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Was bedeutet Romance Gap: Bedeutung, Definition & Herkunft | Dating-Trend


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Neben fiesen Dating-Trends haben Singles auch noch mit problematischen Klischees zu kämpfen, die das Dating erschweren. Zu diesen gehört die Romance Gap, bei der das Daten nach eigentlich überkommenen Rollenvorstellungen ablaufen soll.

Was ist Romance Gap: Definition und Bedeutung

Unter dem Begriff Romance Gap wird eine Reihe von Verhaltensweisen zusammengefasst, die mit unterschiedlichen Erwartungshaltungen von Männern und Frauen in Beziehungen zu tun haben ähnlich wie der Begriff Gender Pay Gap.

Ein typisches Klischee bei Männern ist, dass eine Frau, die von sich aus Interesse zeigt oder auf ihr Werben eingeht, als needy und verzweifelt einzustufen, was Frauen häufig daran hindert, nach einem Date authentisch Interesse zu bekunden, um nicht in dieser Schublade zu landen. Auch Männer haben dieses Problem, von Frauen als zu bedürftig abgestempelt zu werden, und trauen sich dann nicht mehr, spontan und authentisch Gefühle zu zeigen.

Viele Frauen meinen auch im Zeitalter der Gleichberechtigung noch, dass die Initiative für ein Date und den ersten Kuss vom Mann ausgehen muss, was viele Männer unter Erwartungsdruck setzt, weil so das Risiko, einen Korb zu bekommen, immer bei ihnen liegt.

Ein gewisser gesellschaftlicher Druck geht auch von der Erwartungshaltung aus, dass Männer mehr verdienen müssen als ihre Partnerin und die Familie ernähren müssen, wobei Frauen diesen Anspruch gar nicht unbedingt haben.

Problematisch und kaum zu vereinbaren ist die Einstellung mancher Frauen, sich auf der einen Seite einen Partner zu wünschen, der Gefühle zeigt und ihn auf der anderen Seite als unmännlich abzuwerten, wenn er es tut.

Was macht Romance Gap mit Männern und Frauen

Geschlechterspezifische Erwartungshaltungen führen letztlich dazu, dass Singles beim Daten nicht mehr authentisch sind und ihre wahren Gefühle zurückhalten in der Überzeugung, dem potentiellen Partner gerechter werden zu können.

In den Dates führen diese eigentlich im Zeitalter der Gleichberechtigung antiquierten Vorstellungen zu Unsicherheiten und zum Verstellen, so dass sich eigentlich nicht die echten Personen, so wie sie tatsächlich sind, gegenübersitzen. Wie absurd. Wir wünschen uns gefühlvolle, romantische Beziehungen und sollen gleichzeitig unsere Gefühle zurückhalten. Das passt irgendwie nicht zusammen und erschwert eine Annäherung der Männer und Frauen auf Partnersuche.

Als wäre es nicht schon schwierig genug, einen passenden Partner zu finden, sollen sie auch noch ständig im Hinterkopf haben, wie sie vermeintlich sein müssten, um den potentiellen Erwartungen des Gegenübers gerecht zu werden. Und obwohl beide Geschlechter sich eigentlich einen unkomplizierteren Umgang miteinander wünschen, hängen diese Geschlechterklischees hartnäckig in den Köpfen fest und sorgen schon im Anbahnungsprozess für Frustrationen, die nicht notwendig wären.

Wie sollen authentische Beziehungen gelingen, wenn beide Partner sich schon zu Beginn des Kennenlernprozesses verstellen und damit ggf. falsche Erwartungen wecken und eine Beziehung dann nicht halten kann, was sie verspricht. Das führt zu Frustrationen auf beiden Seiten.

Wie kann Romance Gap überwunden werden

Der Paarberater Michael Mary würde sagen „Im Problem liegt die Lösung“. Das Problem ist in dem Fall, dass sich die Beteiligten verstellen, um irgendwelchen überkommenen gesellschaftlichen Klischeevorstellungen gerecht zu werden, die sie wahrscheinlich nicht glücklich machen.

Die Lösung liegt darin, sich authentischer nach den wahren Gefühlen zu geben. Warum nicht seinem Date eine nette SMS schicken, dass das Date schön war, auch wenn er noch nicht angerufen hat, wenn es doch den eigenen Gefühlen entspricht?

Und warum sollte er ein paar Tage mit dem Anruf warten, damit die Frau nicht das Gefühl bekommt, dass er zu bedürftig ist und nichts anderes zu tun hat, wenn sein Gefühl ihm doch sagt, dass er ihr sagen möchte, dass er sie wiedersehen möchte?

Warum werfen wir nicht überkommene Klischees, die so oft nicht funktionieren, über Bord und probieren neue aus, die sich an den Bedürfnissen und Wünschen der beiden Beteiligten orientieren und nicht an irgendwelchen veralteten gesellschaftlichen Vorstellungen, die schon in früheren Zeiten nicht immer zur Glückseligkeit geführt haben?

Es gehört Mut dazu, sich schon in der Kennenlernphase nicht zu verstellen, sondern sich so zu geben, wie man ist. Dadurch ermutigt man aber auch sein Gegenüber und ebnet damit eher die Basis für eine echte Beziehung in Augenhöhe.

Es gibt doch nichts Schlimmeres als irgendwelche Hard-to-get-Spielchen. So mancher Mann, der sich übermäßig für eine schwer erreichbare Frau ins Zeug gelegt hat, um sie zu erobern, in der Hoffnung, etwas Besonderes zu bekommen, wundert sich dann, dass die Frau die Divenrolle in der Beziehung weiterspielt.