Was bedeutet womp womp: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache

Wohl jeder Mensch kennt jene Momente, die einer peinlichen Situation folgen. Man schämt sich und ist sich des eigenen Fehlers bewusst. Wo die meisten Anwesenden taktvoll schweigen, da ist nun der passende Einsatz der besten Freunde gekommen, die Notlage mit einem traurigen womp womp zu würdigen. Mag sich der mit dem Mund erzeugte Klang noch einigermaßen zuordnen lassen, so ist vor allem die geschriebene Phrase aber nicht jedem Betrachter bekannt. Was hat es damit also auf sich?
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Was bedeutet womp womp: Definition und Bedeutung
Bei womp womp handelt es sich um eine Form des Slangs, die ebenso geschrieben wie auch lautmalerisch verwendet werden kann. Gemeint ist damit der traurig klingende Ton einer Posaune – weshalb der Begriff auch als Sad Trombone bekannt ist.
Er kommt überall dort zum Einsatz, wo jemandem ein Missgeschick unterlaufen ist. Dabei sollte es sich natürlich um nichts Tragisches handeln. Sondern eher um ein kleines Dilemma, wozu etwa die schlechte Note in der Schularbeit, die Niederlage des Fußballvereins und der platte Reifen am Fahrrad gehören können. Sobald das kleine Unglück jemandem auffällt, imitiert er in abfallender Tonfärbung das womp womp der Posaune.
Geschieht etwas Ähnliches auf einem Bild oder in einem Video innerhalb der sozialen Medien, wird das womp womp ohne weiteren Zusatz in den Kommentaren gepostet.
Noch relativ jung und wenig verbreitet
Das womp womp sorgt hin und wieder für Verwirrung. Immerhin ist nicht jedermann bekannt, wofür genau es steht. Auch wenn der Klang der mit dem Mund nachgeahmten Posaune kaum falsch zu interpretieren sein dürfte.
Dennoch hat sich der Begriff erst in den letzten Monaten ein wenig etabliert und wird allmählich häufiger verwendet. Ebenso ist noch nicht abschließend geklärt, wann die beiden Wörter genau zum Einsatz kommen können.
Ratsam ist es daher, sie nur in Kreisen zu gebrauchen, in denen sich die Leute gegenseitig kennen und einschätzen können. Denn wer das womp womp dort nutzt, wo es eine tatsächlich traurige Meldung zu beklagen gibt, der stellt sich leicht selbst ins Abseits. Ein wenig Fingerspitzengefühl ist daher sinnvoll.
Wann kann womp womp zum Einsatz kommen
Mehr Schadenfreude als Trost
Missgeschicke, Peinlichkeiten und Enttäuschungen sind ein guter Anlass, um mit einem womp womp zu antworten. Jedenfalls unter Freunden, die genau wissen, wie der Slang gemeint ist. Denn er greift das Geschehene auf und kommentiert es in leicht abfälliger und belustigender Weise.
Die Phrase will den Betroffenen also nicht bloßstellen. Zugleich dient sie ihm auch nicht als Trost. Sondern sie soll bekunden, dass den eben passierten Fehler jedermann mitbekommen hat und dass die Schmach nun erst einmal nicht zu leugnen ist.
Der Finger wird also ein wenig in die Wunde gelegt und die erlittene Blamage damit zusätzlich unterstrichen. Natürlich kann das womp womp bei allem Sarkasmus auch als kleiner verbaler Schulterklopfer verstanden werden: Kopf hoch, solche Situationen sind jedem schon einmal passiert.
Die passende Antwort auf einen nicht zündenden Gag
Sicherlich gehört es zu den besonders unangenehmen Momenten, wenn jemand vor mehreren Anwesenden einen Witz erzählen möchte, dessen Pointe allerdings nicht im erhofften Lachen der Zuhörer mündet. Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie darauf am besten zu reagieren ist. Denn während sich das Gesicht des Erzählers vermutlich gerade vor Scham rot färbt und der Betroffene im Boden versinken möchte, muss es ja irgendwie weitergehen.
Hier kann das womp womp kreativ genutzt werden, um die ersten Augenblicke der peinlichen Stille zu durchbrechen – und vielleicht selbst für einen Lacher zu sorgen. Auch in diesem Falle dürfte die Phrase somit nicht nur die Stimmung aufhellen, sondern für den Erzähler einen leicht aufmunternden Charakter besitzen. Genau das also, was jetzt erforderlich ist.
Woher kommt der Begriff womp womp: Ursprung
Erste Verwendung in den Comics
Wann das womp womp seine Premiere feierte, lässt sich heute nicht mehr eindeutig sagen. Klar ist aber, dass es in geschriebener Form verwendet wurde.
Vielleicht erfolgte sein Einsatz bereits in einer für Kinder und Jugendliche verfassten Geschichte des späten 19. Jahrhunderts.
Wahrscheinlicher ist aber die Annahme, dass sich der Slang ab den 1930er Jahren in diversen US-amerikanischen Comics verbreitet hat. Denn in jener Zeit erblickten die gezeichneten Erzählungen von Walt Disney sowie jene über Superman das Licht der Welt. Da der verfügbare Platz in den Sprechblasen knapp bemessen war, mussten Emotionen mit wenigen Worten ausgedrückt werden können. Und vermutlich kann kein anderer Laut die traurige Posaune derart gut und passend nachahmen wie das womp womp.
Das Fernsehen half bei der Popularität
Übrigens hat das womp womp einen nicht ganz unerheblichen Anteil an der Beliebtheit der Fernsehshows, die auf dem US-amerikanischen Kontinent ab den 1940er Jahren zuweilen ein millionenfaches Publikum vor die Geräte lockten. Denn wo Licht, da ist immer ein wenig Schatten. Und wo jemand gewinnen will, da muss stets auch eine andere Person verlieren.
Diverse Quiz-, Spiel- und Unterhaltungssendungen haben das womp womp aufgegriffen und es zumeist in jenen Momenten erklingen lassen, in denen der Kandidat eine falsche Antwort nennt. Eine klangmalerische Unterstützung, die bis heute anhält und die sich noch immer in diversen Shows hören lässt.
Je tiefere Töne die dabei genutzte Posaune erzeugen kann, desto effektvoller lässt sich das Geräusch sogar einbinden – um die Tragödie zusätzlich zu untermalen.
Die Verbreitung in den sozialen Medien
Gänzlich unbekannt ist das womp womp also nicht. Und dass es früher oder später von der Jugend aufgegriffen und zum Bestandteil des eigenen Slangs umfunktioniert wird, ließ sich wohl erwarten.
Im Jahre 2023 kam es dann dazu: Innerhalb der sozialen Medien wurde die Phrase vornehmlich auf dem amerikanischen Kontinent angewendet, schaffte es dort bald auf mehrere eintausend Hashtags, gewann an Beliebtheit und schwappte auch in andere Teile der Welt über.
In Deutschland wird sie allerdings erst seit dem Jahr 2024 häufiger genutzt – lässt aber erkennen, dass sie sich ebenso langsam wie sicher im deutschen Sprachraum etabliert. Und sollte sie irgendwann doch einmal an Popularität einbüßen und gänzlich aus dem Vokabular gestrichen werden, so wäre das gewiss ein passender Anlass für ein letztes und würdevolles womp womp.