Was bedeutet Kek: Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache

Wer zum ersten Mal das Wort Kek liest, könnte glauben, es handelt sich dabei um eine abgewandelte Schreibweise des etwas altmodisch gewordenen Adjektivs „keck“. Dieses bedeutet in etwa „frech“, „vorlaut“ oder „unbekümmert“.
Tatsächlich haben beide Schreibweisen aber nichts miteinander zu tun. Kek ist ein Jugendwort, das erst vor einigen Jahren in den Sprachgebrauch Einzug gehalten hat.
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Warum sollte man Kek mit Bedacht verwenden
Vor allem Ältere kennen aus ihrer Jugend noch das beliebte Teekesselchen-Spiel, bei dem man jeweils ein Wort mit mehreren verschiedenen Bedeutungen erraten muss. Beispiel: Der Hahn steht sowohl für das Tier als auch für die Armatur am Waschbecken.
Auch Kek hat mehrere verschiedene Bedeutungen, die sich erheblich voneinander unterscheiden. Man sollte bei der Verwendung des Jugendwortes also unbedingt den Kontext beachten, damit eine eigentlich völlig harmlose Aussage nicht als Beleidigung empfunden wird.
Was bedeutet Kek: Herkunft und ursprüngliche Bedeutung
Der Ursprung von Kek ist im Online-Gaming-Bereich zu finden. Den Begriff haben nämlich die Entwickler des vor allem bei jungen Leuten beliebten Spiels „World of Warcraft“ erfunden.
In diesem Online-Game treten zwei Parteien an, die im Spielverlauf nicht miteinander kommunizieren sollen und dürfen. Dafür setzten die Spielentwickler einen automatischen Textersetzer ein.
Sendete beispielsweise ein Mitglied einer der beiden Parteien das Kürzel lol, was „laugh out loud“ („lautes Gelächter“) bedeutet, wurde der gegnerischen Gruppe Kek angezeigt.
Doch warum ausgerechnet diese drei Buchstaben? Kek lehnt sich an die koreanische Lautmalerei an. Die „K-Laute“ erinnern darin an ein ersticktes Lachen. Und da einige Games in der Anfangszeit die koreanische Sprache nicht unterstützten, schrieb man die entsprechende Lautmalerei oft einfach „Kekeke“ aus. Im deutschsprachigen Raum würde man dafür „Hahaha“ verwenden.
Kek ist demnach einfach eine Abkürzung von „Kekeke“. Es dauerte aber nicht lange, bis die Spieler von „World of Warcraft“ herausfanden, dass Kek das Akronym lol ersetzte. Und so wurde aus Kek schon nach kurzer Zeit ein Synonym für Gelächter, wobei vor allem eine sarkastische Komponente im Vordergrund stand.
Das Jugendwort sprach sich immer weiter herum und erreichte schließlich auch die Rap- und Hip-Hop-Szene. Etwa ab 2002 integrierten etliche Rapper Kek in ihren Texten. Nun aber nicht mehr in einem humorvollen Kontext, sondern als Beleidigung.
Wie ist die zweite Bedeutung von Kek
Durch die Verwendung in Songtexten erhielt Kek eine abwertende und kränkende Bedeutung. Demnach wird das Jugendwort mit Versager, Loser und Lappen gleichgesetzt.
Innerhalb einer Gruppe kann es zwar immer noch als derb-humorvoll und durchaus freundschaftlich aufgefasst werden, je nach Zusammenhang gilt Kek aber auch oft als massiv ehrverletzend. Vor allem dann, wenn der Begriff gegenüber einer Person geäußert wird, die nicht der eigenen Clique oder dem Freundeskreis angehört.
Zwei Beispiele für eine abwertende und subtil aggressive Aussage wären:
- „Was soll das, du Kek?“ und
- „Hey du Kek, was willst du von mir?“
Beides könnte leicht zu einem Missverständnis oder gar einem ernsthaften Konflikt führen. Man sollte also immer gut abwägen, wem gegenüber das Jugendwort verwendet wird.
Manche bezeichnen sich auch selbst als Kek . „Was bin ich doch für ein Kek“ heißt es beispielsweise dann, wenn dieser Person ein Missgeschick passiert.
Doch warum ist Kek auf einmal negativ behaftet? Das liegt in erster Linie an den Songtexten, in denen der Begriff auftaucht. Die jeweiligen Songschreiber haben Kek eine ganz eigene Bedeutung verliehen.
Eine Steigerung gibt es übrigens auch: Als Topkek wird ein vermeintlich besonders großer Versager bezeichnet. Darüber hinaus steht das Wort aber auch noch für einen ganz alltäglichen Begriff: Kek bedeutet auf Türkisch nämlich schlichtweg „Kuchen“.
In welchen Songs kommt das Jugendwort Kek vor
Zu den bekanntesten Songs gehört sicherlich „Best of both Worlds“ von Robbie Banks & Kollegah. Hier heißt es:
„Was du Kek im Monat machst, lass‘ ich mittags mit ’nem „Bring’n Sie mir die Rechnung bitte““.
Bushido benutzt das Jugendwort sogar in fast jedem Song.
In „Wenn der Beat nicht mehr läuft“ hört man
„Du bist nur ein Kek, der, wenn er rappt, die Stimme tiefer stellt.“,
und in „POV“ heißt es
„Mr. Sonny Black, der Punisher is back. Ich komm auf deine Feier, happy Chanukka, du Kek, yeah.“
Weitere Beispiele von Bushido sind:
- der Song „Butterfly Effect“
„Finger weg vom Mic, es ist Gangster, wenn ich rappe, du Kek“
- „Tempelhofer Junge“
„Ich rauche kein Weed und ich trage keine Cap. Merkst du jetzt? Du bist nicht meine Kragenweite, Kek“
- „Gangsta Gangsta“
„Geh zur Seite, Kek, West-Berlin am Mic. Willkomm’n in der Stadt, wo battlen Messer ziehen heißt“
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass Bushido mehrfach angab, früher selbst ein begeisterter Spieler von „World of Warcraft“ gewesen zu sein. Möglicherweise ist er also tatsächlich beim Gaming auf Kek gestoßen.
Fler widmete dem Jugendwort sogar einen kompletten Song. Er trägt den Namen „Du Kek“, und gleich zu Beginn heißt es
„Du bist nur, du bist nur, du bist nur ein Kek. Zieh‘ das Koks vom Spiegel, Junge, ich bin drauf.“
Dieser Track fällt im weiteren Verlauf durch eine besonders vulgäre Sprache auf. Generell kommt Kek aber in allen genannten Songs nicht die ursprüngliche Bedeutung – einem eher harmlosen Gelächter – zu, sondern es handelt sich um gezielte Abwertungen in einem oft obszönen Kontext.
Kontroverse Meinungen zum Einsatz von Kek in der Musik
Es ist dennoch nicht auszuschließen, dass sich Kek in der Musik auf das türkische Wort für „Kuchen“ bezieht. Gerade in der deutschen Rap-Szene werden gerne Nahrungsmittel zur Verunglimpfung von Personen genutzt.
Bekanntestes Beispiel ist der Ausdruck Lauch, der häufig für Männer mit einer vermeintlich schwachen körperlichen Konstitution zum Einsatz kommt. Der Rapper Haftbefehl hatte beispielsweise den Moderator Jan Böhmermann als Lauch bezeichnet.
Andere behaupten, Kek wäre einfach ein praktisches Reimwort, das sich in Songtexten gut integrieren lässt. So rappt Eko Fresh in „Was sein muss, muss sein“:
„Du denkst, ich wäre korrekt, komm in die Quere, du Kek. Und bevor du dich versiehst, is‘ deine Ehre im Dreck.“