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Was bedeutet Bayram: Bedeutung, Definition & Herkunft


Bayram

Bayram ist das türkische Wort für Feiertag oder Fest. Als solches wird es recht vielfältig sowohl für religiöse als auch für staatliche beziehungsweise nationale Feiertage und Feste genutzt. Eine seltene Schreibweise für Bayram ist Badhram. In den Ländern Albanien und Bosnien wird der ähnliche Begriff Bajram verwendet, bezeichnet dort aber ausschließlich das Fest des Fastenbrechens und das Opferfest.

Was bedeutet Bayram: Definition und Bedeutung

Das Wort Bayram ist für alle türkischstämmigen Menschen in der Türkei selbst und im Ausland von großer Bedeutung. Bayram bezeichnet nicht nur die zwei wichtigen islamischen Feiertage und mehrere Nationalfeiertage, sondern wird von türkischen und türkischstämmigen Christen auch für christliche Fest- und Feiertage verwendet.

Woher kommt der Begriff Bayram: Ursprung

Seinen Ursprung hat der Begriff Bayram im Arabischen und Osmanischen. Im Arabischen werden die beiden islamischen Hauptfeste als Īd bezeichnet. Daraus entstand im Osmanischen und Türkischen der Begriff Bayram.

Die religiösen Feiertage werden immer nach dem islamischen Mondkalender berechnet. Daraus ergibt sich in dem in weiten Teilen der Welt gültigen Gregorianischen oder bürgerlichen Kalender, der im 16. Jahrhundert eingeführt wurde, dass die Feiertage nicht immer auf die gleichen Tage und Monate des Jahres fallen, sondern durch die Monate und Jahreszeiten wandern.

Für was wird das Wort Bayram verwendet

In der Türkei wird das Wort Bayram an erster Stelle für die zwei großen muslimische Feiertage Ramazan Bayrami und Kurban Bayrami verwendet.

Darüber hinaus gebraucht man das Wort für die wichtigen nationalen Feiertage in der Türkei.

Das ist vor allem der Tag der Republik, der am 28. und 29. Oktober jeden Jahres begangen wird und der an die Ausrufung der türkischen Republik durch Mustafa Kemal Atatürk im Jahr 1923 erinnert. Atatürk, der bis 1938 auch erster Präsident der modernen Republik Türkei war, stieß wichtige Reformen im Land an, die es bis heute prägen. Unter anderem reformierte und erneuerte er die türkische Sprache sowohl hinsichtlich ihres Wortschatzes als auch in Bezug auf die Schriftzeichen, in dem er die lateinische Schrift einführte.

Weitere religiöse und nationale Feiertage

Weitere wichtige nationale Feiertage, die ebenfalls Bayram genannt werden, sind:

  • der Feiertag der nationalen Souveränität und des Kindes am 23. April,
  • der Feiertag der Jugend, des Sports und an das Gedenken an Atatürk am 19. Mai sowie
  • der Tag des Sieges am 30. August.

Diese Feiertage werden mit Fackelzügen, Militärparaden, Festzügen und verschiedenen Festen mit traditionellen Speisen, sportlichen Wettkämpfen, Musik und Tanz begangen. Ein wichtiger Bestandteil der Festzüge sind in traditionelle Trachten gekleidete Männer. Die Trachten gehen auf den alten türkischen Stamm der Zeybek zurück, welcher in der Umgebung von Izmir lebte.

Was ist Ramazan Bayrami – das Fest des Fastenbrechens

Ramazan Bayrami, arabisch Īd al-fitr, ist das Fest des Fastenbrechens, das auch Zuckerfest genannt wird, da sich die gläubigen Muslime zu diesem Anlass unter anderem mit Süßigkeiten beschenken.

Ramazan Bayrami findet vom 1. bis zum 3. des Folgemonats Schawwal nach dem islamischen Kalender statt. Nach dem Gregorianischen Kalender wurde das wichtige Fest in den letzten Jahren wechselnd zwischen Juli und September gefeiert.

Das bedeutende religiöse Fest des Fastenbrechens wird sehr ausgelassen, fröhlich und volkstümlich begangen. Ramazan Bayrami beendet die einen Monat andauernde Fastenzeit, die als Ramadan bezeichnet wird. Große Festessen mit Freunden und Familie spielen deshalb eine wichtige Rolle.

Ramazan Bayrami dauert insgesamt drei Tage an. Die Jüngeren erweisen an diesem Fest den Älteren ihren Respekt, indem sie ihnen nach traditionellem Brauch die Hände küssen und zur eigenen Stirn führen. Die Jungen wiederum werden von den Älteren mit Segensgebeten, kleinen Geschenken, etwa Geld oder eben Süßigkeiten, belohnt.

Was ist Kurban Bayrami – das Opferfest

Kurban Bayrami, arabisch Īd ul-Adha, ist das Opferfest und das höchste islamische Fest.

Kurban Bayrami wird vom 10. bis zum 13. Dhu I-hiddscha nach dem islamischen Kalender begangen. Nach dem Gregorianischen Kalender fand das Opferfest in den letzten Jahren jährlich wechselnd zwischen September und Dezember statt.

Es wird nach islamischer Überlieferung in Erinnerung an die Bereitschaft des Propheten Abraham, seinen Sohn Ismael an Allah zu opfern, begangen. Die Opferung des Knaben konnte letztlich verhindert werden, als auf Befehl Gottes ein Widder vom Himmel herabstieg, der anstelle des Sohnes geopfert werden konnte.

Das Fest dauert ganze vier Tage. Traditionell wird anlässlich dieses Ereignisses ein Schaf oder eine Kuh geopfert und das Fleisch des geopferten Tieres an bedürftige Menschen aus der Nachbarschaft, aber auch an Freunde verteilt. Am Opferfest werden ebenfalls Süßigkeiten verschenkt.

Diese Tradition geht darauf zurück, dass ein persischer König am Nouruz-Tag den Saft des Zuckerrohrs entdeckt haben soll. Das Opferfest wird in der Türkei und von Türken in der ganzen Welt nicht ganz so fröhlich begangen wie das Zuckerfest.

Sowohl am Zucker- als auch am Opferfest werden traditionell Freunde und Verwandte besucht.

Synonyme für das Wort Bayram sowie türkische Namen nationaler Feiertage

Ramazan Bayrami, das Fest des Fastenbrechens nach dem Ramadan, wird auch Seker Bayrami, also Zuckerfest, genannt.

Für das Opferfest Kurban Bayrami gibt es kein spezielles Synonym.

Die religiösen Feiertage werden beide als Dini Bayramlar bezeichnet.

Die türkischen Bezeichnungen für die wichtigen nationalen Feiertage lauten:

  • Ulusal Egemenlik ve Cocuk Bayrami für den Feiertag der nationalen Souveränität und des Kindes,
  • Atatürk’ü Anma, Genclik ve Spor Bayrami für den Feiertag der Jugend, des Sports und an das Gedenken an Atatürk sowie Zafer Bayrami für den Tag des Sieges.

Die genannten nationalen Feiertage werden auch ganz allgemein Ulusal Bayramlar genannt.