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Was bedeutet Boomer: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache


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„ok boomer“ – wer sich regelmäßig im Internet herumtreibt, dabei vor allem Social-Media-Plattformen wie Reddit, Instagram oder X nutzt, ist bereits häufiger über dieses kurze Posting gestolpert. Doch was hat es damit auf sich? Ist der Begriff des Boomers positiv oder negativ belegt? Wo stammt er überhaupt her? Wir haben die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Jugendsprache entwickelt sich beständig fort. Bezeichnungen, die eben noch „cool“ und „hip“ wirkten, gelten längst als antiquiert und Schnee von gestern. Zwei Beispiele gefällig?

Die Begriffe „cool“ und „hip“, die nur noch von Boomern verwendet werden. Wurdest Du bereits als solcher bezeichnet oder möchtest Du eben dies vermeiden? Dann solltest Du dem Begriff schnellstmöglich auf den Zahn fühlen.

Woher kommt der Begriff Boomer: Ursprung

Obwohl der Boomer oft eine negative Konnotation besitzt, liegt sein Ursprung in einem schlichtweg historischen Kontext. Dementsprechend ist der Begriff keineswegs ein Äquivalent zu Schimpfwörtern wie „Arschloch“ oder „H*rensohn“ – wenngleich seine Nutzung manchmal darauf hinweisen mag.

Boomer dient als gern verwendete Kurzform der Baby-Boomer. Dabei handelt es sich um die Generation, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde und für steigende Geburtenraten sorgte. Genauer gesagt beschreibt der Begriff Menschen, die in den 1950ern und 1960ern auf die Welt gekommen, heute also etwa 60 oder 70 Jahre alt sind.

Wer als Boomer bezeichnet wird, gilt als altbacken, möglicherweise rechtskonservativ, chauvinistisch oder schlichtweg unmodern. Seine vielfältige Nutzungsweise lässt Spielraum für Interpretationen – oft wird der Begriff in einem ironischen Zusammenhang verwendet. So kann es sich beim Boomer beispielsweise auch um eine Person handeln, die mit moderner Technik hadert oder unzeitgemäß wirkt.

So wird der Begriff Boomer verwendet

Gleich vorweg: Der Boomer wird selten in einem positiven Kontext verwendet. Wurdest Du als eben solcher tituliert, hast du in den Augen jüngerer Generationen peinlich gehandelt oder konservative Werte zum Vorschein gebracht. Du wirst wie ein „alter Sack“, der den Bezug zur Jetztzeit verloren hat.

Grundsätzlich bezieht sich der Boomer jedoch weniger auf das Alter, sondern mehr auf eine traditionelle Sicht der Dinge, die mit der Weltanschauung und den Gedanken jüngerer Generationen kollidiert. Ein Boomer ist jemand, der nicht mit der Zeit gegangen ist, spöttisch auf die Jugend herabblickt und sich neuen Einflüssen verschließt.

Keine Sorge also: Bist du bereits höheren Alters, aber gut mit dem Nachwuchs vernetzt, musst Du dich nicht automatisch fürchten, als Boomer bezeichnet oder gar herabgewürdigt zu werden. Oder anders: Vielleicht siehst Du dich selbst als Boomer, der wenig Verständnis für die Marotten der heutigen Jugend zeigt. Der Begriff ist auch, was Du daraus machst.

Wann mit einem „ok boomer“ zu rechnen ist

Untalentierte Musiker, politische Korrektheit, fehlende Manieren, kein handwerkliches Geschick und ohnehin war früher alles besser – Boomer zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie immer etwas zu meckern haben. Und gibt es keinen triftigen Grund, wird eben einer erfunden. Menschen, die keinen positiven Gedanken hegen und nur das Schlechte sehen, treffen eher früher als später auf eine kurze, knackige und gern zynisch gemeinte Reaktion: „ok boomer“.

Das fehlende Interesse an einem gemeinsamen Diskurs ist oftmals erst der Grund der spöttischen Antwort. Ein Boomer ist jemand, mit dem sich nicht mehr diskutieren lässt, der sein Gegenüber von oben herab behandelt und sich im Recht sieht, weil er älter ist und mehr Erfahrung auf seiner Seite weiß. Seine Meinung ist festgefahren und selbst mit den besten Argumenten nicht zu ändern.

Fazit: Als Boomer beschimpft – was nun

Auch wenn der Boomer-Begriff in der Regel nur im Rahmen von Familie, Freunden und Bekannten ironisch betrachtet wird, ist er verhältnismäßig harmlos. Es hilft deshalb, das Gegenüber nicht automatisch vorzuverurteilen, sondern über die Gesamtsituation nachzudenken.

Wolltest Du die andere Person lediglich verschmähen und herabsetzen – oder gab es möglicherweise wirklich einen Grund für die sarkastisch formulierte Antwort? Vielleicht hast Du unbewusst wie ein Boomer gehandelt, obwohl Du das gar nicht wolltest.

Im besten Fall kommst Du ins Gespräch und findest eine gemeinsame Lösung. Wenn nicht, sehe im Vorhinein von einer weiteren Konfrontation ab – erst recht, wenn Du dich fälschlicherweise beleidigt fühlst.