Was bedeutet Biabal: Bedeutung, Definition & Herkunft | Sprache

Die deutsche Sprache ist reich an Vielfalt. Auch wenn das geschriebene Wort oft eindeutig definiert ist, machen Mundarten die Sprache lebendig und facettenreich. Diese Dialekte sind mehr als nur reine Abkürzungen der Sprache. Sie sind Zeugnisse der Entwicklung von Kommunikation und erlauben es, dass unterschiedliche Generationen und Kulturgruppen zusammenfinden.
So gibt es in einigen Dialekten Ausdrücke, die es so in der hochdeutschen Sprache nicht gibt. Andere Worte wiederum meinen zwar das Gleiche, werden aber anders ausgesprochen. Und dann gibt es noch die Ausdrücke, die das ursprüngliche Wort um eine Nuance erweitern.
In diesem Artikel geht es ebenfalls um einen Begriff aus der Mundart, und zwar um das Wort Biabal.
Inhalt
Was bedeutet Biabal: Definition und Bedeutung
Der Begriff Biabal ist ein Wort, das in zahlreichen bayrischen Dialekten in dieser oder ähnlicher Schreibweise verwendet wird. Die hochdeutsche Entsprechung dieses Begriffes lautet Bübchen.
Allerdings kommt hier eine Erweiterung des ursprünglichen Begriffes zum Tragen: Während das Wort Bübchen lediglich einen kleinen Jungen bezeichnet, so steckt im Begriff Biabal noch eine gewisse Frechheit. Auch wenn diese Definition sich zunächst etwas grob anhören mag, ist sie doch längst nicht so hart gemeint. Stattdessen handelt es sich hier eher um einen liebevollen Begriff, der nur gegenüber Personen verwendet wird, zu denen man Zuneigung hat.
Wo wird der Begriff Biabal verwendet
Das Wort Biabal wird meist im freundschaftlichen oder familiären Kontext verwendet. Oft kommt es zum Tragen, wenn ein kleiner Junge bei einem Streich oder etwas Ähnlichem auf frischer Tat ertappt wird.
Biabal hat auch etwas Lehrerhaftes. So wird dieser Ausdruck etwa gerne verwendet, um ein Kind zu belehren. Doch insgesamt schwingt auch eine gewisse zwischenmenschliche Wärme und Liebe bei diesem Ausdruck mit. Es handelt sich nicht um ein ernsthaftes Schimpfen, sondern (wenn überhaupt) eher mit einem Augenzwinkern versehen.
Welche Synonyme gibt es für Biabal
Einerseits gibt es redensartliche Synonyme für den Begriff Biabal, überwiegend in anderer Schreibweise. So ist etwa der Begriff Büabal ebenso verbreitet wie der Ausdruck Biaschal oder Bürscherl. Dies kommt auch dem hochdeutschen Begriff Bürschchen nahe.
Neben Bübchen könnte man – freier „übersetzt“ – auch die Begrifflichkeiten Junge oder Bursche verwenden.
So wird das Wort Biabal verwendet
Eingebaut in einen Satz könnte man sagen: „Etz hob i di dawischt, Biabal“. Dies drückt aus, dass man einen kleinen Jungen auf frischer Tat ertappt hat.
Etwas abgemildert ließe sich auch der Satz formulieren: „I hob di liab, mei Biabal“. Auf diese Weise zeigt man seine innige Verbundenheit zum Gesprächspartner.
Bekannte Verwendungen des Begriffs Biabal
In einigen volkstümlichen Liedern und Gedichten wird der Begriff Biabal verwendet.
Eine der neueren Verwendungen dieses Wortes findet sich beim österreichischen Interpreten DJ Ötzi, dessen Song den Titel trägt „Biabal in mir“. In diesem Lied geht es allgemein um das Erwachsenwerden und das melancholische Zurückblicken auf die eigene, unbeschwerte Kindheit. Dadurch wird dem Interpreten bewusst, dass er ohne das Biabal in ihm nicht die Person wäre, die er heute ist und dass er das Biabal heute manchmal immer noch braucht.
So singt er im Refrain:
„Diriroo, Diriairoo, Kindal bleib do, i brauch di imma no. Diriroo, Diriairoo, Biabal in mir, i halt zu dir.“
Warum es gut ist, das Wort Biabal zu verwenden
Wörter wie Biabal und andere mundartliche Begriffe zu verwenden, ist etwas Schönes. Denn es unterstützt ein deutsches Kulturgut, die Mundart.
Zwar hat das Hochdeutsche seine Berechtigung, um jedem Menschen einen gleichberechtigten Zugang zur Sprache zu gewährleisten. Dennoch sind Mundarten eng mit Kultur und Brauchtum verknüpft. Und diese Dinge sind es, die unseren Alltag erst mit Leben füllen.