Was bedeutet Open-Hearted Masculinity: Bedeutung, Definition & Herkunft | Dating-Trend

Open-Hearted Masculinity ist ein durchaus begrüßenswerter Verhaltens- und Dating-Trend, der sich, wie der Begriff schon andeutet, an Männer richtet beziehungsweise immer mehr von Männern erwartet wird. Nicht nur Frauen wünschen sich von potentiellen Partnern, dass sie Gefühle zeigen und darüber sprechen. Nicht zuletzt ist es auch der Wunsch vieler Männer, ihre Emotionen offen zeigen und auch verletzlich sein zu dürfen.
Inhalt
- 1 Was bedeutet Open-Hearted Masculinity: Definition und Bedeutung
- 2 Woher kommt der Begriff Open-Hearted Masculinity: Ursprung
- 3 Wie fühlt sich Open-Hearted Masculinity an
- 4 Wer betreibt überhaupt Open-Hearted Masculinity
- 5 Was kann Open-Hearted Masculinity bewirken
- 6 Warum findet Open-Hearted Masculinity statt?
- 7 Wie funktioniert Open-Hearted Masculinity
- 8 Woran erkennt man Open-Hearted Masculinity
- 9 Es geht um Gleichberechtigung, nicht um Gleichmacherei
- 10 Ein Weg, der nur gemeinsam gegangen werden kann
Was bedeutet Open-Hearted Masculinity: Definition und Bedeutung
Open-Hearted Masculinity kann mit offener Männlichkeit, offenherziger Männlichkeit oder auch positiver Männlichkeit übersetzt werden. Männer dürfen sich von ihrer sensiblen Seite zeigen. Davon kann nicht nur eine Beziehung profitieren, sondern auch die Männer selbst. Denn sie müssen sich nicht mehr verstellen und den harten Kerl spielen.
Woher kommt der Begriff Open-Hearted Masculinity: Ursprung
Wer den Begriff Open-Hearted Masculinity prägte, lässt sich nicht mehr genau zurückverfolgen. Fakt ist, dass im Jahr 2023 eine verstärkte Diskussion über Männlichkeit und Geschlechterrollen geführt wurde. Die Diskussion wurde auf verschiedenen Ebenen angeregt und geführt. Dazu zählten Musik, Mode, Popkultur und nicht zuletzt Filme wie „Barbie“ mit Ryan Goslin in der männlichen Hauptrolle als Ken.
Wie fühlt sich Open-Hearted Masculinity an
Echte und moderne Männer haben echte Gefühle, die sie nicht mehr verbergen müssen. Die allgemeine Akzeptanz einer sensiblen Männlichkeit erleichtert es den Männern, offener gegenüber anderen und ehrlicher gegenüber sich selbst zu sein. Ein offener Umgang mit den eigenen Gefühlen wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit von Männern aus. Offenheit und Verletzlichkeit ist ein wichtiger Aspekt, der in Beziehungen Männer und Frauen gleichermaßen betrifft.
Wer betreibt überhaupt Open-Hearted Masculinity
Männer fragen sich vor allem selbst, was Männlichkeit und was ein guter Mann ist. Inzwischen werden zu diesem breiten Themenfeld sogar Männerfestivals veranstaltet, bei denen zwischen Tänzen, Kämpfen, Meditation und Motivation wahrhaftige Erkenntnisse gefunden werden.
Da gibt es zum Beispiel das Männerfestival Chemnitz, auf dem alle Männer eingeladen sind, sich neu zu entdecken. Dort geht es um einen offenen und herzlichen Austausch zunächst unter Männern. Dieses Festival wurde ins Leben gerufen, um den erschwerten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit etwas entgegenzusetzen. Es geht um Präsenz, Stärke, Klarheit, Frieden, Verbundenheit, Verletzlichkeit und letztlich darum, sich im Leben positiv einzubringen.
Bereits im Jahr 2020 gab es eine Kampagne von Verdi und dem Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein e. V., welche positive Männlichkeit unter dem Motto „Männlichkeit entscheidest Du“ forderte. Sie entstand aufgrund der Pandemie, in der es verstärkt zu sexualisierter Gewalt gegen Frauen kam. Die Kampagne wollte klar und deutlich machen, wie inakzeptabel gewalttätiges männliches Verhalten ist und mit stereotyper Männlichkeit aufräumen. Sie wollte Männer dabei unterstützen, sich von toxischer Männlichkeit zu emanzipieren und damit Frauen zu helfen. Open-Hearted Masculinity geht freilich noch einen deutlichen Schritt weiter.
Was kann Open-Hearted Masculinity bewirken
Bereits 1984 fragte Herbert Grönemeyer in seinem Song und Hit „Männer“: „Wann ist ein Mann ein Mann?“. Männlichkeit wurde zu dieser Zeit noch überwiegend mit Dominanz, Ansage und Kraft in Verbindung gebracht. Das hat sich inzwischen zum Glück geändert, vor allem in der Wahrnehmung jüngerer Menschen beiden Geschlechts und darüber hinaus in der großen und stetig wachsenden LGBTQ-Gemeinde.
Allein die Charakterisierung von Männlichkeit ist ein Problem, denn sie schafft Stereotypen. Jeder Mann sollte sich zunächst als Mensch begreifen. Bestimmte Berufe sollten nicht mehr als männlich oder weiblich gelten und der Hausmann und Erzieher sollte einem Banker oder Handwerker auf Augenhöhe begegnen können. Davon sind wir leider immer noch weit entfernt.
Ob die Open-Hearted Masculinity, also die betont offene und gefühlvolle Männlichkeit dazu beiträgt, das abzubauen, wird abzuwarten sein. Die Chancen dafür ständen sicher gut, wenn Open-Hearted Masculinity zum allgemeinen Konsens wird.
Warum findet Open-Hearted Masculinity statt?
Die Gründe und Ursachen für Open-Hearted Masculinity liegen auf der Hand. Die Rolle des Mannes in einer Beziehung verändert sich und muss sich verändern. Frauen lieben gefühlvolle Männer und Männer selbst möchten ihr Verhalten in einer möglichst romantischen Beziehung selbst ändern. Alte, über Jahrhunderte erlernte, patriatchale Rollenmuster und Verhaltensweisen müssen endlich über Bord geworfen werden.
Wie funktioniert Open-Hearted Masculinity
Open-Hearted Masculinity kann nur wirklich funktionieren, wenn sie für Männer und Frauen eine echte Herzensangelegenheit ist, und kein bloßer Trend, um die eigenen Chancen beim anderen Geschlecht zu erhöhen.
Es besteht beim Dating leider prinzipiell die Gefahr, dass falsche Tatsachen und Gefühle vorgespielt werden. Ein Trost kann sein, dass sich so etwas nicht auf Dauer durchhalten lässt. Eine kluge Frau merkt hoffentlich bald, ob die offenherzige Männlichkeit echt ist oder nur ein falsches Spiel, um ans Ziel zu gelangen.
Woran erkennt man Open-Hearted Masculinity
Echte Open-Hearted Masculinity ist nicht gefühlsduselig, sondern authentisch. Sie kann durchaus auch „männliche“ Eigenschaften einschließen wie Kampfgeist, Freude an Extremsportarten oder eine Vorliebe für eher härtere Musikrichtungen.
Die weiche Seite kommt aber ebenfalls nicht zu kurz und schafft einen harmonischen Ausgleich etwa durch Freundlichkeit, Offenheit, Aufmerksamkeit, Interesse und Fürsorge.
Es geht um Gleichberechtigung, nicht um Gleichmacherei
Bei der Open-Hearted Masculinity geht es um Gleichberechtigung, nicht aber um Gleichmacherei. Gleichberechtigung meint weniger, dass man gleich viel arbeitet, jeder die Hälfte bezahlt und Hausarbeit genau geteilt wird. Das alles muss jedes Paar für sich verhandeln.
Open-Hearted Masculinity spielt sich mehr auf der mentalen Ebene ab. Männer haben das gleiche Recht auf Gefühle und Verletzlichkeit. Sie dürfen Schwäche und Erschöpfung zeigen. Aus dieser Akzeptanz und Selbstverständlichkeit erwächst schließlich gegenseitige Empathie und ein vertrauensvolles Miteinander, die beste Basis für eine stabile und lange Beziehung, in der sich beide Partner wohl und geborgen fühlen können.
Ein Weg, der nur gemeinsam gegangen werden kann
Open-Hearted Masculinity ist neben einem Dating-Trend, was banal und austauschbar genug klingt, vor allem ein Konzept, dass sich nur gemeinsam umsetzen lässt. Es betrifft nicht nur einzelne Paarbeziehungen, sondern letztlich die gesamte Gesellschaft, die durch empathische und gefühlvollere Männer einfach eine bessere wird.
Deshalb liegt es in unser aller Interesse, eine Open-Hearted Masculinity zu begrüßen und zu unterstützen. Dabei geht es weniger um Romantik als um ein liebevolles und faires Miteinander.