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Was bedeutet Guardrailing: Bedeutung, Definition & Herkunft | Dating-Trend


guardrailing

Das Onlinedating gelingt heute so einfach wie nie zuvor. Der Dank gebührt dabei dem Internet und den technischen Möglichkeiten.
Doch was vorteilhaft klingt, besitzt zugleich einige Gefahren. Denn wer naiv in ein Treffen mit einer fremden Person geht, kann auch enttäuscht werden. Hier kommt das Guardrailing ins Spiel: Durch das Aufstellen bestimmter Grundregeln für das Verhalten und die Kommunikation sollen gegenseitige Verletzungen vermieden werden.

Was bedeutet Guardrailing: Definition und Bedeutung

In der modernen Umgangssprache wird das Guardrailing vor allem beim Anbahnen zwischenmenschlicher Beziehungen verwendet. Zumeist sicherlich bei ersten Dates, die idealerweise in einer glücklichen Partnerschaft münden sollen.

Ebenso aber bei potenziellen Freunden, zuweilen sogar bei Vorstellungsgesprächen für den Job.

Als Guardrails werden im englischen Sprachgebrauch alle Formen an Leitplanken und Orientierungslinien verstanden. Grundsätzlich natürlich jene im Verkehr, die dafür sorgen sollen, dass ein Auto nicht die Straße verlassen kann.

Und genau darum geht es eben beim Guardrailing mit Blick auf das Dating: Es werden Grenzen gesetzt – und somit das erlaubte Verhalten definiert. Einerseits das eigene, andererseits aber auch das des Gegenübers. Es gilt, sich selbst vor Verletzungen zu schützen und negative Nachwirkungen zu vermeiden, die ohne Leitlinien entstehen können.

Das Trauma lauert überall

Momentan ist es so einfach wie nie zuvor, neue Menschen kennenzulernen – das Internet leistet hier eine wesentliche Hilfe. Sei es für gemeinsame Unternehmungen, sei es im Rahmen des Arbeitsplatzwechsels, sei es aber ebenso bei der Suche nach der großen Liebe.

Mitunter tendieren die Betroffenen dazu, im ersten Moment des Glücks und des Überschwangs der Gefühle zu viel über sich preiszugeben – und sich damit leider angreifbar zu machen. Wer mit derart wehenden Fahnen in ein Date geht, zeigt damit vielleicht sogar Verhaltensweisen, die beim Gesprächspartner nicht gut ankommen.

Schnell kann eine Situation entstehen, die beide Seiten unzufrieden werden lässt und sie eventuell frustriert. Zumal im Anschluss immer die Gefahr besteht, ein vernichtendes Feedback zu erhalten oder geghostet zu werden. Risiken, die sich umgehen lassen.

Woher kommt der Begriff Guardrailing

Das Guardrailing wird gegenwärtig nicht nur verwendet, wenn es um das Setzen physischer Leitplanken geht. Vielmehr kommt das Wort seit einigen Jahren vor allem im ethischen und moralischen Sinne zum Einsatz.

Aktuell herrscht in den Vereinigten Staaten von Amerika beispielsweise eine heiß umkämpfte Debatte über den Einsatz der Künstlichen Intelligenz in den Medien. Auch dabei wird vom Guardrailing gesprochen – gemeint ist das Aufstellen klarer Grundregeln und Bedingungen, unter denen dieser Schritt erlaubt werden kann.

Ebenso hat sich der Begriff in den Fragen des Zusammenwirkens und der gegenseitigen Vertrauensbildung unter Kollegen am Arbeitsplatz längst im gesamten englischen Sprachgebiet etabliert.

Es überrascht daher nicht, dass er immer häufiger ebenso bei allen Aspekten zwischenmenschlicher Beziehungen gebräuchlich ist und sich damit in der Umgangssprache verankert.

Wo beginnt das Guardrailing

Grundsätzlich ist das Setzen von Leitlinien zunächst ein individueller Akt. Jede betroffene Person sollte sich im Vorfeld darüber Gedanken machen, was genau sie eigentlich sucht. Sicherlich sind damit die Zeiten vorbei, in denen hinter jedem Match im Onlinedating die große Liebe erwartet wurde.

Dennoch hilft das Vorgehen den Personen dabei, sich selbst zu reflektieren sowie den eigenen Gefühlen mehr Raum zu geben. Natürlich ist es nicht verkehrt, unterschiedliche Gesprächspartner kennenzulernen und auf der Basis der gesammelten Erfahrungen eine Entscheidung zu treffen.

Dennoch kann es sinnvoll sein, bereits im Vorfeld eine Auswahl zu treffen – und zumindest klar erkennbare Red Flags zu umgehen. Wer für sich definiert, welche Person er konkret sucht, absolviert das Dating meist zufriedener und gelangt schneller ans Ziel.

Wie wende ich Guardrailing an

Leitlinien für die Kommunikation aufstellen

Darüber hinaus kann es empfehlenswert sein, sich vorab schon einmal zu fragen, welche Details man über sich selbst eigentlich offenbaren möchte – und welche man gerne vom Gegenüber hören würde.

Ist ein Gespräch gewünscht, das sich nur im Oberflächlichen bewegt und bei dem es um das Wetter, die Fußballergebnisse und potenzielle Reiseziele geht? Oder soll es sich um ein echtes Kennenlernen handeln, das eben früher oder später auch die persönliche und vielleicht sogar die intime Ebene beschreitet? Fragen, die nicht naiv ignoriert werden sollten, sondern die es vor dem Date zu beantworten gilt.

Gerade die Kommunikation spielt für den weiteren Verlauf der zwischenmenschlichen Beziehung nämlich eine wichtige Rolle: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

Es wird eine gewisse Distanz aufgebaut

Insgesamt führt das Setzen der Leitlinien also dazu, dass die eigene Kommunikation und das Verhalten sich bewusst nur in engen Grenzen abspielen sollen. Das mag dazu führen, dass sich die betroffene Person ein wenig gehemmt präsentiert und es ihr nicht gelingt, im Gespräch aus sich heraus zu gehen und sich authentisch darzustellen.

Im schlimmsten Falle kann sie sogar distanziert oder sogar abweisend wirken – ohne das tatsächlich zu sein. Dennoch ist es ratsam, das Guardrailing anzuwenden und somit nicht blind in jeden neuen Kontakt zu rutschen.

Das Onlinedating mag viele Vorteile besitzen. Es führt im Umkehrschluss aber auch immer häufiger zu toxischen Beziehungen, zur Unzufriedenheit und zu mentalen Problemen einzelner Menschen. Ein wenig Vorsicht ist daher angeraten. Hierbei hilft das Guardrailing sicherlich.

Das Guardrailing muss keine einseitige Angelegenheit bleiben

Darüber hinaus ist es ratsam, die Grundregeln zwar für sich selbst aufzustellen – bei der Absprache für den Termin des Dates aber bereits anklingen zu lassen, dass man sich für die Kommunikation und das Verhalten in engen Grenzen bewegen wird.

Das ist einerseits fair dem Gesprächspartner gegenüber. Andererseits kann es auch bei ihm dazu führen, dass er nicht im Überschwang der Gefühle in das Treffen geht, nur um dann enttäuscht zu werden.

Beide Seiten können vorab besprechen, welche Themen ihnen beim Kennenlernen wichtig sind und welche Informationen sie voneinander erfahren möchten. Es wird somit von Anfang an mit offenen Karten gespielt – was sich durchaus vertrauensbildend auswirken dürfte.

Immerhin sollte das Guardrailing stets dazu beitragen, nicht nur die eigene mentale Gesundheit zu schützen, sondern auch den Gegenüber vor Verletzungen zu bewahren.