Was bedeutet Hide the pain Harold: Bedeutung, Definition & Herkunft | Meme

Hide the pain Harold (übersetzt: Harold, der den Schmerz verbirgt) gehört zu den bekanntesten Memes der Welt und hat einen älteren Mann rund um den Globus berühmt gemacht.
In seinem unnachahmlichen Gesichtsausdruck finden wir uns nämlich alle manchmal wieder. Obwohl das Meme in den unterschiedlichsten und meistens sehr witzigen Kontexten auftaucht, drückt es immer das Gleiche aus. Und das auf eine derart prägnante und eindeutige Weise, dass Irrtümer und Missverständnisse ausgeschlossen sind.
Doch was bedeutet es genau und wer ist eigentlich dieser ältere Herr, der auf einen Schlag zur Kultfigur des Internets wurde?
Inhalt
Was zeigt das Meme Hide the pain Harold
Jeder kennt Situationen, in denen man sich unwohl fühlt, aber dennoch versucht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Oder schmerzerfüllte Momente, in denen wir aber unsere wahren Gefühle verbergen wollen. Genau solche Umstände zeigt Hide the pain Harold.
Wir sehen auf dem digitalen Bild einen weißhaarigen Mann mit einem ebenso weißen Bart, der lächelt. Oft sitzt er vor einem Laptop und hält eine Kaffeetasse in der Hand. Manchmal telefoniert er aber auch oder betätigt sich mit verschiedenen Werkzeugen handwerklich.
Das alles ist aber noch nichts Besonderes. Das Außergewöhnliche ist, dass sein Lächeln nicht seine Augen erreicht, denn die bleiben ernst und wirken auffallend unglücklich und müde. Betrachter nehmen somit einen äußerst gequälten Gesichtsausdruck mit einem verkrampften und gezwungenen Lächeln wahr und denken: Dieser Mann leidet gerade wahre Höllenqualen.
Was bedeutet Hide the pain Harold
Das Meme wird immer dann verwendet, wenn etwas nicht optimal läuft, die Person ihre unguten Emotionen aber verstecken oder überspielen will. Und weil jeder von uns bestimmt schon einmal in einer solchen Situation steckte, können wir uns auch alle irgendwie mit Hide the pain Harold identifizieren.
Internetnutzer integrierten das scheinbar leidende Gesicht bildlich bereits in unzählige verschiedene Szenarien und oft vollkommen absurde Situationen. Diese garnierten sie mit entsprechend ironischen Überschriften oder Texten. Mithilfe eines Meme-Generators oder eines speziellen Filters bei Snapchat kann heute jeder sogar selbst eigene Kreationen des Memes entwickeln.
Dagegen ist auch nichts einzuwenden, sofern es sich nicht um einen beleidigenden oder ethisch und moralisch bedenklichen Inhalt handelt. Einen Spaß darf man sich mit dem Meme Hide the pain Harold also durchaus erlauben, Verunglimpfungen von anderen Personen oder auch Inhalte „unter der Gürtellinie“ gegenüber der Person, die auf den Fotos dargestellt ist, sind aber natürlich ein No-Go.
Wer steckt hinter Hide the pain Harold
Der weißhaarige Senior mit dem aufgesetzten Grinsen existiert real, heißt aber keineswegs Harold. Das ist lediglich der ausgedachte Name seiner mittlerweile riesigen Fangemeinde.
Als das Foto nämlich 2011 zum ersten Mal im Web auftauchte, kannte ihn noch niemand. Manchmal wird das Meme auch Hide the pain Maurice genannt, aber auch diese Variante steht in keinem Zusammenhang zur tatsächlichen Person auf dem Bild.
Die heißt in Wirklichkeit András István Arató und wurde am 11. Juli 1945 in der ungarischen Stadt Kőszeg geboren. In seinem Berufsleben war Arató Elektroingenieur, wobei er sich hauptsächlich auf Lichttechnik spezialisierte. Über dieses Themengebiet veröffentlichte er sogar ein Lexikon.
2002 wurde er mit dem János-Urbanek-Preis des ungarischen elektrotechnischen Verbandes ausgezeichnet.
2010 teilte er auf „iWiW“ („International Who is Who“) arglos private Fotos von sich, die im Urlaub in der Türkei aufgenommen wurden. Das soziale Netzwerk existierte zwischen 2002 und 2014 und war in Ungarn sehr beliebt. Ein Fotograf sah die Fotos auf der Plattform, meldete sich bei Arató und fragte, ob dieser bereit wäre, als Model für Stockfotos für ihn tätig zu sein. Dieser sagte zu, bestand aber darauf, dass die Bilder nicht in Verbindung mit Politik, Religion und Sexualität verwendet werden. Seiner Meinung nach handelt es sich dabei um Reizthemen.
Es folgten mehrere Fotosessions mit unzähligen Aufnahmen. Dabei entstanden auch die Originalversionen von dem heute bekannten Meme Hide the pain Harold. Arató selbst sagt, dass sein gequälter Gesichtsausdruck eher Zufall war und keineswegs Schmerz ausdrücken sollte. Die sehr ausgedehnten Shootings waren für ihn aber teilweise sehr ermüdend, anstrengend und langweilig. In gewisser Weise hatte er in diesen Momenten also durchaus gelitten.
So ging es mit Hide the pain Harold weiter
Es dauerte nicht lange, bis einige User der Plattform Reddit auf die Stockfotos stießen. Sie begannen, die Bilder auf fantasievolle Weise zu bearbeiten. Eine der beliebtesten Kreationen ist der US-Präsidentenberg Mount Rushmore mit dem Konterfei von Arató.
Schon bald wurde der Ungar weltweit berühmt und es entstanden Facebook-Seiten und -Gruppen mit dem Namen Hide the pain Harold. Die offizielle Facebook-Seite hat mittlerweile mehr als 750.000 Follower, und auch auf Instagram, wo er persönlich sehr aktiv ist, folgen ihm mehr als 665.000 Anhänger.
Arató selbst zeigte sich zunächst gar nicht begeistert, ihm war der Hype unangenehm. In einem Interview mit „The Drum“ betonte er 2022 „Ich wollte nie ein Meme sein“ und „Ich denke, niemand möchte ein Meme sein“. Wie es heißt, soll er sogar versucht haben, die Verbreitung von Hide the pain Harold zu unterbinden. Doch er musste einsehen, dass es kein Zurück gab, und so machte er sich den Hype fortan zu Nutze.
Arató stand unter anderem für Werbespots vor der Kamera und war beispielsweise vor einigen Jahren auch in einem Spot des Otto-Versands zu sehen. Ebenso konnte man ihn in einem ungarischen Werbefilm für Coca-Cola sehen und sogar hören.
Er nahm 2020 an der ungarischen Version der Show „The Masked Singer“ teil und trat dort als „Szörnyecske“ („Kleines Monster“) auf.
2025 moderierte er die Gala „Ungarische Sportler des Jahres“
Der mittlerweile hochbetagte Rentner ist zu einem Internetphänomen geworden und sagte vor einiger Zeit, dass ihn die Hide the pain Harold Memes an seine eigene Schulzeit erinnern würden. Damals gestalteten er und seine Klassenkameraden berühmte Persönlichkeiten in Schulbüchern um. So zeichnete er beispielsweise János Arany, einen bedeutenden ungarischen Dichter, zu einem Piraten um.
András István Arató ist verheiratet und hat einen Sohn. Er lebt in der ungarischen Hauptstadt Budapest.