandlungen sie bis heute durchlaufen hat.

Ein Trend, dem immer mehr Zeitungen, Fernsehanstalten und Verlagshäuser folgen. Mit ihm sollen Traditionen bewahrt werden. Dass es mit fave und fav nun zwei Worte betrifft, die zugleich als Merkmal moderner und jugendlicher Kommunikation etabliert sind, muss dabei kein Widerspruch sein.

Das gefällt mir

Heute lassen sich mehrere Millionen Postings in den sozialen Medien finden, die mit dem Hashtag #fav versehen sind. Dabei handelt es sich um Texte, Fotos und Videos, die sich aus der Masse an Content herausheben sollen.

Bereits der Begriff deutet an, dass es sich hierbei nicht um Alltägliches handelt, sondern dass die Betrachter etwas Besonderes zu sehen bekommen. Auch das Publikum selbst reagiert darauf mit einem knappen fav: Anstelle vieler Worte, die Zuspruch bekunden, wird also lediglich ein kurzes Lob gepostet, das alle guten Gefühle und Wahrnehmungen umfassen soll. Sowohl Autor als auch Leser wissen, wie das Kürzel gemeint ist. Platz- und zeitsparend wurde somit ein positives Feedback veröffentlicht, dessen Bedeutung innerhalb der Zielgruppe bekannt ist.

Manchmal gesellt sich eine Prise Sarkasmus dazu

Immer wieder kommt es aber vor, dass dem Begriff fav gerade unter Freunden eine leicht sarkastische Note mitgegeben wird.

Erhält etwa der Schüler seine Klassenarbeit zurück, in der er wiederholt den gleichen Fehler begangen hat, dann kann das Missgeschick durchaus als fav bezeichnet werden: “Dieses Problem zieht sich wie ein roter Faden durch deine Klassenarbeit– das scheinst Du also besonders zu mögen”. Natürlich ist damit keine tatsächlich negative Konnotation gemeint. Auch hier gilt, dass beide betroffenen Personen genau wissen, wie das Wort gedacht ist.

Fav und fave zeigen damit, dass altbekannte und zumeist in anderem Kontext verwendete Bestandteile der Kommunikation heute zunehmend von jungen Menschen entdeckt und in ihrem Sinne eingesetzt werden. Sprache entwickelt sich – ein Trend, den alle Generationen durchlaufen.