Was bedeutet Catfishing: Bedeutung, Definition & Herkunft | Dating-Trend

Catfishing zielt darauf ab, andere Personen durch vorgetäuschte Identitäten zu täuschen. Mögliche Ziele dieses Manövers sind Rachegelüste, Geldgewinne oder Macht über jemanden. Nicht immer sind Privatpersonen das Ziel von Catfishing. Auch Prominente, Organisationen oder Unternehmen können geschädigt werden.
Inhalt
- 1 Was bedeutet Catfishing: Definition und Bedeutung
- 2 Woher kommt der Begriff Catfishing: Ursprung
- 3 Wie funktioniert Catfishing
- 4 Wer betreibt Catfishing
- 5 Was bewirkt Catfishing bei den Hinterbliebenen: Folgen
- 6 Wie können Betroffene auf Catfishing reagieren bzw. sich schützen
- 7 Woran erkennt man Catfishing
- 8 Welche Folgen kann Catfishing haben
Was bedeutet Catfishing: Definition und Bedeutung
Der Begriff Catfishing bezeichnet ein ausgeklügeltes Täuschungsmanöver. Ziel sind Personen im Internet, meist in den sozialen Netzwerken oder auf Dating-Plattformen. Mittels gefälschter Online-Identitäten werden zielgerichtet ausgesuchten Opfer unwahre Geschichten aufgetischt.
Ältere Männer geben sich beispielsweise als junge Mädels aus. Sie suchen die Freundschaft von Minderjährigen, um sie zu missbrauchen. Oder Junge Männer möchten Kontakt zu einer Prominenten etablieren, um an ihr Geld zu kommen.
Woher kommt der Begriff Catfishing: Ursprung
Der Begriff Catfish für Katzenwelse stammt aus der Angler-Sprache. Katzenwelse wurden bei langen Transporten lebendiger Dorsche oder Kabeljaus eingesetzt, um diese unterwegs in Bewegung zu halten.
2010 wurde diese Praxis im Nev Schulman-Film „Catfish“ thematisiert. Dabei wurde auch eine bestimmte Form des Onlinebetrugs als Catfishing bezeichnet. Damit war der Begriff für Betrugsversuche in Internetforen geprägt.
Wie funktioniert Catfishing
In Dating-Portalen sprechen Personen mit gefälschten Identitäten gezielt Opfer an, um diese zu manipulieren. Dahinter steckt jedoch die Absicht, naive Menschen um Geld zu betrügen oder zu sexuellen Gefälligkeiten zu bringen.
Catfisher versuchen, mit erlogenen Geschichten Mitgefühl zu erregen. Sie drohen, ihre Opfer zu kompromittieren. Catfishing findet gehäuft in sozialen Medien, bei Dating-Apps, Gaming-Communities oder in Online-Foren statt, wo viele potenzielle Opfer anzutreffen sind.
In Video-Chats treten die Betrüger mit verändertem Aussehen auf. Manche generieren Fake-Persona mittels KI. Die geposteten Fotos und die erzählten Geschichten wirken überzeugend. Die beim Catfishing verwendeten Strategien werden oft nicht hinterfragt.
Zunächst sollen Vertrauen, Intimität, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft entstehen. Dann werden Gefälligkeiten oder Geld erbeten. Spätestens wenn das Opfer misstrauisch wird, wird ihm unverhohlen gedroht.
Wer betreibt Catfishing
Catfisher sind skrupellose Personen. Sie genießen es, Macht über andere zu gewinnen. Cyberkriminellen geht es hauptsächlich um finanzielle Gewinne.
Schüchterne Personen genießen die Aufmerksamkeit anderer. Sie versprechen sich durch eine attraktive Fake-Identität mehr Follower, Zuspruch und Interesse von anderen. Solche Menschen begeben sich durch ihr Fake-Image in eine Traumwelt.
Ältere Männer und Pädophile versuchen durch Catfishing, die Aufmerksamkeit Jugendlicher auf sich zu ziehen. Ziel ist der sexuelle Missbrauch. Catfisher können unerkannt Rache an anderen üben, ohne juristische Folgen fürchten zu müssen.
Was bewirkt Catfishing bei den Hinterbliebenen: Folgen
Catfishing-Opfer fühlen sich missbraucht. Sie können lebenslang unter den Folgen des Catfishings leiden und seelischen Schaden davontragen. Abgesehen davon sind viele Opfer auch hohe Geldsummen losgeworden.
Es ist nicht leicht, Catfishern auf die Spur zu kommen. Die Anonymität des Internets fördert solche Taktiken. Wenn die Fake-Accounts von Catfishern gelöscht werden, hat man kaum Chancen, die Täter dingfest zu machen.
Wie können Betroffene auf Catfishing reagieren bzw. sich schützen
Auf Social-Media-Seiten wie TikTok, Facebook oder Twitter und auf Dating-Portalen tummeln sich solche Personen in Massen. Inwieweit Aktivitäten von solchen Fake-Accounts der Strafbarkeit unterliegen, ist unterschiedlich.
Die potenziellen Opfer sollten wesentlich kritischer mit einem unbekannten Gegenüber umgehen. Sie sollten durch umfangreiche Online-Recherchen feststellen, ob es sich um eine echte Person handelt. Persönliche Treffen an einem belebten Ort, möglichst mit einem erwachsenen Zeugen, sind ebenfalls angeraten.
Wer solchen Treffen unter fadenscheinigen Ausreden fernbleibt, sollte als verdächtig eingestuft werden. Die Herausgabe persönlicher Daten sollte mit äußerster Vorsicht erfolgen. Insbesondere über seine Finanzen oder seine Wohnanschrift sollte man online keine Auskunft geben.
Finanzielle Bitten von Unbekannten sollte man grundsätzlich nicht erfüllen. Oft sagt einem das Bauchgefühl, dass das gefakte Gegenüber zu attraktiv und interessant ist, um wahr zu sein. Leider werden solche Gefühle oft übergangen. Ein Catfish zeigt übermäßiges Interesse am Opfer. Er schmeichelt sich ein und gewinnt durch seine Interaktionen schnell an Vertrauen.
Tausche mit Unbekannten keine Geheimnisse oder persönlichen Informationen aus. Nutze die Privatsphäre-Einstellungen. Verhindere so, dass Deine persönlichen Daten für jeden zugänglich sind. Wenn Du unsicher bist, ob Dein Gegenüber ein Catfischer ist, beende den Kontakt lieber. Nimm keine Freundschaftsanfragen unbekannter Personen an.
Woran erkennt man Catfishing
Geschickte Catfisher sind auf unterschiedliche Ziele aus. Sie verwenden zielgerichtete Taktiken und Kommunikations-Strategien. Von unkritischen, gutgläubigen oder unerfahrenen Menschen sind Catfishing-Versuche nur schwer zu erkennen. Doch es gibt einige Anzeichen, die Du beachten solltest.
Sei gewarnt, wenn schon zu Beginn einer Online-Beziehung Geldbitten erfolgen. Der Zweck, dem Deine Überweisung dienen soll, ist Selbstbereicherung. Catfisher meiden persönliches Kennenlernen, um nicht aufzufliegen. Verabredungen werden kurzfristig abgesagt oder der Catfisher erscheint nicht am verabredeten Ort. Video-Chats werden gemieden.
Verschwommene oder geschönt wirkende KI-Profilfotos fallen auf. Nachrichten werden zu unregelmäßigen Zeiten abgesetzt. Ausreden oder Bitten um Gefälligkeiten häufen sich. Oft fallen schlechte Sprachkenntnisse oder grammatikalische Fehler auf. Das Gespräch soll schon bald auf persönlichen E-Mail-Kanälen stattfinden statt im Forum. Versuche der Manipulation und Beeinflussung werden immer offensichtlicher.
Welche Folgen kann Catfishing haben
Die Folgen eines Catfishing-Erlebnisses sind oft nachhaltig. Sie werden als Verrat und Vertrauensbruch angesehen. Die Scham der Betrogenen ist groß. Viele bedauern ihre Naivität. Am schlimmsten wiegen die finanziellen Verluste. Die Geldsummen, die jemand wegen einer behaupteten Notlage überwiesen hat, sind meist verloren.
In den USA ermittelte das Beschwerdezentrum des FBI, dass die Geldverluste allein im Jahre 2021 bei über 24.000 Opfern mehr als eine Milliarde Dollar betrugen. Diese horrende Summe kam allein durch Fake-Identitäten auf Dating-Portalen zusammen. Ebenso gravierend sind die Schäden durch Rufschädigung.
Rufschädigenden oder erpresserischen Online-Aktivitäten anheimgefallen zu sein, lähmt und verunsichert die Opfer. Es trifft immer häufiger auch Prominente oder andere öffentliche Personen. Zudem kann es passieren, dass der eigene Name oder das eigene Profilbild plötzlich in P*rnoportalen oder bei einem Betrugsdelikt auftauchen.
Die emotionelle Belastung durch Catfishing ist besonders für sehr junge oder ältere Menschen enorm. Menschen aus Randgruppen sind besonders vom Catfishing betroffen. Als Folge von Catfishing können Angststörungen, Unsicherheit, Depressionen, Verzweiflung, Selbst-Isolation und gravierende Vertrauensverluste auftreten.