Skip to main content

Was bedeutet Dumptruck: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache


dumptruck

Manche umgangssprachlich verwendeten Wörter scheinen auf den ersten Blick keinen Sinn zu ergeben. Dennoch setzen sie sich innerhalb einer Subkultur durch und erlangen nach wenigen Jahren eine weltweite Popularität.

Das gilt beispielsweise für den aus dem US-amerikanischen Sprachgebrauch stammenden Ausdruck Dumptruck. Dass der technisierte Begriff ausgerechnet auf das Gesäß einer Frau abzielt, ist ihm nicht unbedingt anzumerken. Doch Vorsicht, das Wort ist nicht ganz unumstritten und kann zuweilen negativ oder sogar als Beleidigung aufgefasst werden.

Was bedeutet Dumptruck: Definition und Bedeutung

Worte aus anderen Sprachen sind manchmal im metaphorischen Sinne zu interpretieren und dürfen nicht zwangsläufig in der direkten Übersetzung genutzt werden. Das gilt umso mehr in der Umgangs- und Jugendsprache, in der das Verschleiern der Kommunikation seit jeher auch dazu dient, Außenstehenden ein Verständnis des Gesagten zu erschweren.

Wer also den Begriff Dumptruck nachschlägt, wird zunächst kaum eine Erklärung für die Popularität des Wortes finden – denn ein Dumptruck ist eigentlich nichts anderes als ein großer Kipplaster, wie er auf Baustellen benötigt wird.

In der übertragenen Bedeutung steht der Ausdruck aber für das pralle Gesäß einer Frau. Obwohl der Begriff anerkennend gemeint ist, kann er somit sexistisch verstanden werden – seine Verwendung wird daher durchaus kontrovers diskutiert und sollte nicht gegenüber fremden Damen erfolgen.

Nicht jeder Po kommt in Betracht

Für den Dumptruck gilt dabei, dass es sich um ein großes, rundes und ausladendes Hinterteil handeln muss. Der Po ist in der Regel so geformt, dass er die Blicke der Mitmenschen – von Frauen und Männern gleichermaßen – auf sich zieht und er zuweilen neidisch betrachtet wird.

Im US-amerikanischen Sprachgebrauch wird sogar definiert, welche Eigenschaften der Dumptruck haben muss, um so bezeichnet werden zu dürfen.

Zunächst ist für ihn ein Mindestumfang von 40 Inch erforderlich – das entspricht etwa 100 Zentimetern. Daneben muss das Gesäß bei den Gehbewegungen der Dame wackeln. Es soll sich also weder kraftlos und wenig ausgeprägt, noch starr und muskulös präsentieren. Wie der Kipplaster auf der Baustelle darf sich der Dumptruck in seiner ganzen Pracht zeigen.

Ein Blick auf die Kleidung

Das zuvor Gesagte bezieht sich übrigens nicht alleine auf das Gesäß der betroffenen Frau – sondern ebenso auf ihren gesamten Style und dabei insbesondere auf die Wahl der Anziehsachen.

Denn normalerweise wird der Dumptruck mit einigem Stolz getragen. Vor allem dann, wenn er rein natürlich entstanden ist und gänzlich ohne Implantate auskommt. Entsprechend soll er unter der ihn verhüllenden Kleidung gut in Szene gesetzt werden können.

Hautenge Hosen und Leggings sowie straff sitzende Kleider kommen hier in Betracht. Wird eine Jacke getragen, so muss sie kurz genug sein, um knapp über dem Po zu enden. Ein langer Mantel dagegen ist erlaubt – er sollte jedoch so eng geschnitten sein, dass er die Körperformen der Dame nicht verdeckt.

In geschriebener und gesprochener Form gebräuchlich

In den sozialen Netzwerken lässt sich der Hashtag #dumptruck mittlerweile zu Hunderttausenden finden. Meist wird er ohne weiteren Zusatz in die Kommentare unter einem Bild gepostet, das eine Frau mit prallem Gesäß zeigt.

Zugleich hat sich in Foren und Chatgruppen rund um den Globus in den letzten Jahren aber auch immer wieder eine Diskussion um die Frage entwickelt, was ein Dumptruck genau ist – und warum für den Po nun gerade dieser Ausdruck verwendet wird.

Er hat sich in der Jugend- und Umgangssprache aber weitgehend etabliert. “Siehst Du die Frau da drüben? Einem solchen Dumptruck begegnet man selten” – das könnte ein Gesprächsfetzen unter zwei Personen sein, die soeben einer Dame mit üppigem Hinterteil begegnet sind.

Zuerst in einem Rap-Song aufgetaucht

Dennoch bleibt natürlich zunächst die Frage offen, warum der technisierte Begriff eines Baustellenfahrzeuges für das Gesäß einer Frau gebraucht wird. Die Hintergründe zu diesem Slang lassen sich dabei heute nicht mehr ohne Weiteres ermitteln.

Allerdings dürfte es der US-amerikanische Sänger Sisquó gewesen sein, der den Ausdruck erstmalig prägt – das geschah in seinem “Thong Song”, der im Jahre 1999 erschien und der den Vers

“She had dumps like a truck, truck, truck”

enthielt.

In einem Interview aus dem Jahr 2016 verriet der Künstler dazu, dass es ihm bei dem Wort nicht um die Größe oder die Form des Pos gegangen wäre, sondern dass er sich dabei eher auf seine Bewegungen bezog, die beim Tanzen entstehen. Zugleich wollte er den Begriff nicht negativ verstanden wissen.

Mal Beleidigung, mal Lob

Grundsätzlich gilt, dass das Wort Dumptruck, das von Frauen und Männern gleichermaßen gebraucht wird, eine wohlwollende bis anerkennende oder sogar lobende Konnotation besitzt.

Wo der Begriff verwendet wird, da soll er meist Ausdruck eines positiven Erstaunens sein – immerhin ist ein solcher Anblick nicht jeden Tag zu bewundern. In diesem Sinne wird der Dumptruck häufig von den betroffenen Damen auch verstanden – die natürlich längst um die Größe und Attraktivität ihres Gesäßes wissen.

Leider kann es ebenso vorkommen, dass der Slang gänzlich falsch zur Anwendung kommt. Das passiert, wenn sich Umgangssprache innerhalb einer Generation an Menschen etabliert, ohne dass ihre Hintergründe erläutert werden. Insbesondere gegenüber mehrgewichtigen Personen erlangt das Wort in diesem Falle eine abwertende Bedeutung, die nicht selten als Beleidigung gemeint ist – und auch so aufgefasst wird.

Abwandlungen des Begriffs

Wer vom Dumptruck spricht, sollte sich also der möglichen Konsequenzen bewusst sein. Nicht jede auf diese Weise angesprochene Dame wird sich darüber freuen.

Noch kritischer ist die Verwendung von Abwandlungen wie Dumpy oder Dumpster. Sie stellen eine Verkürzung oder sogar eine Verniedlichung des eigentlichen Wortes dar – können aber auch so interpretiert werden, dass sie die Frau in den Augen ihrer männlichen Betrachter kleiner machen und degradieren sollen.

Wer einer Frau also aufgrund ihres prallen Gesäßes ein Lob erteilen will, wird eher vom Dumptruck sprechen. Allerdings wäre es noch einmal besser, einerseits einen Menschen nicht auf die Größe seines Pos zu reduzieren und andererseits – falls das unbedingt angesprochen werden muss – die kreative Gedankenleistung zu erbringen, sich dafür einen eleganteren Ausdruck einfallen zu lassen.