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Was bedeutet Rickrolling (Rick Roll Meme): Bedeutung, Definition & Herkunft | Meme


rickrolling

Was heute beliebt ist, reicht oftmals viele Jahre zurück. Ein Phänomen, das sich auch am bekanntesten Meme nachweisen lässt, dass das Internet zu bieten hat:

Beim Rick Roll – häufiger als Rickrolling bezeichnet – handelt es sich um einen Scherz, der über nunmehr fast zwei Jahrzehnte an Popularität gewonnen hat. Doch was ist damit eigentlich gemeint und wie konnte der Gag so berühmt werden?

Was bedeutet Rickrolling: Definition und Bedeutung

Während einer in den sozialen Medien oder den Chatgruppen geführten Debatte kann es schon einmal laut und emotional werden. Vorteile besitzt dabei, wer einen kühlen Kopf bewahrt und seine Thesen ein wenig unterfüttern kann. Etwa mit Belegen, die aus dem Internet zusammengesucht werden.

Doch nicht hinter jedem Link, der den Diskutanten vorgelegt wird, verbirgt sich tatsächlich ein Verweis auf eine für das Gespräch relevante Webseite – manchmal ist er lediglich die perfekte Tarnung für einen Streich.

Das sogenannte Rickrolling baut auf diesem Konzept auf: Innerhalb einer Unterhaltung wird ein scheinbar sinnvoller Link eingefügt, den die übrigen Teilnehmer meist interessiert anklicken. Allerdings landen sie auf einem Bild, das den Sänger Rick Astley zeigt. Oder sie werden zum Video seines Songs “Never Gonna Give You Up” geführt.

Rick Astley als Meme

Der erste Bestandteil der Bezeichnung Rickrolling ist also auf den britischen Sänger Rick Astley zurückzuführen. Der im Jahre 1966 geborene Künstler war vornehmlich in den 80er und frühen 90er Jahren aktiv – blieb aber weitgehend erfolglos.

Lediglich mit seiner Debütsingle “Never Gonna Give You Up” landete Astley einen Triumph: Das Lied schaffte es in 25 Ländern auf den ersten Platz der Verkaufscharts. Doch Ehre, wem Ehre gebührt – weder der Text noch die Melodie stammen von Rick Astley selbst, vielmehr sind beide auf die Produzenten Matt Aitken, Mike Stock und Pete Waterman zurückzuführen.

In dem Song, der oft als Liebeslied interpretiert wird, besingt Astley übrigens eine zerbrochene zwischenmenschliche Beziehung. Und er gibt den Schwur, die andere Person trotz aller Differenzen niemals loslassen zu wollen.

Die ewige Frage: Warum Rick Astley

Dass das Musikvideo zu “Never Gonna Give You Up” nun millionenfach verlinkt wird, bringt Rick Astley zunächst also wenig. Da er weder am Text noch an der Melodie die Urheberrechte besitzt, verdient er mit den Verweisen auf seinen Song kein Geld.

In Interviews zeigte er sich dennoch mehrfach vergnügt darüber, dass seine Debütsingle für diesen Scherz ausgewählt wurde – der sich zudem seit dem Mai 2007 einer großen Beliebtheit im Internet erfreut und sich auch heute noch täglich auf diversen sozialen Medien finden lässt.

Warum für diesen Fake-Link das Lied von Rick Astley in Betracht kam, ist übrigens nie eindeutig geklärt worden. Allgemein besteht die Annahme, dass es sich dabei lediglich um einen Zufall handelt, der jeden Song hätte treffen können.

Die 80er Jahre als Internetphänomen

Demgegenüber gibt es den Erklärungsansatz, dass das Video zu “Never Gonna Give You Up” – vor allem mit seinem schwungvollen Refrain – alles hat, was eine gelungene Überraschung benötigt. Mehr noch, es versprüht einen ganz eigenen Charme, der sich in dieser Form nur in den 80er Jahre finden ließ. Immerhin tanzt Rick Astley für seine 1987 erschienene Single etwas ungelenk, er trägt eine Föhnfrisur und er hat sein Jackett mit Schulterpolstern ausstaffiert.

Es kommen also diverse Aspekte zusammen, die die 80er Jahre geprägt haben – und somit jenes Jahrzehnt, das im Internet besonders häufig zitiert wird. Vermutlich deshalb, weil diese Dekade von den älteren Nutzern immer noch als die beste Zeit ihres Lebens angesehen wird.

Der Scherz reicht weiter zurück

Nicht unbeantwortet bleiben soll allerdings die Frage, was es mit der Endung -rolling in Rickrolling auf sich hat. Im Internetforum 4Chan ist in den Jahren 2005 und 2006 der ursprüngliche Gag entstanden. Einer der dortigen Moderatoren wollte die in den Threads zuweilen aufkommenden Diskussionen – nicht selten hitzig geführt – ein wenig entschärfen.

Dafür fügte er einen scheinbar sinnvollen Link ein. Er verwies die Nutzer jedoch auf das Bild einer Ente, die statt Füßen nur Räder besaß, mit denen sie herumrollte. Rollen lässt sich im Englischen mit dem Verb “to roll” und seiner Verlaufsform “rolling” übersetzen.

Allzu prominent war dieser als Duckrolling bezeichnete Scherz damals nicht, außerhalb von 4Chan kannte ihn kaum jemand. Das änderte sich erst 2007, als das Bild der Ente durch das Video von Rick Astley ersetzt wurde.

Nicht nur im Internet beliebt

Das Rickrolling ist übrigens längst nicht mehr nur in den Chatgruppen und Foren zu finden. Während des Disney-Films “Chaos im Internet” werden die Zuschauer gebeten, bis zum Abspann zu schauen, um so einen Trailer für “Die Eiskönigin 2” exklusiv sehen zu können – stattdessen wird die Figur Ralph eingeblendet, die zuvor schon bei “Chaos im Internet” zu bewundern war, die das Lied von Rick Astley singt.

Im Egoshooter “Doom” gibt es eine Modifikation, die beim Betätigen des Abzugs eines bestimmten Waffentyps gleichfalls den Song ertönen lässt. Der Scherz hat sich darüber hinaus bereits in mehreren Filmen sowie Serien etabliert und kann mittlerweile durchaus als Runnig Gag in den modernen Medien bezeichnet werden.

Würde Rick Astley die Rechte an dem Lied besitzen, hätten er und seine nachfolgenden Generationen wohl für lange Zeit finanziell ausgesorgt.

XcQ – der Link bleibt zu

Somit wäre abschließend noch eine Frage zu klären. Und diese ist nicht ganz unwichtig: Wie gelingt es Internetusern, von dem Scherz verschont zu bleiben?

Üblicherweise ist der Link so getarnt, dass er auf eine sinnvolle Webseite zu führen scheint. Es lohnt sich aber, mit dem Mauszeiger einmal über ihn zu fahren, um sich die damit tatsächlich verknüpfte Adresse anzeigen zu lassen. Endet der Link mit den Buchstaben XcQ, so handelt es sich um das YouTube-Video des Astley-Songs.

Daraus hat sich im Deutschen der Spruch “XcQ – der Link bleibt zu” abgewandelt. Wer heute seinen Gesprächspartnern also einen Streich spielen möchte, wird sich vermutlich etwas mehr anstrengen müssen. Wobei es das Lied von Rick Astley wert ist, wieder und wieder gehört zu werden.