Was bedeutet Kittenfishing: Bedeutung, Definition & Herkunft | Dating-Trend
Kittenfishing ist gegenwärtig in aller Munde ist und ist eine Art des Schwindelns. Zugegeben, ein wenig gelogen wird wohl immer. Wer in der Bewerbung stets nur die Wahrheit spricht, schmälert damit vielleicht die Chancen auf den begehrten Job.
Und auch beim Dating ist es wenig ratsam, das Gespräch direkt mit den eigenen Makeln und sonstigen Unzulänglichkeiten zu beginnen. Damit stellt sich aber die Frage, wie gut eine zwischenmenschliche Beziehung funktionieren kann, die von Anfang an auf kleinen Lügen aufgebaut wird.
Inhalt
- 1 Was bedeutet Kittenfishing: Definition und Bedeutung
- 2 Woher kommt der Begriff Kittenfishing
- 3 Was bedeutet Catfishing: Definition und Bedeutung
- 4 Woher kommt der Begriff Catfishing
- 5 Welche Unterschiede gibt es zwischen Kittenfishing und Catfishing
- 6 Der Trend, der auf einen Irrweg führt
- 7 Das Kittenfishing kann auch unbewusst passieren
- 8 Im Zweifelsfall um Rat bitten
Was bedeutet Kittenfishing: Definition und Bedeutung
Mit dem Kittenfishing ist eine Täuschungsaktivität gemeint, die vorwiegend beim Online-Dating eingesetzt wird.
Hier, wo sich die Beteiligten mit Fotos, Videos und individuellen Postings vorstellen, ist es im Gegensatz zu einem realen Treffen noch möglich, die eigene Identität ein wenig aufzuhübschen.
So wird etwa der Schul-, Ausbildungs- oder Universitätsabschluss besser dargestellt als er wirklich ist.
Die Hobbys und Freizeitaktivitäten werden möglichst interessant ausgewählt.
Auch beim Alter wird ein wenig geschummelt und die eigentliche Zahl je nach Wunsch um wenige Jahre nach unten oder nach oben korrigiert.
Damit wird das Ziel verfolgt, in den Augen des Gegenübers attraktiver zu wirken und auf diese Weise die Chancen auf ein Date zu erhöhen.
Woher kommt der Begriff Kittenfishing
Beim Kittenfishing handelt es sich im Vergleich zu vielen anderen Jugendwörtern um einen relativ jungen Begriff.
Er wurde erst im Jahre 2017 kreiert und nahm fortan seinen Weg durch die sozialen Medien, wo er heute von Jugendlichen ebenso wie von Erwachsenen genutzt wird.
Der Ausgangspunkt für die Wortschöpfung lag darin, dass Service-Mitarbeiter der Dating-App Hinge die Kenntnis darüber erlangten, dass es innerhalb ihrer Userprofile zu kleineren Lügen kam. In der Folge wurde für das Portal ein Leitfaden entwickelt, der einzelne Punkte nannte, die beim Ausfüllen des Nutzerkontos zu beachten sind.
Der Begriff des Kittenfishings ist insofern zwar neu, lehnt sich aber an die Methode des Catfishings an.
Was bedeutet Catfishing: Definition und Bedeutung
Im Gegensatz zum Kittenfishing, bei dem einzelne Punkte im Lebenslauf und der Identität geschönt sind, wird beim Catfishing ein reiner Fake-Account aufgebaut, an dem nichts mehr stimmt.
Hier ist davon auszugehen, dass alle getätigten Angaben falsch oder doch zumindest in sehr grober Weise verbessert dargestellt werden.
In besonders schlimmen Ausprägungen kann das Catfishing dazu führen, dass sogar die verwendeten Bilder nicht zum Kontoinhaber gehören, sondern dass sie aus dem Internet stammen.
Da das meist ohne Einwilligung der Rechteinhaber erfolgt, erlangt das Catfishing durchaus juristische Relevanz: Es ist möglich, gefakte Profile bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft anzuzeigen.
Woher kommt der Begriff Catfishing
Das Catfishing als Abwandlung des Kittenfishings ist ein relativ alter Begriff.
Er kam über Jahrhunderte unter Fischern und Seefahrern zum Einsatz. Der Hintergrund: Kabeljau gilt als beliebter Speisefisch. Er hat jedoch die lästige Angewohnheit, in Gefangenschaft schnell argwöhnisch zu werden und dann seinen Nachwuchs sowie kleinere Exemplare zu verspeisen. Zur Vermeidung dieser Gefahr wurden in die Becken auf den Booten, in denen der gefangene Kabeljau schwimmen durfte, auch Katzenwelse – auf Englisch “Catfish” – eingesetzt. Damit ließ sich der Kabeljau täuschen: Er dachte, er sei weiterhin im offenen Meer. Seine Artgenossen tötete er somit nicht und der Fang kam ohne Verlust im Hafen an.
Auch das Catfishing in Dating-Apps nutzt die Methode der Täuschung.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Kittenfishing und Catfishing
In der Praxis lässt sich das Kittenfishing vom Catfishing nicht immer mit bloßem Blick trennen.
Zuweilen sind es tatsächlich erst die Ermittlungsbehörden, die hier eine genauere Untersuchung vornehmen müssen.
Oder anders ausgedrückt: Auch wenn das Kittenfishing relativ harmlos klingt und es vielleicht sogar verständlich ist, eigene Angaben innerhalb einer App etwas besser als üblich darzustellen, so wird hier mitunter eine juristische Grauzone betreten, die schnell einmal in einer Verurteilung münden kann. Es ist daher längst nicht mehr von einem Kavaliersdelikt oder einem Dumme-Jungen-Streich auszugehen.
Zumal beim Kittenfishing stets die Hoffnungen des Gegenübers angesprochen und Erwartungen geschürt werden, die letztlich mit einer Enttäuschung enden.
Der Trend, der auf einen Irrweg führt
Für viele Menschen hat sich der Einsatz kleiner oder großer Lügen im privaten wie beruflichen Alltag längst etabliert.
Notlügen verwenden wohl die meisten Personen regelmäßig. Und sicherlich muss nicht immer die Moralkeule ausgepackt werden, wenn jemand im Rennen um den begehrten Job die eigene Bewerbung ein wenig aufbessert.
Dennoch ist gerade das beim Online-Dating kein probates Mittel. Denn einer zwischenmenschlichen Beziehung, die vom ersten Moment an auf – wenn auch geringen – Unwahrheiten aufgebaut ist, fehlt es immer an gegenseitigem Vertrauen.
Ratsam ist es daher, den vielleicht etwas schwierigeren Weg zu beschreiten und sich stets für Offenheit und Ehrlichkeit zu entscheiden.
Das Kittenfishing kann auch unbewusst passieren
Demgegenüber sehen Psychologen nicht jede kleine Täuschung als Kittenfishing an.
Immerhin kennt auch die Natur ihre Methoden, sich hin und wieder besser darzustellen. Zu denken ist an die blühenden Blumen im Frühjahr. Oder an die Vögel, die ihr buntes Gefieder aufplustern. All das passiert, um seinen Gegenüber zu beeindrucken. Egal, ob es sich dabei um eine zur Bestäubung erforderliche Biene oder um das zur Paarung ausgewählte Vogelweibchen handelt.
Das Kittenfishing kann in diesem Kontext gesehen werden, solange es gewisse Grenzen nicht überschreitet. Die Entscheidung für besonders schöne Fotos oder das Hervorheben eindrucksvoller Leistungen in der Vita ist folglich nicht immer eine Irreführung.
Im Zweifelsfall um Rat bitten
Die Grenzen zwischen bewusstem und unbewusstem sowie zwischen erlaubtem und verbotenem Vorgehen mag schmal sein.
Im Ergebnis zeigt sich aber, dass die Betroffenenzahlen steigen. Sowohl beim Kittenfishing als auch beim Catfishing kommen immer mehr Fälle zur Anzeige.
Beide Hashtags lassen sich in den großen sozialen Medien mittlerweile mehrere Millionen Male finden.
Es ist daher leicht, selbst zum Opfer zu werden. Klingt beim Online-Dating das Profil des Gegenübers besonders charmant, so ist hier vielleicht ein Haken versteckt.
Ratsam ist es, zunächst die Person direkt mit den eigenen Zweifeln zu konfrontieren. Erfolgt darauf keine zufriedenstellende Antwort, sollten Freunde den Account einmal in Augenschein nehmen. Lässt sich die Skepsis dann noch immer nicht auflösen, handelt es sich eventuell tatsächlich um einen Fake.