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Was bedeutet demure(-Trend): Bedeutung, Definition & Herkunft | Jugendsprache


demure

Das Wort demure stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie “zurückhaltend” oder auch “bescheiden”. Das Wort ist durch einen TikTok-Trend populär geworden, in dem Nutzer von sich Clips hochladen, in denen sie sich vermeintlich zurückhaltend und gesittet präsentieren.

Woher kommt der Begriff demure-Trend: Ursprung

Der demure-Trend geht auf die TikTokerin Jools Lebron zurück. Anfang August postete die Transfrau ein Video darüber, dass sie sich sehr zurückhaltend und unauffällig anziehen und schminken würde, wenn sie zur Arbeit fährt. Dabei betonte LeBron, dass sie “very demure, „very mindful” sein würde, was sich als “sehr gesittet, sehr durchdacht” übersetzten lässt.

Beim Anschauen des Clips wird allerdings klar, dass Jools LeBron den Begriff eher ironisch verwendet und stattdessen das Bild von züchtigen Frauen etwas überzeichnet darstellt.

Damit hat die TikTokerin einen Gegentrend zu den sogenannten Brat Girls gestartet, also den Mädchen, die sich überzogen frech, laut und unangepasst zeigen.

Wie verbreitete sich der demure-Trend

Bereits wenige Tage nach dem Hochladen hatte der erste Clip von Jools Lebron tausende Aufrufe erzielt. Die TikTokerin hatte daraufhin weitere Clips gedreht, in denen sie – vergleichbar zum ersten kurzen Video – darauf einging, wie sie sich gesittet verhalten würde. Die Aussage “very demure, very mindful” verwendete sie dabei als ihr Markenzeichen und erweiterte es noch durch “very respectful, very cutesy”.

Durch den Erfolg losgetreten, posteten andere Nutzer auf TikTok ähnliche Videos, in denen sie sich als demure bezeichneten, während sie sich beispielsweise viel zu stark aufstylten oder wenn sie gerade dabei waren, sich zu betrinken.

Dadurch wurde der demure-Trend zu einem Sinnbild einer ironisch-überzeichneten Sichtweise.

Welche Verbindungen hat demure zur LGBTQ-Community

Besonders viele junge Menschen aus der LGBTQ-Community haben demure aufgegriffen und eigene Clips gedreht. Die Verbindung ist naheliegend.

Auf der einen Seite ist Jools Lebron als Transfrau selbst ein Teil der Community und hat somit eine gewisse Vorreiter-Rolle.

Auf der anderen Seite werden Menschen, die sich zu LGBTQ bekennen, ohnehin häufig Verhaltensweisen vorgeworfen, die überdreht oder überzeichnet sind. Entsprechend greifen die jungen Leute den demure-Trend auf, um zu vermitteln, dass sie nicht in irgendwelche gesellschaftlichen Normen passen wollen.

Welchen problematischen Hintergrund hat der demure-Trend

Ursprünglich hatte Jools Lebron nach ihrem Erfolg mit TikTok darauf gehofft, sich eine Karriere aufbauen zu können. Die Transfrau wollte unter anderem Merchandise produzieren lassen, das mit ihrem Slogan “very demure, very mindful” bedruckt wäre. Von den Einnahmen wollte sie ihre Geschlechtstransition fortsetzen.

Allerdings sind in den USA bereits nach wenigen Tagen mehrere Anträge bei den zuständigen Patentämtern eingegangen, die sich Lebrons Slogan markenrechtlich sichern wollten. Als Reaktion darauf hat die TikTokerin selbst einen Antrag eingereichet, aber es ist zweifelhaft, ob sie noch eine realistische Chance hat, “very demure, very mindful” und die diversen Abwandlungen für sich beanspruchen zu können.

In der Regel entscheiden Patentämter in den USA zugunsten des Antragstellers, der als Erster einen Anspruch auf eine Marke geltend gemacht hat.

Gibt es in Deutschland auch einen demure-Trend

Während demure in den USA gerade ein absoluter Sommertrend ist, den sich viele junge Leute anschauen, ist das Interesse in Deutschland eher gering. Zwar versuchen einige Nutzer, auch hier einen vergleichbaren Trend auf die Beine zu stellen, allerdings sind die Aufrufzahlen zu gering, um wirklich von einem Trend in Deutschland zu sprechen.

Außerhalb von TikTok findet demure in Deutschland nahezu keine Anwendung. Darum bleibt es abzuwarten, ob hierzulande vielleicht auch ein paar Prominente Clips zu dem Thema machen wollen, oder ob die Nutzer auf den nächsten Trend warten, der zweifellos kommen wird.