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Was bedeutet Wertbasiertes Dating: Bedeutung, Definition & Herkunft | Dating-Trend


wertbasiertes dating

Manch einer arbeitet viele Jahre an der großen Liebe, den anderen trifft sie spontan. Doch was genau reizt uns an einem anderen Menschen eigentlich? Was an ihm ist uns derart wichtig, dass wir mehrere Jahrzehnte mit ihm verbringen wollen und ihm die ewige Treue schwören?

Das sicherlich nicht neue, momentan aber im Trend liegende wertbasierte Dating möchte diese Fragen beantworten. Es unternimmt den Versuch, schon zu einem frühen Zeitpunkt etwaige Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen zwei Personen zu erkennen.

Für die Liebe gibt es keine Erklärung

Bereits die US-amerikanische Schriftstellerin Emily Dickinson wusste im 19. Jahrhundert, dass das Herz will, was das Herz eben will. Was genau die Liebe ist und wie sie funktioniert, wurde ohnehin nie abschließend und eindeutig erforscht.

Klar ist allerdings, dass ihr bislang stets eine gewisse Komponente zuzukommen schien, die sich dem Einfluss der Menschen entzog. Für den einen war das göttliche Fügung, für den anderen ein glücklicher Zufall.

Während sich das kurze Gefühl der Verliebtheit vielleicht noch mit den Emotionen des Augenblicks erklären lässt, ist nicht genau erkennbar, warum manche Partnerschaften über mehrere Jahrzehnte hinweg reibungslos verlaufen. In diesem Bereich kommt es durch das moderne Dating aber zu erheblichen Veränderungen – bei denen die Logik möglichst früh hinzugezogen wird.

Was bedeutet wertbasiertes Dating: Definition und Bedeutung

Heute gelingt es so einfach und schnell wie nie zuvor, neue Menschen kennenzulernen. Das Dating hat sich dabei für einige Betroffene aber nicht unbedingt zur Erfolgsgeschichte entwickelt – denn wo die erhoffte Liebe vermutet wird, da lauern zuweilen auch schwere Enttäuschungen. Grund genug, die Gefühle aus diesem Prozess ein wenig herauszulassen und dafür die Vernunft einzuschalten.

Das wertbasierte Dating zielt darauf ab, beim Gesprächspartner das Vorliegen bestimmter Eigenschaften und Ansichten abzufragen, die für eine gemeinsame Zukunft wichtig sein dürften. Es geht also darum, schon frühzeitig zu überprüfen, ob beide Menschen überhaupt miteinander umgehen können oder ob sich ihre Wünsche und Bedürfnisse gänzlich voneinander unterscheiden. Häufige Übereinstimmungen sagen zwar noch nichts über die Liebe aus – bilden aber bereits einen guten Anfang.

Das Definieren eigener Werte

Viele Personen werden eher zufällig von der Liebe getroffen. Das zunehmende Dating über das Internet hat daran jedoch einiges geändert: Heute lässt sich genau analysieren, welche Menschen in ihren Hobbys, in ihren Werten oder in ihren Ansichten möglichst große Gemeinsamkeiten aufweisen.

Was uns wichtig ist, können wir im Fragebogen vieler Onlineportale eingeben. Dabei ist es sinnvoll, den dahinter befindlichen Algorithmus nicht mit übereilten Antworten zu füttern – sondern sich durchaus einmal Zeit zu nehmen, genau zu ergründen, was für den Betroffenen denn eigentlich entscheidend ist. Vielleicht ist es das Aussehen, eventuell der Job und das hohe Gehalt des Partners. Auch ein Sinn für Romantik, das gemeinsame Lachen oder Offenheit und Ehrlichkeit in der Kommunikation können dabei genannt werden. Die Prioritäten unterscheiden sich natürlich.

Antworten können auf diversen Wegen erlangt werden

Doch nicht jedermann ist auf einer Webseite registriert, die sich dem Onlinedating widmet. Tatsächlich gibt es noch Menschen, die sich ganz klassisch im Café, beim Konzert oder an der Haltestelle der Straßenbahn erstmalig begegnen. Auch für sie eignet sich das wertbasierte Dating. Über Telefonate, Mails, Chatgruppen und das Internet können Gemeinsamkeiten bereits ausgelotet werden.

Hilfreich dabei sind sicherlich die sozialen Medien, die jedem Nutzer ein gewisses Maß an Transparenz verleihen: Hat er sich auf Facebook, Instagram und TikTok einigermaßen ehrlich dargestellt, dann ist seine Persönlichkeit schon einsehbar. Auch das ist ein guter Anfang, um sich später etwas besser kennenzulernen und vielleicht wirklich den Weg in eine Beziehung zu finden, die viele Jahrzehnte lang glücklich verläuft.

Das Dating darf sich nicht zu einem Verhör entwickeln

Doch Vorsicht, beim Abfragen der eigenen Werte ist stets ein wenig Fingerspitzengefühl erforderlich. Was jemandem wichtig ist, sollte nicht wie ein Fragenkatalog vorgelesen werden. Die Antworten dienen auch nicht dazu, eine innere Checkliste abzuhaken. Vielmehr sollte sich zwischen beiden Personen ein offenes Gespräch entwickeln, das ehrlich und authentisch verläuft.

Die Gesprächspartner müssen sich gegenseitig einschätzen und auf dieser Basis erkennen können, ob sie gemeinsame Neigungen und Vorlieben teilen – oder ob sie sich in den wesentlichen Punkten unterscheiden. Abermals gilt, dass es vor dem Treffen sinnvoll sein kann, die eigenen Werte erst einmal zu definieren und sich der persönlichen Wünsche und Bedürfnisse bewusst zu werden. Gelingt das, kann bereits ein kurzes Date viele relevante Erkenntnisse bereithalten.

Nicht neu – aber ein moderner Trend

Das wertbasierte Dating hat in den Jahren ab 2010 an Bedeutung gewonnen. Mit dem stetig erweiterten Internet, den zahlreichen sozialen Medien und den erfolgreich arbeitenden Datingportalen haben sich die Möglichkeiten des Einzelnen verbessert, jemanden kennenzulernen.

Ebenso ist aber erkennbar, dass sich viele Betroffene nicht mehr vom guten Aussehen, einem charmanten Eindruck und netten Gesten beim ersten Treffen beeinflussen lassen möchten. Das wertbasierte Dating stellt damit auf Faktoren ab, die seit Jahrzehnten etwa beim Recruiting neuer Mitarbeiter von vielen Firmen verwendet werden: Im Vordergrund steht das Ziel, den Gesprächspartner anhand der relevanten Kriterien möglichst gut innerhalb weniger Minuten einschätzen zu können. Statt belangloser Plaudereien geht es also direkt an die harten Fakten – viel Zeit wird dabei nicht vergeudet.

Was den Menschen wirklich wichtig ist

Bleibt zum Abschluss die Rückkehr zu Emily Dickinson: Was das Herz will, ist wissenschaftlich mehr oder weniger konkret ermittelt worden. Anhand der Fragebögen, die viele Portale des Online-Datings von ihren Nutzern ausfüllen lassen, zeigen sich die individuellen Wünsche und Bedürfnisse recht deutlich. Im Vordergrund stehen dabei Treue und Warmherzigkeit, ein kluger Humor, ein fürsorglicher und gefühlvoller Charakter sowie eine offene Kommunikation.

Gewünscht werden zunehmend Partner, die sich authentisch und damit vielleicht auch verletzlich zeigen. Und wer darüber hinaus intelligent, gebildet und selbstbewusst auftritt, der hat ohnehin gute Chancen auf ein weiteres Treffen. Demgegenüber ist es völlig in Ordnung, die eigenen Werte beim Date anders zu gestalten. Das Aussehen, das Einkommen oder die Fähigkeiten als Liebhaber können ebenso Merkmale sein, die für oder gegen einen Menschen sprechen.