Was bedeutet Winter Arc: Bedeutung, Definition & Herkunft | TikTok-Challenge
Der Winter gilt als eine stille Jahreszeit. Das Erdreich und seine Pflanzen ruhen unter einer Schicht aus Schnee, manche Tiere begeben sich in den wochenlangen Schlaf. Auch wir Menschen verbringen weniger Zeit im Freien und machen es uns lieber daheim gemütlich.
Ein neuer Trend im Internet möchte das nun aber ändern. Mit der Winter Arc werden vor allem persönliche Verbesserungen angestrebt.
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Was bedeutet Winter Arc: Definition und Bedeutung
Der immer häufiger in den sozialen Medien zu findende und gerne mit einer Challenge verbundene Begriff der Winter Arc kann als ein Entwicklungsbogen gesehen werden, der in den frostigen Monaten des Jahres durchlaufen wird.
Die Idee dahinter ist, dass sich der Winter als die Zeit der Entspannung und der Besinnung etabliert hat – wodurch leider viel Zeit verloren wird, die besser eingesetzt werden könnte. Etwa für die Überlegung, wie sich das eigene Leben, der Job und die Hobbys auf eine höhere Stufe heben lassen.
Die Winter Arc ist somit der Versuch, sich spätestens bis zum nächsten Frühjahr so sehr verändert zu haben, dass sich dadurch eigene Vorteile einstellen. Welche Ziele angestrebt werden, ist individuell unterschiedlich, gerade im Internet gibt es aber mittlerweile zahlreiche Anregungen zu dem Thema.
Die kalte Jahreszeit sinnvoll nutzen
Wohl die meisten Personen haben sich zum 1. Januar bereits Vorsätze für das neue Jahr überlegt. Doch warum eigentlich so spät? Sicherlich ist der Jahreswechsel ein guter Anlass für eine Zäsur im eigenen Leben. Aber wer wirklich etwas verändern möchte, kann dafür jederzeit den ersten Schritt unternehmen.
Wenn von der Winter Arc geredet wird, dann ist damit genau genommen der Herbst gemeint: Bereits ab dem 1. Oktober beginnen immer mehr Menschen, ihren Weg der Veränderung zu planen und dafür die ersten Maßnahmen einzuleiten. Vorbei sind also die Zeiten, in denen Herbst und Winter nur dafür genutzt wurden, um in der warmen Kuscheldecke eingepackt auf dem Sofa zu sitzen und gute Filme zu gucken. Nunmehr ist das der passende Stichtag, um das eigene Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Der Entwicklungsbogen eines Charakters
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die Verwendung des Wortes Arc, das aus dem englischen Sprachraum stammt und dort als Bogen verstanden wird. Das kann etwa der Bogen innerhalb einer Kurve sein, die mathematisch berechnet werden soll.
Wahrscheinlicher ist aber eine Herleitung aus dem Begriff “Character Arc”, der in der Literatur und in Filmen eine Rolle spielt. Als Arc werden dabei die unterschiedlichen Stufen der Entwicklung bezeichnet, die eine Figur im Rahmen der Geschichte durchläuft. Eine innere Reise gewissermaßen, die den Betroffenen an das Ziel seiner bewusst oder unbewusst eingeleiteten Transformation führt. Denn er ändert sich im Verlauf der Handlung – und wird in der Regel zu einem besseren Menschen. Genau das strebt auch die Winter Arc an.
Die Ursprünge liegen im Sport
In der englischen Sprache ist der Begriff der Winter Arc nicht neu. Zum Einsatz kam er seit den 1980er Jahren vor allem unter Athleten, die während der warmen Monate unter freiem Himmel dem Laufen, Radfahren oder Schwimmen nachgingen, um ihre Kondition zu verbessern – und die sich im Winter in das Fitnessstudio zurückgezogen haben, um dort an der Stärkung ihrer Muskulatur zu arbeiten.
Tatsächlich stellt die Winter Arc als moderner Trend der sozialen Medien auch vermehrt auf die sportliche Betätigung ab. Es gilt, den Körper in Form zu bringen, an Gewicht zu verlieren, den Organismus anzukurbeln und somit die Festtage vielleicht mit deutlich besserer Physis als jemals zuvor zu durchlaufen. In diesem Rahmen kann zudem eine Diät eingelegt oder die eigene Ernährung grundlegend verändert werden.
Die Winter Arc erstreckt sich auf alle Lebensbereiche
Aus den Fitnessstudios ist die Winter Arc mittlerweile zwar nicht verschwunden – sie dehnt sich aktuell aber auf weitreichende Fragen aus, die viele Menschen plagen. Denn als Grund für eine solche Challenge wird meist der Wunsch angesehen, dem Leben wieder einen neuen Impuls zu verleihen und die nächste Stufe der Weiterentwicklung zu erklimmen.
Zur sportlichen Komponente der Winter Arc gesellen sich also weitere Formen des persönlichen Fortschritts. Zu ihnen können berufliche Zusatzqualifikationen, die Suche nach neuen Hobbys, das Hinterfragen der zwischenmenschlichen Beziehungen, das Lesen von Büchern, das Strukturieren des Alltages und ähnliche Ziele gehören.
Alles dreht sich um den Versuch, wieder mehr Zeit für sich selbst aufzuwenden und sich nach dem Winter besser als vorher zu fühlen.
Das Scheitern als Meilenstein des Weges
Welche Vorsätze genau anvisiert werden, darf jeder Betroffene selbst entscheiden. Ebenso ist er in der Wahl der Regeln, denen er sich unterwirft, gänzlich frei. Mentaltrainer wie David Goggins raten indes dazu, die Winter Arc nicht zu leicht anzusetzen. Es gehe nicht darum, die sechs Monate ohne Anstrengungen zu durchlaufen. Ein besserer Mensch könne hingegen nur der werden, wer die eigenen Grenzen durchbricht und sich dabei immer wieder selbst zu Bestleistungen motiviert.
Insofern dürfen sogar Ziele ins Auge gefasst werden, die momentan utopisch klingen. Wenn sie nicht erreicht werden, sollten sich zumindest Fortschritte einstellen. Auch auf das stete Scheitern müssen sich die Teilnehmer vorbereiten – doch wer die zu erwartenden Rückschläge meistert und aus ihnen lernt, kann vor allem seiner Psyche zu mehr Stärke verhelfen.
Die sozialen Netzwerke werden gemieden
Ohnehin ist das eigene Gemüt ein wesentlicher Faktor für die Winter Arc. Es geht immerhin nicht nur darum, den Körper zu kräftigen oder Wissen und Fähigkeiten zu verbessern.
Ein Ziel besteht vielmehr darin, das Maß an persönlichem Stress zu reduzieren. Das kann gelingen, indem die freien Minuten nicht im Internet verbracht werden. Zudem können Spaziergänge in der Natur das Sitzen vor dem Fernseher ersetzen. Erlaubt ist alles, was Geist und Seele entschleunigt, somit zu positiven Gedanken und einem besseren Schlaf führt – und letztlich dabei hilft, den Fokus wieder auf die wichtigen Themen im Leben zu lenken.
Bereits die drei Monate des Herbstes dürften genügen, um sich in diesen Bereichen spürbar zu verbessern. Und wem das noch nicht gelingt, der kann bis zum einsetzenden Frühjahr an sich arbeiten.