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Was bedeutet A&R: Bedeutung, Definition & Herkunft | Musik


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Keine Frage: A&R klingt hip und modern – wie das perfekte neue Jugendwort. Aber was genau hat das eigentlich zu bedeuten, woher kommt es und wo finden wir es am häufigsten?

Was bedeutet A&R: Definition und Bedeutung

A&R ist ein gängiger Begriff aus der Musikbranche. Hier steht die englische Abkürzung für Artists and Repertoire.

Dabei handelt es sich um einen typischen Job bei Plattenfirmen. Genau genommen ist ein A&R bei Labels eine Art Talentscout. Aktiv sieht er sich nach vielversprechenden musikalischen Talenten um, geht auf sie zu und rekrutiert sie für die Plattenfirma.

Inzwischen sind A&Rs aber nicht mehr allein für Plattenfirmen zuständig. Sie arbeiten auch selbstständig.

Noch vor wenigen Jahren war der Titel A&R heißbegehrt und hart umkämpft. Heute sieht es anders aus. Der Grund: Die Talentsuche im Musikgeschäft hat sich stark verändert. Jetzt stehen solide Daten im Vordergrund.

Früher spielte das Bauchgefühl eine Hauptrolle. Die Einschätzung eines Einzelnen konnte über eine musikalische Karriere entscheiden.

Was genau macht ein A&R

Eine zentrale Aufgabe von A&Rs ist die Recherche. Sie halten sich über die neusten und zukünftigen Trends in der Musikwelt auf dem Laufenden – sei es mit Zeitungen und Magazinen, per Radio und Fernsehen oder via Social Media.

Zudem nehmen sie regelmäßig an Branchenevents wie Messen und Konferenzen teil. Selbstverständlich gehen sie auch zu Konzerten und Festivals, um sich live von vielversprechenden Newcomern zu überzeugen.

Bekanntere A&R-Manager, die sich bereits einen Namen in der Musikszene machen konnten, bekommen beinahe täglich unaufgefordert Material von Sängern, Songwritern und Bands zugeschickt. Die Rede ist hier von sogenannten Demos. Auf diesem Wege wollen Nachwuchskünstler auf sich aufmerksam machen. Bestenfalls wird ihr Mut dann mit einem Plattenvertrag gekrönt. Denn lange Zeit galten A&Rs wegen ihres großen Netzwerks als das wichtigste Sprungbrett in die Musikwelt.

Entdecken A&Rs ein neues Talent, nehmen sie mit ihm Kontakt auf. Sie machen sich ein umfassendes Bild von seinem Können. Im Anschluss stellen sie Prognosen auf. Wie lässt sich das Talent am besten fördern? Mit Musik- und Gesangsunterricht zum Beispiel? Da sie bestens mit den Abläufen im Musikgeschäft vertraut sind, berechnen sie zudem den wirtschaftlichen Aufwand für sämtliche Produktionsprozesse. Wie hoch ist der Produktionsaufwand und wie hoch schätzen sie die Einnahmen per Tonträgerverkäufer oder Streams?

Anschließend setzen sich die A&Rs mit den Musikern zusammen. Gemeinsam erarbeiten sie ein erstes Konzept für das Debütalbum. Je nach Bedarf bringen sie sie auch mit den passenden Dienstleistern und Künstlern zusammen – von Songwritern über Tontechnikern bis hin zu Produzenten. Sie lassen sozusagen ihre Kontakte spielen.

Viele A&Rs sind selbst vom Fach. Als ehemalige Musiker, Tontechniker, Songwriter oder Produzenten kennen sie die Musikszene beinahe in- und auswendig.

A&Rs – die hippen Recruiter

Der Titel A&R trägt einen gewissen Coolness-Faktor in sich. Die Mitarbeiter sollen sich schließlich intensiv mit den jüngsten Musiktrends beschäftigen und zuverlässige Prognosen aufstellen. Was ist cool, was ist nicht cool?

Zudem haben A&Rs eine Menge Macht. Als Schnittstelle zwischen Künstler und Plattenfirma hat ihr finales Urteil nämlich eine besondere Bedeutung. Oft entscheiden sie fast allein, welcher Artist am Ende unter Vertrag kommt. So setzen viele Künstler ihre ganze Hoffnung auf A&Rs – oft leider zu Unrecht. Denn gerade online wimmelt es nur so vor A&R-Betrügern.

Beinahe jeden Tag fällt inzwischen ein musikalischer Newcomer auf einen Fake-Manager im Internet herein, der sich für einen saftigen Aufpreis seine Demos anhört und beurteilt.

Gerade im Indie-Bereich ist die Betrugsmasche weit verbreitet. So heißt es bei der A&R-Suche immer wieder: Augen auf! Existieren von dem angeblichen Experten verlässliche Presseberichte oder arbeitet er sogar für ein bekanntes Plattenlabel? Skepsis ist grundsätzlich auch bei finanziellen Forderungen geboten. Ein vertrauenswürdiger A&R würde niemals Geld von Künstlern verlangen, um sich ihre Musik anzuhören.

A&R – die sprachliche Bedeutung

A&R ist die Abkürzung für den englischen Ausdruck Artists and Repertoire. Zu Deutsch bedeutet das Künstler und Repertoire. Das macht die Stellung des Managers deutlich. Er ist die Schnittstelle zwischen dem Künstler und dem Repertoire des Labels.

Verwendung von A&R in Songtexten

Der Begriff A&R wird auch von einigen Künstler und Künstlerinnen in ihren Songs aufgegriffen. So auch von der deutschen Rapperin Badmómzjay. In ihrem Song „Lights out“:

„Mittelfinger-Shots sind die Gangsigns
No slow down on a red light
Am Telefon mein A&R, er fragt: „Jordy, bist du da?“
Doch ich scheiß mit siebzehn Jahren auf die Deadlines“