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Was bedeutet Bravehearting: Bedeutung, Definition & Herkunft | Dating-Trend


bravehearting

Für einen ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Umso erstaunlicher ist es, wie wenig authentisch sich viele Personen beim Date präsentieren. So werden oftmals nur die eigenen Stärken und Erfolge gezeigt, auf Schwächen und Makel wird aber kaum eingegangen. Muss man sich unter solchen Vorzeichen wirklich wundern, wenn letztlich aus dem Treffen nichts wird?

Allerdings macht seit wenigen Jahren ein Trend auf sich aufmerksam, der wieder auf Mut und Selbstbewusstsein abstellt: Das Bravehearting Dating soll den Betroffenen dabei helfen, zu ihrem eigenen Ich zu stehen – und auch Fehler des Gegenübers nicht sofort als Hindernis für eine Beziehung zu interpretieren.

Das moderne Dating

Das Dating hat sich – eingedenk des technischen und digitalen Fortschritts – in den letzten 15 bis 20 Jahren grundlegend verändert. Heute ist es einfacher und schneller als jemals zuvor möglich, eine Person kennenzulernen. Doch wo Chancen liegen, da lauern auch Risiken. Viele Dates verlaufen zu schnell.

Die Betroffenen nehmen sich zuweilen gar nicht mehr die Zeit, aufeinander einzugehen und Details der Persönlichkeit zu erfragen. Zu allem Überfluss droht die Gefahr des Ghostings: Gemeint ist damit, dass sich eine der beiden Personen nach dem Treffen nicht mehr meldet.

Überwiegt das Negative also das Positive? Und wenn dem so ist, wäre es dann nicht an der Zeit, wieder etwas mutiger zu agieren? Diese Fragen beantwortet der Trend des Bravehearting Datings.

Was bedeutet Bravehearting: Definition und Bedeutung

Der Begriff Braveheart lässt sich am besten mit “mutiges Herz” übersetzen. Er wird für Menschen verwendet, die sich durch eine besondere Tapferkeit auszeichnen, die ebenso aber bestrebt sind, gegen alle Widerstände für etwas Gutes zu kämpfen.

Und genau das gilt beim Bravehearting: Wer diesem Trend folgt, entscheidet sich für Mut und Offenheit, für Tiefgang und die Liebe zum Detail sowie für eine beinahe schonungslose Ehrlichkeit. Es geht darum, sich selbst authentisch darzustellen, statt dem Gegenüber die beste Version des eigenen Ichs lediglich vorzuspielen.

Das Ziel besteht darin, von Anfang an mit offenen Karten zu agieren, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden. Angestrebt wird nicht, die Liebe auf den ersten Blick zu finden – sondern sich eine Basis für weitere Gespräche und ein genaueres Kennenlernen aufzubauen.

Woher kommt der Begriff Bravehearting: Ursprung

Fans guter Filme und Freunde der Geschichte rund um das englische Mittelalter kennen natürlich den Film “Braveheart”, in dem der Schauspieler Mel Gibson den schottischen Freiheitskämpfer William Wallace im Kampf gegen die Unterdrückung durch die britische Krone verkörpert. Tatsächlich trug Wallace bereits zu Lebzeiten den Spitzname Braveheart, mit dem er aufgrund seiner Kühnheit nicht nur unter den Menschen in Schottland bekannt war.

Dass nun ein Dating-Trend nach ihm benannt ist, dürfte vor allem der Kreativität der Internetnutzer zu verdanken sein: Auf der Suche nach modernen Begriffen hat sich seit dem Jahr 2022 langsam das Bravehearting Dating in der digitalen Kommunikation etabliert. Verwendet wird es vor allem in den sozialen Medien, allerdings lässt es sich immer häufiger in der Umgangssprache finden.

Was steht beim Bravehearting im Vordergrund

Die Rückbesinnung auf den Mut

Wo viel Licht, da ist oft auch viel Schatten. Eine alte Weisheit, die sich heute mehr denn je auf das Kennenlernen anderer Personen umlegen lässt. Denn neben der Vielzahl an Möglichkeiten, die das heutige Dating bietet, dürfen die zunehmenden Risiken nicht ignoriert werden. Sie führen übrigens nicht nur dazu, dass kurzzeitige Enttäuschungen entstehen.

Vielmehr zeigen Umfragen, dass immer mehr Menschen zu mentalen Leiden, zu Depressionen und tiefen Traumata neigen, die gerade durch ein allzu schnell verlaufendes Dating ausgelöst werden. Denn wer mit großen Hoffnungen in eine solche erste Begegnung geht und diese vielleicht mit einem guten Gefühl verlässt, kann speziell durch das Ghosting stark in seiner Psyche verletzt werden.

Das Bravehearting versucht also, sich trotz dieser Gefahren auf den eigenen Mut zu besinnen.

Es gilt, offen zu kommunizieren

Das Bravehearting sollte zudem nicht mit dem Slow Dating verwechselt werden. Denn hier geht es nicht darum, besonders langsam zu agieren. Überhaupt spielt das Tempo als Faktor eine eher untergeordnete Rolle.

Wichtig ist dagegen, dass beide Betroffene so miteinander reden, wie sie das für richtig halten – und dass sie sich dafür exakt die Zeit nehmen, die sie benötigen. Eine zentrale Funktion nehmen dabei die Offenheit und die Ehrlichkeit ein: Statt belangloser und an der Oberfläche kratzender Unterhaltungen wird ein wenig mehr Tiefgang angestrebt.

Beide Gesprächspartner möchten sich kennenlernen und scheuen sich deshalb auch nicht davor, persönliche Themen anzusprechen. Ein Vorgehen, das zumindest zu einem gegenseitigen Vertrauen führen dürfte und das darüber hinaus das Übernehmen von Verantwortung füreinander erkennen lässt.

Warum findet Bravehearting statt

Selbstbewusst zum eigenen Ich stehen

Durch das Bravehearting soll vermieden werden, dass die Betroffenen nur die besten Seiten von sich präsentieren oder dass sie zu Unwahrheiten greifen, um sich in ein besonders gutes Licht zu rücken. Denn oftmals ist genau das die Basis für spätere Enttäuschungen.

Wer diese vermeiden möchte, sollte sich daher ein starkes Selbstbewusstsein aufbauen – und dafür braucht es eben den Mut, offensiv mit eigenen Fehlern und Schwächen umzugehen.

Sicherlich ist es nicht sinnvoll, dem Gesprächspartner vom ersten Moment an die negativen Punkte des eigenen Lebenslaufs darzulegen. Doch wie ein roter Faden sollte bereits im ersten Treffen erkennbar sein, dass hier jemand authentisch agiert und er sich auch zum Wohle des Gegenübers für die Ehrlichkeit entscheidet.

Welche Risiken gibt es beim Bravehearting

Red Flags werden einkalkuliert

Allerdings ist das Bravehearting trotz seiner Vorzüge nicht ganz frei von Risiken.

Immerhin kann es vorkommen, dass sich der Partner, auf den man vielleicht bereits seit vielen Jahren eine heimliche Hoffnung hegt, beim Dating doch nicht wie erhofft darstellt.

Sicherlich sollten Red Flags auch in diesem Falle ein Warnsignal sein. Dennoch ist es ratsam, diese bis zu einem gewissen Grad einzukalkulieren.

Abermals wird dafür ein gewisses Maß an Mut benötigt. Zudem die Stärke, mit kleineren Makeln in der Vita oder einer Schwäche im Charakter eines Menschen konstruktiv umzugehen.

Entscheidend ist es nicht, sich gegenseitig ein Schauspiel aufzuführen, das letztlich in einer großen Enttäuschung und in psychischen Problemen endet – sondern offen und ehrlich miteinander zu agieren. Einen besseren Start in eine gelungene zwischenmenschliche Beziehung kann es kaum geben.